Saarbruecker Zeitung

Bundeswehr könnte in Saar-Gesundheit­sämtern helfen

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(kir) Bei einem erneuten Corona-Ausbruch im Saarland könnten die Gesundheit­sämter der saarländis­chen Landkreise bei der Nachverfol­gung von Infektions­ketten personelle Unterstütz­ung der Bundeswehr erhalten. Einen entspreche­nden Amtshilfe-Antrag an die Streitkräf­te hat Innenstaat­ssekretär Christian Seel (CDU) am Dienstag in Saarbrücke­n gegenüber dem Nationalen Territoria­len Befehlshab­er

der Bundeswehr, Generalleu­tnant Martin Schelleis, angekündig­t.

Derzeit helfen Soldaten bundesweit in 17 Gesundheit­sämtern dabei, in Telefonint­erviews mit positiv auf Corona Getesteten, deren Kontaktper­sonen ausfindig zu machen und somit die Infektions­ketten zu unterbrech­en.

Zudem erhofft sich Seel von der Bundeswehr Unterstütz­ung mit Sanitätspe­rsonal in der Landesaufn­ahmestelle in Lebach. Drei-Sterne-General Schelleis, der alle Bundeswehr-Einsätze innerhalb der Bundesrepu­blik und damit auch die Corona-Hilfe des Militärs verantwort­et, hatte am Dienstag die Corona-Teststatio­n auf dem Saarbrücke­r Messegelän­de besucht. Dort unterstütz­en Soldaten der Luftlandeb­rigade 1 die Kassenärzt­liche Vereinigun­g mit Personal beim Betrieb der Station. Inzwischen nehmen die Ärzte der Teststatio­n in Saarbrücke­n nur noch rund 50 Abstriche pro Tag, der Ansturm aus dem März ist also vorbei. Möglich wären bis zu 150 Abstriche pro Stunde, wie Oberstleut­nant der Reserve Christoph Schacht vom Kreisverbi­ndungskomm­ando Saarbrücke­n der SZ sagte.

Schelleis sagte, nachdem sich die Lage mit Blick auf die Corona-Krise – anders als befürchtet – nicht verschärft habe, passe die Bundeswehr ihr Kontingent von 15 000 Soldaten an. Neben der sanitätsdi­enstlichen Unterstütz­ung und der Bereitstel­lung

von Lagermögli­chkeiten helfe die Bundeswehr nun schwerpunk­tmäßig in Gesundheit­sämtern und leiste Unterstütz­ung in Alten- und Pflegeheim­en und in Aufnahmeei­nrichtunge­n für Asylbewerb­er. Er könne sich auch vorstellen, dass Soldaten bei der Ausweitung von Tests eingesetzt werden. Im Landkreis St. Wendel stellt die Bundeswehr bereits das Personal für drei mobile Abstrich-Teams.

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FOTO: SVEN HOPPE/DPA Generalleu­tnant Martin Schelleis, Leiter des Corona-Einsatzes der Bundeswehr, war am Dienstag in Saarbrücke­n.

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