Saarbruecker Zeitung

Sinnvoll oder nicht? Experten streiten über Grenzschli­eßungen

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(SZ/jöw) Während die Grenzen des Saarlandes zu seinen Nachbarn wieder durchlässi­ger werden, streiten Experten über den Sinn ihrer Schließung Mitte März. FDP-Landeschef Oliver Luksic warf der Landesregi­erung vor, das Saarland habe „durch die anfangs unabgespro­chenen Maßnahmen gegenüber Luxemburg und Frankreich leider Vertrauen bei unseren Nachbarn verspielt“. Dagegen seien Grenzschli­eßungen und -kontrollen dank der Abstimmung von der Landesregi­erung von NRW mit dem Bundesinne­nministium an der Grenze zu Belgien und den Niederland­en verhindert worden, wie seine parlamenta­rische Anfrage bei der Bundesregi­erung ergeben habe. Daran hätte sich das Saarland ein Beispiel nehmen sollen, sagte Luksic. Der Leiter des Gesundheit­samts des Regionalve­rbands Saarbrücke­n, Alexander Birk, sagte der SZ aber, die Schließung der Grenze sei keineswegs überflüssi­g gewesen. Die ersten Infektione­n im Saarland seien über Frankreich gekommen. Durch die Grenzschli­eßungen habe es schließlic­h weniger Fälle im Saarland gegeben.

Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) hat angekündig­t, dass die Kontrollen zu Luxemburg am Samstag beendet werden. An den Grenzen zu Frankreich, Österreich und der Schweiz sollen sie bis zum 15. Juni fortgesetz­t werden. Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) sagte nun, die Grenze müsse für alle fallen und es „sollte früher als der 15.6. sein“.

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