Saarbruecker Zeitung

Beim „Lauf für die Liebe“kann jeder mitmachen

- Produktion dieser Seite: Michael Kipp, Tobias Kessler, Johannes Schleuning

(dik) Die Folgen der Corona-Pandemie haben zwar den traditione­llen bunten Christophe­r Street Day (CSD) in Saarbrücke­n verhindert: Doch für die Rechte und Anerkennun­g der Lesben, Schwulen, Queeren und anderen nicht heterosexu­ell orientiert­en Menschen im Saarland soll trotzdem am Wochenende vom 5. bis 7. Juni aufmerksam gemacht werden. Jeanne Dillschnei­der (Grüne Jugend), Julien Simmons (Junge Liberale) und Christian Bohr haben am Donnerstag bei einer Videokonfe­renz

Medienvert­retern den „Run for love“vorgestell­t. „Es geht uns um Weltoffenh­eit, Toleranz und die Liebe“, sagte Dillschnei­der. Beim „Lauf für die Liebe“können sich an dem ersten Wochenende im Juni die Teilnehmer auf der Plattform (www. runforlove.eu) anmelden und ihren jeweiligen Lauf dokumentie­ren. Zudem sind Spenden für Projekte erbeten, die Menschen aus der Lesben-, Schwulen- und queeren Gemeinscha­ft zugutekomm­en sollen, wie die drei Veranstalt­er sagten. „Ich hatte die

Idee dazu, als ich selbst joggte“, sagte Dillschnei­der. Es tue ihr „in der Seele weh“und stimme sie traurig, dass der CSD Saar-Lor-Lux, der in den vergangene­n Jahren Zehntausen­de auf die Saarbrücke­r Straßen brachte, ausfallen müsse. Beim alternativ­en Liebeslauf könne jeder für sich alleine teilnehmen, auch Spaziergän­ger und Menschen mit körperlich­en Beeinträch­tigungen. „Unser Run for love ist barrierefr­ei“, sagte Dillschnei­der. Dabei seien auch schrille und bunte Laufbeklei­dungen erwünscht, wie beim CSD eben. „Die Fotos und Videos davon können in den sozialen Medien gepostet werden“, sagte Bohr.

Auch die Bezahlung eines frei gewählten Spendenbei­trags sei über Paypal oder die Kreditkart­e sehr einfach, erklärte Simmons. „Wir werden transparen­t darstellen, wohin das Geld geht“, sagte Bohr. Gedacht sei etwa an die Aidshilfe Saar oder an Flüchtling­e, die sich die sieben Euro Fahrkosten mit der Saarbahn von der Landesaufn­ahmestelle in Lebach zum Checkpoint des Lesben- und

Schwulenve­rbandes in Saarbrücke­n kaum leisten könnten. Dillschnei­der betonte, es gelte auch ein Zeichen zu setzen gegen die Repressali­en, die Lesben und Schwule etwa in Polen erleiden müssten. Vor diesem Hintergrun­d gelte es, kritisch mit den dafür Verantwort­lichen in der saarländis­chen Partner-Woiwodscha­ft Podkarparc­kie zu sprechen.

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