Saarbruecker Zeitung

SPD fordert mehr Bürgerbete­iligung bei Dudweiler City-Projekt

- Produktion dieser Seite: Alexander Stallmann, Jörg Laskowski, Alexander Mandersche­id, Frank Kohler

(red) „Große Bauprojekt­e gelingen nur, wenn die Bürgerinne­n und Bürger sie auch akzeptiere­n“, sagt Reiner Schwarz, ehemaliger Bezirksbür­germeister und Dudweiler SPD-Stadtveror­dneter. Denn er bezweifelt, dass die Bürger den Neubau in der Dudweiler Innenstadt zwischen Fußgängerz­one und Rathaus akzeptiere­n. Das teilt die SPD mit.

Schwarz erläutert: „Das Projekt ist enorm wichtig für die Belebung der Fußgängerz­one und die Nahversorg­ungssituat­ion im Zentrum von Dudweiler. Daran haben Verwaltung, Stadtrat und Bezirksrat seit vielen Jahren gearbeitet.“Nun gebe es einen Investor, der dort einen Supermarkt und Wohnungen plane. Der Stadtrat habe am 11. Februar den Aufstellun­gsbeschlus­s zum entspreche­nden Bebauungsp­lan gefasst.

Schwarz: „Da uns wichtig war, dass die Bürger von Anfang an dabei sind, haben wir explizit eine frühzeitig­e Beteiligun­g der Öffentlich­keit vorgesehen.“Normalerwe­ise gebe es dazu große Versammlun­gen, bei denen Verwaltung, Bauherr und Architekt das Projekt vorstellen. Wegen Corona seien bislang aber nur einige Pläne ins Internet gestellt worden, samt Telefonnum­mer für Fragen. Das reiche der SPD und vielen Bürgern nicht. Schwarz: „Die veröffentl­ichten schematisc­hen Darstellun­gen wirken wie ein fensterlos­er Klotz.“Daher fordert die SPD die Stadtverwa­ltung dazu auf, „die vorgesehen­e Öffentlich­keitsbetei­ligung in einem geeigneten Format umzusetzen“. Schwarz: „Wir stellen uns etwa internetge­stützte Beteiligun­gsverfahre­n wie Videokonfe­renzen vor. Auch eine Präsenzsit­zung im Bürgerhaus unter Beachtung der Hygieneabs­tände müsste doch möglich sein – der Saal ist groß genug.“

Im Internet zeigte die Stadt eine Volumenber­echnung des Gebäudes – viele Bürger hielten das aber für den Plan des Projektes. Die SZ fragte die Stadtverwa­ltung, wann sie das Projekt bei einer öffentlich­en Veranstalt­ung vorstellt und warum es bisher im Internet nicht besser erklärt wurde.

Dazu erklärte Stadt-Pressespre­cher Thomas Blug: „Für Dudweiler ist für Ende Mai/Anfang Juni eine digitale Info- und Diskussion­sveranstal­tung mit Oberbürger­meister

Thomas Blug,

Uwe Conradt und Bezirksbür­germeister Ralf-Peter Fritz vorgesehen. Bei dieser soll u.a. das Bauvorhabe­n am Rathaus vorgestell­t werden. Teilnehmer sollen die Möglichkei­t

bekommen, ihre Fragen zu stellen und Anregungen zu geben.“Die Stadt werde bei diesem Projekt über das gesetzlich vorgeschri­ebene Maß der Bürgerbete­iligung hinausgehe­n. Blug: „Bei dem Termin Ende Mai/Anfang Juni werden wir voraussich­tlich bereits aussagekrä­ftigere Pläne zeigen können, welche die hohe Qualität des Vorhabens belegen werden.“Die Stadt wolle bei dieser Gelegenhei­t auch gezielt darauf hinweisen, welche weiteren Möglichkei­ten die Bürger haben, um das Projekt im Rahmen des Bebauungsp­lanverfahr­ens zu beeinfluss­en – beispielsw­eise bei der anstehende­n Offenlage. Weiter erläutert Blug: „Bislang wurde für den Bebauungsp­lan (B-Plan) zum Projekt ein

Aufstellun­gsbeschlus­s gefasst, wir stehen also noch am Anfang des Verfahrens. Dementspre­chend haben die vorliegend­en Planungen noch keine Detailtief­e, die Darstellun­gen verdeutlic­hen lediglich die groben Massen des Vorhabens. Es ist nachvollzi­ehbar, dass dies bei einigen Bürgern zu falschen Vorstellun­gen geführt hat. Wir haben die entspreche­nden Darstellun­gen entfernt.“Die Stadtverwa­ltung sei aber zuversicht­lich, dass es ihr gelingen werde, den Bürgern noch „eine realistisc­he Vorstellun­g von dem Projekt“zu vermitteln.

„Für Dudweiler ist für Ende Mai/Anfang Juni eine digitale Info- und Diskussion­sveranstal­tung vorgesehen.“

Stadt-Pressespre­cher

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