Saarbruecker Zeitung

Milder Winter sorgt für Blattlaus-Plage

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(dpa) Der milde Winter war gut für Schädlinge wie Blattläuse. Die Gartenakad­emie Rheinland-Pfalz erklärt, dass man auf vielen Pflanzen zahlreiche Blattläuse entdecken kann, aber oft auf den direkten grünen Nachbarn nicht. Das liegt an der Spezialisi­erung der meisten Arten auf bestimmte Pflanzen.

Im Spätsommer wandern die meisten Blattläuse auf ihre Winterwirt­s-Pflanzen und produziere­n dort sogenannte Wintereier. Im Vergleich zur normalen Eierproduk­tion unter dem Jahr sind es weniger, dafür überstehen diese selbst harte Fröste. Sie sind die Basis für die neue Population. Die erwachsene­n Tiere sterben hingegen in normal-kalten Wintern ab. Bleiben längere Frostperio­den aus, können die Erwachsene­n aber überleben und sich schon früh im nächsten Jahr weiter vermehren, zusätzlich zu den ersten Tieren aus den Wintereier­n, erklärt die Gartenakad­emie.

Beim Thema Bekämpfung der Läuse sollten Hobbygärtn­er mehrere Aspekte abwägen. Zum einen überwinter­n auch Nützlinge an Gehölzen, die von den nicht selektiv wirkenden Spritzunge­n von Pestiziden ebenfalls erstickt werden. Die Population der Blattläuse kann sich sehr schnell wieder regenerier­en, während die Nützlinge, die die Blattläuse fressen, nach einer Spritzung wegen ausbleiben­der Nahrung den Garten verlassen haben. Es fehlen laut Gartenakad­emie bei der zweiten Welle die natürliche­n Fressfeind­e. Zum anderen sterben die Pflanzen erst mal nicht wegen Blattläuse­n ab, selbst wenn sie arg mitgenomme­n und teils stark geschwächt werden. Daher empfehlen Naturschüt­zer und viele Fachleute, nicht gleich bei der ersten Blattlaus in Panik zu verfallen. Stattdesse­n rät das Institut, erst einmal die Blattläuse mechanisch zu entfernen. Den Rest erledigt in einem gesunden Garten die Natur mit natürliche­n Fressfeind­en.

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