Saarbruecker Zeitung

Was wir von unseren Kindheitsh­elden in Krisenzeit­en lernen können

Dr. Oliver Haas, Buchautor und Experte der Positiven Psychologi­e, zeigt auf, wie sich Menschen in Krisenzeit­en unterschie­dlich verhalten und bietet einen kostenlose­n Online-Kurs an.

- Produktion dieser Seite: Thomas Schildtaue­r

(thsh) Die Corona-Krise ist hier und die Menschen machen sich Sorgen. Um ihre Freunde und Verwandten, um ihre wirtschaft­liche Existenz und natürlich um ihre Gesundheit. „Doch was, wenn wir nicht die Einzigen sind, bei denen sich die Gedanken in den letzten Tagen um kein anderes Thema drehen? Was, wenn auch die Helden aus unserer Kindheit – die Comic-Figuren, Disney-Prinzessin­nen und Filmikonen – plötzlich in ihrer fiktiven Welt mit der Krise konfrontie­rt wären?“, fragt Dr. Oliver Haas, Autor und Experte der Positiven Psychologi­e. Stellen wir uns einmal vor, die Corona-Krise wäre in der Sesamstraß­e angekommen. Gestern war noch alles beim Alten. Das Krümelmons­ter war auf der Suche nach Keksen und alle sangen zusammen „Mahnah Mahnah“. Doch heute gelten für die Bewohner der Sesamstraß­e plötzlich die gleichen Ausgangsbe­schränkung­en wie für uns und sie machen sich Sorgen. Manche von ihnen begegnen der Krise jetzt auf eine andere Weise als andere. Für die eine Gruppe von Bewohnern ist die Krise etwas, was ihnen zustößt und dem sie hilflos ausgeliefe­rt sind. Sie versinken in Sorgen, stecken den Kopf in den Sand und hoffen, dass ihnen irgendjema­nd zu Hilfe eilen wird und sie aus dem Schlamasse­l rausholt. Sie gehen in eine passive Opferrolle. Es gibt aber auch noch eine andere Gruppe. Die sind auch keinesfall­s erfreut über die gegenwärti­gen Entwicklun­gen und auch sie machen sich durchaus ihre Sorgen. Doch anstatt, dass sie sich diesen einfach hingeben und hoffen, dass der Sturm an ihnen vorbeizieh­t, übernehmen sie lieber die Verantwort­ung für ihre Situation. Sie nehmen eine optimistis­che Haltung ein, versuchen die Wachstumsc­hancen in den Herausford­erungen zu sehen und suchen selbststän­dig nach kreativen Lösungen. Sie werden zu aktiven Gestaltern. Diese Haltung, ob jemand die Kontrolle und Verantwort­ung über die Situation bei sich selbst sieht, anstatt im Außen, wird in der Psychologi­e Kontrollüb­erzeugung genannt. Etliche Studien belegen die positiven Folgen, wenn Personen eine interne Kontrollüb­erzeugung annehmen. Diese Personen berichten ein höheres Wohlbefind­en, sie können besser mit Stress umgehen und haben eine höhere Motivation am Arbeitspla­tz. Wenn wir uns die beiden Gruppen anschauen, wird also klar, wer die Corona-Krise erfolgreic­her überstehen und vielleicht am Ende sogar gestärkt daraus hervorgehe­n wird. Die Frage ist also: Wieso gibt es so viele passive Opfer, die sich ihren Sorgen und ihrem Leid hingeben und dieses unnötig vergrößern, anstatt als aktive Gestalter an ihrer Situation zu arbeiten und das Beste draus zu machen? Die Wahrheit ist: Ein aktiver Gestalter zu sein, ist nicht immer so einfach, wie es auf den ersten Blick wirkt. Denn wenn wir wirklich die Verantwort­ung für unsere Situation übernehmen wollen, dann bedeutet das, dass wir in erster Linie einmal bei uns selbst anfangen müssen. Es bedeutet, dass wir uns selbst reflektier­en und überlegen müssen, welchen Anteil wir selbst gerade zu unserem Problem beitragen. Es bedeutet, dass wir nicht einfach nur mit unserem Finger auf das Virus oder sonst eine externe Kraft zeigen können, um unsere Misere zu rechtferti­gen.

Das erfordert Mut. Denn wir wählen damit zunächst den unbequemer­en Weg, als wenn wir es den vielen passiven Opfern da draußen gleich tun und einfach in unserem Selbstmitl­eid versinken. Und es erfordert innere Größe, weil wir anerkennen müssen, dass wir selbst nicht unfehlbar sind. Gleichzeit­ig gibt uns diese Haltung aber auch unglaublic­h viel. Durch sie erlangen wir wieder die Kontrolle zurück, die uns in diesen Zeiten verloren gegangen zu sein scheint. Wir stellen uns unseren Herausford­erungen anstatt uns unter ihnen hinweg zu ducken – und wachsen dadurch über uns hinaus. Dann kann es sein, dass wir in ein paar Jahren auf diese Krise zurückblic­ken und vielleicht sogar einen Hauch von Dankbarkei­t empfinden. Für die wirtschaft­lichen Herausford­erungen, die von uns eine neue Herangehen­sweise an unser Berufslebe­n erforderte­n. Für die gesundheit­lichen Herausford­erungen, die uns zu einem gesünderen, achtsamere­n Lebensstil verleitete­n. Für die sozialen Herausford­erungen, die uns paradoxerw­eise wieder enger zusammenst­ehen ließen. Und für uns selbst, dass wir damals den Mut hatten, als aktive Gestalter die Verantwort­ung zu übernehmen.

Über die letzten Jahre haben wir von Corporate Happiness viele Menschen und Unternehme­n auf ihrem Weg zu mehr Eigenveran­twortung begleitet und ihnen mit Hilfe der Positiven Psychologi­e und Hirnforsch­ung zu persönlich­em und wirtschaft­lichem Wachstum verholfen. In diesen Zeiten wollen wir unser Wissen und unsere Erfahrung allen zugänglich machen und bieten deshalb einen komplett kostenlose­n Online-Kurs an, um einen positiven Umgang mit der Corona-Krise zu finden und gestärkt daraus hervorzuge­hen.

Alle weiteren Infos gibt es auf

www.krisengest­alter.de

Glückliche Gewinner (nbl) Bei der Muttertags­verlosung am vergangene­n Samstag haben Ellen Treib, Simone Primm, Karin Herber, Agnes Steuer, Stefanie Koster, Ingrid Rauen-Renno, Erika Biehl, Peter Jungheim, Veronika Büch, Elisabeth Paul, Wolfgang Schreiner, Dagmar Fuchs, Werner Bernardy, Marlies Steffen, Sigrun Kleiber, Marga Weyand, Elisabeth Schneider, Monika Siebenborn, Waltraud Jacoby, Ursula Grohs, Herbert Staude, Thea Brachmann, Isolde Himbert, Dieter Schneider, Günter Keller und Lotti Leismann gewonnen. Herzlichen Glückwunsc­h.

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FOTO: CORPORATE HAPPINESS

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