Saarlouiser Inexio und Deutsche Glasfaser sind jetzt vereint
Die Kartellbehörden haben die Fusion in der Glasfaserbranche genehmigt. Das saarländische Unternehmen ist nun Teil der neuen Gruppe Deutsche Glasfaser.
Der im Februar angekündigte Zusammenschluss des Saarlouiser Glasfaser- und Telekommunikationsunternehmens Inexio mit Deutsche Glasfaser ist unter Dach und Fach. Die Fusion kommt dadurch zustande, dass die schwedische Investmentgesellschaft EQT, die seit Dezember 90 Prozent der Anteile von Inexio hält, gemeinsam mit dem kanadischen Pensionsfonds Omers die Deutsche Glasfaser kauft. Diese Übernahme haben die Kartellbehörden nun genehmigt. Das teilte die neue Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser am Dienstag mit. Hinter der Deutschen Telekom und Vodafone ist damit der drittgrößte Glasfaseranbieter Deutschlands entstanden. Über die Kaufsumme wurden von den Investoren keine Angaben gemacht. EQT hält 51 Prozent und Omers 49 Prozent an der neuen Gruppe.
„Wir wollen gemeinsam nicht weniger, als die Industrialisierung von Glasfasernetzen in Deutschland voranzutreiben“, sagte Inexio-Gründer David Zimmer. Mittelfristig will das neue Unternehmen sieben Milliarden
Euro investieren und mehr als sechs Millionen Anschlüsse für Privathaushalte, Unternehmen und staatliche Einrichtungen herstellen.
Wie das neue Unternehmen sich organisiert, sei im Detail noch nicht entschieden, sagte ein Inexio-Sprecher. Klar sei aber, dass David Zimmer dem Vorstand angehören werde, jedoch nicht die Funktion des Vorstandsvorsitzenden übernehmen werde. Diese Position soll Uwe Nickl, der Chef der Deutschen Glasfaser, innehaben. Zimmer soll für das Firmenkundengeschäft zuständig sein. Die beiden Zentralen der zuvor selbstständigen Unternehmen, also Saarlouis und das münsterländische Borken, sollen erhalten bleiben, genauso wie die beiden Marken. Mehr noch: „Der Standort Saarlouis bleibt nicht nur erhalten, sondern wird ausgebaut“, sagte der Inexio-Sprecher. Gleiches gelte für Borken. Schließlich hätten sich zwei extrem schnell wachsende Unternehmen zusammengeschlossen. Inexio hat nach Firmenangaben inzwischen 440 Mitarbeiter, vor einem halben Jahr waren es noch rund 380. Mittelfristig sollen es nach bisherigen Plänen 1500 werden. Früheren Angaben von EQT zufolge beschäftigt die Deutsche Glasfaser 700 Menschen.
Aus Sicht des Investors EQT ändert auch die aktuelle Krisenzeit nichts an den Ausbauzielen der Gruppe Deutsche Glasfaser. „Im Gegenteil, niemals war das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer stabilen digitalen Infrastruktur größer als jetzt“, sagte Matthias Fackler, Partner bei EQT. Die zwei vereinten Glasfaserspezialisten sollen nun weiter den Breitbandausbau in den „unterversorgten weißen und grauen Flecken vor allem im ländlichen Deutschland“vorantreiben, sagte Fackler.