Die Kochmütze weist uns den Weg
Die Kirkeler Tafeltour begeistert mit jahrmillionenalten Buntsandsteinbänken, Höhlen – und einer geheimnisvollen Kultstätte.
Bewegung an der frischen Luft tut uns allen weiterhin sehr gut. Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte dies nutzen. Im Saarland gibt es eine Fülle von reizvollen Wanderwegen, aus allen Regionen stellen wir ausgesuchte Touren vor. Heute geht es in den Saarpfalz-Kreis auf den Premiumwanderweg Kirkeler Tafeltour.
„Durch eines der größten Waldgebiete des Saarlandes schlängeln sich kilometerlange Pfade und laden zu einer spektakulären Waldwanderung ein“, schreibt die Saarland-Touristik. „Zahlreiche bizarre Buntsandsteinbänke, Kanzeln und Höhlen werden auf dem Weg passiert. Schon die Kelten nutzten den geheimnisvollen Frauenbrunnen als Kultstätte.“Und das Deutsche Wanderinsitut lobt: „Eine spannende Tour mit vielen Höhepunkten.“
Start und Ziel ist der Wanderparkplatz am Naturfreundehaus; Limbacher Weg 8, 66459 Kirkel-Neuhäusel. Die Strecke ist rund 8,3 Kilometer lang, die reine Gehzeit beträgt zweieinhalb bis drei Stunden.
Schon von weither sieht man ihn, den Turm der Kirkeler Burgruine im Ortsteil Neuhäusel, der einem riesigen Bleistift ähnelt, der mit der Spitze nach oben in der Erde steckt. Wir nehmen den Weg rechtsherum in Angriff, dann folgt am Ende, als Höhepunkt der Tour, der Felsenpfad. Es geht sofort in den Wald, der Weg steigt an und führt ein Stück parallel zum Ort. Dann folgt ein Pfad, der sich mehr oder weniger eben am steilen Hang parallel zur Straße unten im Tal zwischen Kirkel und Lautzkirchen durch den Mischwald schlängelt. Eine schattige Strecke für sonnige Tage ist das, also auch für den Sommer geeignet. Eine Karte braucht man nicht, die Kochmütze weist den Weg durch eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete des Saarlandes rund um Hirschberg (381 m) und den Hutschucker Kopf (351 m).
Das idyllisch gelegene „Rehbrünnchen“wenige Schritte abseits des Weges lädt zu einer Rast ein, dann ist auch bald der Wendepunkt der Tour erreicht; der Pfad wird enger und abwechslungsreicher, windet sich, häufig von Steinen und Wurzeln durchsetzt, auf der anderen Seite des Berges am Hang des Frauentales entlang. Dann taucht der Frauenbrunnen auf, eine Buntsandstein-Wand und mystisch-romantische Kultstätte der Kelten mit Tischen und Bänken. Es folgt ein Kapitel der Marke kostenlose Nachhilfe: der Geologie-Lehrpfad mit diversen Gesteins-Typen, über die auf Tafeln informiert wird, von Buntsandstein und Muschelkalk bis Quarzit und Granit.
Nach einem kurzen Stück über einen breiten Waldweg geht es dann links ab – auf den mit Spannung erwarteten Kirkeler Felsenpfad. Wir betreten eine ganz eigene Welt: Der Pfad mit vielen Kurven führt zu bizarren Buntsandstein-Formationen. Erst reckt sich eine schlanke Kanzel in die Höhe, dann ragt eine mächtige Platte über den Weg, wenig später folgt eine düstere Höhle. Ein reizvolles Spiel von Formen und Farben lässt den Wanderer staunen: Scharfkantig oder geschliffen, grün und grau, braun, rot und gelb faszinieren die bis zu 200 Millionen Jahre alten, verwitterten Sandstein-Gebilde. Sie tragen Namen wie „Unglücksfelsen“,
„Hollerkanzel“oder „Froschmaul“. Spaziergänger, Wanderer und Kletterer trifft man hier und ist beim Weg durch den Wald bergab zum Zielpunkt noch beeindruckt von diesem Wunder der Natur.
Weitere informationen unter www.tourismus.saarland.de