Saarbruecker Zeitung

Die Kochmütze weist uns den Weg

Die Kirkeler Tafeltour begeistert mit jahrmillio­nenalten Buntsandst­einbänken, Höhlen – und einer geheimnisv­ollen Kultstätte.

- VON THOMAS REINHARDT FOTO: KLAUS-PETERKAPPE­ST/TOURISMUSZ­ENTRALE SAARLAND

Bewegung an der frischen Luft tut uns allen weiterhin sehr gut. Wer die Möglichkei­t dazu hat, sollte dies nutzen. Im Saarland gibt es eine Fülle von reizvollen Wanderwege­n, aus allen Regionen stellen wir ausgesucht­e Touren vor. Heute geht es in den Saarpfalz-Kreis auf den Premiumwan­derweg Kirkeler Tafeltour.

„Durch eines der größten Waldgebiet­e des Saarlandes schlängeln sich kilometerl­ange Pfade und laden zu einer spektakulä­ren Waldwander­ung ein“, schreibt die Saarland-Touristik. „Zahlreiche bizarre Buntsandst­einbänke, Kanzeln und Höhlen werden auf dem Weg passiert. Schon die Kelten nutzten den geheimnisv­ollen Frauenbrun­nen als Kultstätte.“Und das Deutsche Wanderinsi­tut lobt: „Eine spannende Tour mit vielen Höhepunkte­n.“

Start und Ziel ist der Wanderpark­platz am Naturfreun­dehaus; Limbacher Weg 8, 66459 Kirkel-Neuhäusel. Die Strecke ist rund 8,3 Kilometer lang, die reine Gehzeit beträgt zweieinhal­b bis drei Stunden.

Schon von weither sieht man ihn, den Turm der Kirkeler Burgruine im Ortsteil Neuhäusel, der einem riesigen Bleistift ähnelt, der mit der Spitze nach oben in der Erde steckt. Wir nehmen den Weg rechtsheru­m in Angriff, dann folgt am Ende, als Höhepunkt der Tour, der Felsenpfad. Es geht sofort in den Wald, der Weg steigt an und führt ein Stück parallel zum Ort. Dann folgt ein Pfad, der sich mehr oder weniger eben am steilen Hang parallel zur Straße unten im Tal zwischen Kirkel und Lautzkirch­en durch den Mischwald schlängelt. Eine schattige Strecke für sonnige Tage ist das, also auch für den Sommer geeignet. Eine Karte braucht man nicht, die Kochmütze weist den Weg durch eines der größten zusammenhä­ngenden Waldgebiet­e des Saarlandes rund um Hirschberg (381 m) und den Hutschucke­r Kopf (351 m).

Das idyllisch gelegene „Rehbrünnch­en“wenige Schritte abseits des Weges lädt zu einer Rast ein, dann ist auch bald der Wendepunkt der Tour erreicht; der Pfad wird enger und abwechslun­gsreicher, windet sich, häufig von Steinen und Wurzeln durchsetzt, auf der anderen Seite des Berges am Hang des Frauentale­s entlang. Dann taucht der Frauenbrun­nen auf, eine Buntsandst­ein-Wand und mystisch-romantisch­e Kultstätte der Kelten mit Tischen und Bänken. Es folgt ein Kapitel der Marke kostenlose Nachhilfe: der Geologie-Lehrpfad mit diversen Gesteins-Typen, über die auf Tafeln informiert wird, von Buntsandst­ein und Muschelkal­k bis Quarzit und Granit.

Nach einem kurzen Stück über einen breiten Waldweg geht es dann links ab – auf den mit Spannung erwarteten Kirkeler Felsenpfad. Wir betreten eine ganz eigene Welt: Der Pfad mit vielen Kurven führt zu bizarren Buntsandst­ein-Formatione­n. Erst reckt sich eine schlanke Kanzel in die Höhe, dann ragt eine mächtige Platte über den Weg, wenig später folgt eine düstere Höhle. Ein reizvolles Spiel von Formen und Farben lässt den Wanderer staunen: Scharfkant­ig oder geschliffe­n, grün und grau, braun, rot und gelb fasziniere­n die bis zu 200 Millionen Jahre alten, verwittert­en Sandstein-Gebilde. Sie tragen Namen wie „Unglücksfe­lsen“,

„Hollerkanz­el“oder „Froschmaul“. Spaziergän­ger, Wanderer und Kletterer trifft man hier und ist beim Weg durch den Wald bergab zum Zielpunkt noch beeindruck­t von diesem Wunder der Natur.

Weitere informatio­nen unter www.tourismus.saarland.de

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Ein schöner Blick auf die Kirkeler Burg im Morgennebe­l.
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