Weniger Soldaten in Friedenstruppen weltweit im Einsatz
(dpa) Die Zahl der zu Friedensmissionen in aller Welt entsandten Einsatzkräfte ist 2019 weiter zurückgegangen. Ende des vergangenen Jahres waren schätzungsweise 137 781 Soldaten, Polizisten und Zivilisten bei insgesamt 61 Friedensmissionen unter Ägide der UN oder von anderen Organisationen im Einsatz, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri hervorgeht. Das waren 4,8 Prozent weniger als 2018 und entsprach dem vierten jährlichen Rückgang in Folge.
Die rückläufigen Personalzahlen ließen sich dadurch erklären, dass einige größere Einsätze entweder personell reduziert oder gänzlich beendet worden seien, erklärte Sipris-Friedenseinsatz-Experte Jair van der Lijn. Folgende und neue Missionen seien dagegen tendenziell kleiner.
Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) der Friedenstruppen waren 2019 in Afrika südlich der Sahara aktiv. Die Friedensforscher sehen jedoch Anzeichen für einen Trend, dass die Einsätze in dieser Region ab- und dafür in Nahost und in Nordafrika zunehmen. Der personell größte Einsatz bleibt aber weiter die Amisom-Mission der Afrikanischen Union in Somalia.
Die UN-Mission im westafrikanischen Mali (Minusma) bleibt dabei der UN-Friedenseinsatz mit den meisten Todesopfern durch feindliche Angriffe. Bei den internationalen Blauhelmeinsätzen gab es 2019 laut Sipri insgesamt 102 Todesfälle.