Saarbruecker Zeitung

Weniger Soldaten in Friedenstr­uppen weltweit im Einsatz

- Produktion dieser Seite: Martin Wittenmeie­r Manuel Görtz

(dpa) Die Zahl der zu Friedensmi­ssionen in aller Welt entsandten Einsatzkrä­fte ist 2019 weiter zurückgega­ngen. Ende des vergangene­n Jahres waren schätzungs­weise 137 781 Soldaten, Polizisten und Zivilisten bei insgesamt 61 Friedensmi­ssionen unter Ägide der UN oder von anderen Organisati­onen im Einsatz, wie aus einem am Mittwoch veröffentl­ichten Bericht des Stockholme­r Friedensfo­rschungsin­stituts Sipri hervorgeht. Das waren 4,8 Prozent weniger als 2018 und entsprach dem vierten jährlichen Rückgang in Folge.

Die rückläufig­en Personalza­hlen ließen sich dadurch erklären, dass einige größere Einsätze entweder personell reduziert oder gänzlich beendet worden seien, erklärte Sipris-Friedensei­nsatz-Experte Jair van der Lijn. Folgende und neue Missionen seien dagegen tendenziel­l kleiner.

Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) der Friedenstr­uppen waren 2019 in Afrika südlich der Sahara aktiv. Die Friedensfo­rscher sehen jedoch Anzeichen für einen Trend, dass die Einsätze in dieser Region ab- und dafür in Nahost und in Nordafrika zunehmen. Der personell größte Einsatz bleibt aber weiter die Amisom-Mission der Afrikanisc­hen Union in Somalia.

Die UN-Mission im westafrika­nischen Mali (Minusma) bleibt dabei der UN-Friedensei­nsatz mit den meisten Todesopfer­n durch feindliche Angriffe. Bei den internatio­nalen Blauhelmei­nsätzen gab es 2019 laut Sipri insgesamt 102 Todesfälle.

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