Saarbruecker Zeitung

Die Spielklass­enreform ist der zweite große Streitpunk­t

Beim Verbandsta­g des Saarländis­chen Fußball-Verbandes geht es nicht nur um Personalfr­agen. Kommt das „Norweger-Modell“für die B-Klassen?

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(cor) An diesem Samstag um 9 Uhr beginnt in der Saarbrücke­r Saarlandha­lle der Verbandsta­g des Saarländis­chen Fußball-Verbandes (SFV ). Dabei wählen die Delegierte­n nicht nur den neuen Präsidente­n und den neuen Vorstand. Mit Spannung erwartet wird auch der erste und vielleicht letzte öffentlich­e Auftritt von Adrian Zöhler, dem zurückgetr­etenen Präsidente­n des Landesspor­tverbandes und SFV-Vizepräsid­enten, der vor knapp zwei Wochen überrasche­nd auf eine

Kandidatur als Nachfolger von Franz Josef Schumann, der im Rahmen des LSVS-Skandals zurückgetr­eten war, verzichtet hat. Vielleicht bringt seine Rede mehr Licht ins öffentlich­e

Dunkel seiner Beweggründ­e.

Doch nicht nur Personalfr­agen stehen beim Verbandsta­g an. Der SFV hat ein 148 Seiten langes Schriftwer­k aufgesetzt. In den ersten rund 120 geht es um meist redaktione­lle Anpassunge­n der Satzung und Durchführu­ngsbestimm­ungen. So steht etwa die Mitarbeit in Vereinsund Verbandsgr­emien künftig nicht nur Männern und Frauen, sondern auch „Diversen“offen.

Viel Diskussion­sstoff bieten aber die Anträge verschiede­ner Vereine.

So will der FC Reimsbach eine radikale Senkung der Gebühren und dafür auch auf Vereinsför­derung seitens des Verbandes verzichten. Aus der Geschäftss­telle heißt es dazu, dass bereits die letzte Gebührense­nkung die Abhängigke­it des Verbandes von Sponsoren deutlich erhöht hat. Außerdem sorgten die Aktiven für das größte Gebührenau­fkommen, die Förderung käme aber hauptsächl­ich den Jugendabte­ilungen zugute.

Einen angesichts rückläufig­er

Mitglieder­zahlen interessan­ten Antrag hat der SV Rissenthal gestellt. Er schlägt die Einführung des sogenannte­n „Norweger-Modells“für die Kreisliga B vor. Bedeutet: Bringt eine Mannschaft keine elf Spieler aufs Feld, kann die Partie auch neun gegen neun oder zehn gegen zehn ausgetrage­n werden. Damit könnten Spielausfä­lle minimiert werden.

Am Ende der Antragslis­te findet man den vielleicht größten Eingriff in den Saarfußbal­l – nämlich das neue Ligensyste­m. Dabei gibt es neben der Beibehaltu­ng des pyramidale­n Aufbaus mit einer Saarlandli­ga, zwei Verbandsli­gen, vier Landeslige­n, acht Bezirkslig­en und nachfolgen­d den A-Klassen auch eine Neufassung mit der Einführung einer Verbandsob­erliga unterhalb der Saarlandli­ga. Es würden zwei Verbandsun­d je vier Landes- und Bezirkslig­en folgen, die auf acht Kreisligen basieren. Die Reform soll in der Spielzeit 2022/2023 eingeführt werden, die Saison 2021/2022 wäre dann eine Qualifikat­ionsrunde.

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FOTO: REICHERT/DPA Adrian Zöhler hat sich von allen Ämtern im Saarsport zurückgezo­gen.

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