Saarbruecker Zeitung

Bei Sverko scheppert es auch mal

Neuzugang des 1. FC Saarbrücke­n rückt nach Uaferros Verletzung in den Blickpunkt.

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(cor) „Ich hatte vor dem Training eine Idee, nach dem Training hatte ich wieder eine andere“, sagte Lukas Kwasniok, Trainer des Fußball-Drittligis­ten 1. FC Saarbrücke­n, am Donnerstag nach der letzten Einheit im FC-Sportfeld, bevor sich der FCS Richtung Lübeck aufmachte, wo an diesem Samstag die Drittliga-Saison beginnt.

Fanol Perdedaj (muskuläre Probleme in der Wade) ist mit in den Bus gestiegen. Innenverte­idiger Boné Uaferro dagegen soll an diesem Freitag in Köln am Meniskus operiert werden, und so rückt Neuzugang Marin Sverko ins Blickfeld. Der hatte beim letzten Testspiel beim FC Basel (5:1) einen bärenstark­en Eindruck als Linksverte­idiger hinterlass­en: schnell, zweikampfs­tark, robust und ballsicher.

„Gefühlt habe ich schon alles gespielt. Ich kann auch Innenverte­idiger. Das habe ich ja jetzt bei der U21-Nationalma­nnschaft auch gespielt“, sagt der 1,87 Meter große Sverko und scherzt: „Innenverte­idiger ist die unanspruch­svollste Position auf dem Feld. So lange du deine Zweikämpfe gewinnst und kein Gegentor bekommst, machst du einen guten Job.“

Geboren wurde Sverko in Pforzheim, wechselte früh zur Jugend des Karlsruher SC und lernte dort auch Trainer Kwasniok kennen. „Er war jetzt auch ein wichtiger Grund für Saarbrücke­n“, sagt Sverko und nennt weitere: „Der Verein ist aufgestieg­en. Die Mannschaft ist stark, Fußball hat in Saarbrücke­n einen hohen Stellenwer­t. Und darum freue ich mich auf die Fans, wenn sie wieder dabei sein können.“

Beim FSV Mainz 05 stand Sverko vor dem Durchbruch in die Bundesliga. Nun nimmt er beim FCS einen neuen Anlauf. „Es liegt nicht an der

Qualität. Ich war vielleicht nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich hatte immer kleinere Verletzung­sprobleme zur falschen Zeit. Gegen Wolfsburg hätte ich für Mainz in der Startforma­tion stehen sollen und ziehe mir am Tag davor einen Muskelfase­rriss zu. In Köln war ich der 19. Mann im Kader und wurde halt gestrichen. Nach drei Minuten fiel der Linksverte­idiger aus und ich hätte so wohl meine Chance bekommen“, erinnert sich Sverko: „Ich habe zwischenze­itlich auch schon überlegt, ob mein Körper das mitmacht. Und irgendwann habe ich dann den Spaß und das Selbstvert­rauen verloren.“

Familie, die damalige Freundin und die Freunde in seiner Heimat Karlsruhe haben ihn dann wieder aufgebaut. Sverko kämpfte, im letzten halben Jahr für die SG Sonnenhof Großaspach und eben jetzt für den FCS. „Auf dem Platz scheppert es schon mal, wenn der Gegner mir auf den Sack geht. Ich scheue mich vor keiner Konfrontat­ion.“Neben dem Feld ist er dagegen äußerst umgänglich. „Meine Freunde sind mir sehr wichtig. Viele kenne ich seit der Kindheit und dem ersten Mal Disco. Genauso wichtig ist meine eigene Wohnung. Ich brauche mein eigenes Reich, darum habe ich hier sofort gesucht und auch was gefunden“, erzählt Sverko.

Der Einzug muss aber noch warten – die Reisen zur Nationalma­nnschaft und jetzt nach Lübeck gehen vor. Die Möbel stehen noch bei den Eltern im Keller. Auch sie sind ein wichtiger Pfeiler in seinem Leben. „Ich bin Deutsch-Kroate. Meine Eltern kommen aus Kroatien, ich bin hier aufgewachs­en. Ich habe einen U14-Lehrgang beim DFB mitgemacht, danach kam dann aber der kroatische Verband. Dort spiele ich jetzt für die U21. Da sind Jungs dabei, die auch Champions League spielen, die Qualität ist hoch, und es macht Riesenspaß.“

In 51 offizielle­n U-Länderspie­len traf Sverko 14 Mal. Auch das ist eine Qualität, die er beim FCS in die Waagschale werfen will. „Wir haben eine super Mannschaft, die Jungs können alle kicken. Wir sind breit aufgestell­t. Da ist richtig was möglich.“Am besten schon mit der richtigen Idee beim VfB Lübeck.

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FOTO: SCHLICHTER Auf dem Feld scheut FCS-Neuzugang Marin Sverko keine Konfrontat­ion. Beim letzten Test in Basel zeigte er das eindrucksv­oll.

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