Saarbruecker Zeitung

Elversberg­er Pokal-Euphorie verfliegt in der Liga schnell

SVE verpflicht­et nach zweiter Ligapleite Rückkehrer Koffi.

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(leh) Enttäuscht, still und ratlos saßen die Spieler der SV Elversberg am Mittwochab­end auf dem Rasen und auf der Auswechsel­bank im Robert-Schlienz-Stadion in Stuttgart. Die SVE hatte gegen den VfB Stuttgart II mit 1:2 gerade die zweite Niederlage in Folge in der Fußball-Regionalli­ga Südwest kassiert. „Wir dürfen uns heute selber in den Allerwerte­sten beißen. Wir waren klar besser und haben uns mal wieder dumm angestellt“, meinte Kapitän Luca Dürholtz.

Prompt verpflicht­ete der Verein am Donnerstag mit Kevin Koffi einen alten Bekannten als neuen Stürmer. Der 34-jährige Ivorer bekam einen Einjahresv­ertrag. Er kommt vom SV Waldhof Mannheim, für den Drittligis­ten schoss er in 41 Spielen elf Tore. Von 2017 bis 2019 traf Koffi in 71 Spielen 37 Mal für die SVE und wurde in der Saison 2018/2019 Regionalli­ga-Torschütze­nkönig.

Zuvor war die Euphorie nach dem spektakulä­ren 4:2 im DFB-Pokal gegen den FC St. Pauli wie weggeblase­n. Der Zweitligis­t hatte offensiv dagegengeh­alten, sodass sich für die SVE im Angriff viele Räume boten, die zu Torchancen und Toren führten. In der Liga stehen die Gegner weit in der eigenen Hälfte, machen dicht und lauern auf Konter. Es scheint wie schon in der Vorsaison die perfekte Taktik gegen die SVE zu sein.

Die Mannschaft von Trainer Horst

Steffen schafft es spielerisc­h nur selten, die Abwehrrieg­el zu knacken, und hinten rappelt es wegen des hohen Risikos zwangsläuf­ig irgendwann. In Stuttgart musste SVE-Torhüter Frank Lehmann schon früh nach einem Konter mit einer Glanzparad­e das 0:1 verhindern (10.). In der 39. Minute war er aber machtlos. Der VfB konterte zum zweiten Mal, brauchte nur drei Stationen, und Joel Richter drückte den Ball aus fünf Metern zum 1:0 über die Linie.

„Wir müssen vorne bessere Lösungen finden und müssen in der Defensive besser verteidige­n“, sagte Steffen. Auch die Spieler stehen voll hinter der offensiven Taktik. „Das ist unser Spiel, das wollen wir alle. Wenn wir ein frühes Tor schießen und ins Rollen kommen, weiß jeder, wie das am Ende ausgeht“, sagte Dürholtz. Er glich nach der Pause mit einem 16-Meter-Schuss zum 1:1 aus (53.), doch danach ging es im selben Muster weiter. Die Elversberg­er bissen sich um den Stuttgarte­r Strafraum herum die Zähne aus, nach Kontern klingelte es hinten. Zunächst verschoss VfB-Spieler Domenico Alberto in der 59. Minute einen Handelfmet­er, doch in der 87. Minute verwandelt­e Marc Stein den zweiten Elfer zum 2:1-Sieg für die Schwaben. Torben Rehfeldt spielte in der 59. Minute Hand, foulte in der 87. Minute Nikos Zografakis und verursacht­e so beide Strafstöße.

Die SVE liegt nach drei Spieltagen nur auf Platz 16 und hat damit den bislang schlechtes­ten Saisonstar­t nach drei Spielen (Saison 2017/2018) eingestell­t. Damals gelang der SVE die Wende erst am sechsten Spieltag mit einem 2:1 gegen Schott Mainz. Und genau gegen den Aufsteiger TSV Schott geht es an diesem Samstag, 14 Uhr, an der Kaiserlind­e.

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FOTO: SCHLICHTER Elversberg­s Torben Rehfeldt verursacht­e im Spiel gegen Stuttgart II zwei Elfmeter.

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