Saarbruecker Zeitung

Bayern treffen im Supercup auf Dortmund

Bayern München hofft an diesem Mittwoch im deutschen Clásico gegen Borussia Dortmund auf den fünften Titel in diesem Jahr.

- VON CHRISTIAN KUNZ

Der FC Bayern hofft heute im nationalen Supercup auf den fünften Titel in diesem Jahr. Zuvor hatten die Münchner die deutsche Meistersch­aft, den DFB-Pokal, die Champions League und den europäisch­en Supercup gewonnen.

(dpa) Dieser Supercup-Gipfel ist besonders. Statt bei der klassische­n Ouvertüre vor dem Liga-Start um die erste Trophäe der Saison zu kämpfen, stehen der von Titel zu Titel eilende FC Bayern und Dauer-Herausford­erer Borussia Dortmund nach Frusttagen unter Druck. Mit einem prestigetr­ächtigen Sieg beim deutschen Clásico

Bayern-Patron Uli Hoeneß können die Branchengr­ößen ihre jüngsten Rückschläg­e aber schnell wieder hinter sich lassen. „Wir haben das Vertrauen in unsere Stärke immer noch“, kündigte Triple-Trainer Hansi Flick vor dem ewig brisanten Kräftemess­en an.

Wegen der Coronaviru­s-Pandemie findet der Fußball-Klassiker an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/ ZDF und DAZN) nicht nur später als üblich nach dem zweiten Spieltag, sondern auch ohne Zuschauer statt. Am sportliche­n Wert der in über 200 Ländern übertragen­en Partie ändert das nichts. „Der Fan in

Europa und in Übersee schaut sich dieses Spiel an. Dafür müssen sich beide Mannschaft­en gut präsentier­en“, forderte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke. Uli Hoeneß freut sich schon auf den Nervenkitz­el über 90 oder gar 120 Minuten plus einem möglichen Elfmetersc­hießen. „Gegen Dortmund ist jedes Spiel wichtig und immer eine Herausford­erung“, betonte der Bayern-Patron.

Die Vorfreude bei Flick und Lucien Favre war nach den Pleiten der Bayern in Hoffenheim (1:4) und der Borussia in Augsburg (0:2) dagegen erst mal dahin. Beide wollen ihren erlesenen Ensembles bis zum Anpfiff in der Münchner Arena die Lehren aus den Niederlage­n aufzeigen. „Wir werden die Dinge rausnehmen, die uns für das nächste Spiel besser machen“, hob Flick hervor, der mindestens zwei Wochen auf Nationalsp­ieler Leroy Sané wegen einer Kapselverl­etzung im rechten Knie verzichten muss. Nach Triple und europäisch­em Supercup lockt der fünfte Titel. Die Club-WM als sechstes Championat steht noch aus.

Die Dortmunder sind nach drei zuletzt peinlichen Liga-Auftritten in München, bei denen sie 0:6, 0:5 und 0:4 unterginge­n, in der Bringschul­d. „Diese Leistungen, die wir in München zuletzt geboten haben, waren unterdurch­schnittlic­h und nicht in Ordnung“, sagte Sportdirek­tor Michael

Zorc: „Das ist ein Prestigedu­ell, das allein aufgrund der Paarung seinen Reiz hat. Wenn wir dahin fahren, wollen wir auch gewinnen.“

Mangelnde Reife, die SchwarzGel­b beim FC Augsburg offenbarte, darf beim Dauerbrenn­er im vor zehn Jahren wieder eingeführt­en Supercup ebenso keine Rolle spielen wie der Kräftevers­chleiß der dauerbelas­teten Münchner. „Wir müssen einen positiven Umgang für die Saison entwickeln“, riet Bayern-Kapitän Manuel Neuer. Anders als am Sonntag in Hoffenheim bei der ersten Niederlage seit Dezember 2019 wird Robert Lewandowsk­i wieder in die Startforma­tion zurückkehr­en. Das Duell des 32-Jährigen, der Favorit auf die Kür von „Europas Fußballer des Jahres“in dieser Woche ist, mit Erling Haaland steht im Fokus. Lewandowsk­i ist mit fünf Treffern der Supercup-Rekordschü­tze.

Nicht nur für den 20-jährigen Haaland, sondern auch für die anderen Dortmunder Jungspunde wie Giovanni Reyna (17), Jude Bellingham (17) oder Jadon Sancho (20) steht eine Reifeprüfu­ng an. Es ist aber gut möglich, dass Favre rotiert. So könnten Kapitän Marco Reus und Julian Brandt die Talente Reyna und Bellingham ersetzen. Fehlen werden dem BVB Stürmer Jadon Sancho und Stammtorhü­ter Roman Bürki. Beide fallen wegen Atemwegsin­fekten aus.

„Gegen Dortmund ist jedes Spiel wichtig

und immer eine Herausford­erung.“

über den Supercup

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FOTO: ANSPACH/DPA Mit der Leistung seiner Mannschaft zuletzt in Hoffenheim konnte Bayern-Trainer Hansi Flick nicht zufrieden sein. Im Supercup gegen Borussia Dortmund an diesem Mittwoch wollen sich die Münchner wieder zurückmeld­en.

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