Saarbruecker Zeitung

Weltweit mehr als eine Million Infizierte gestorben

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(dpa) Weltweit sind inzwischen mehr als eine Million Menschen nach einer Infektion mit dem Corona-Virus gestorben. Das geht aus Daten hervor, die die amerikanis­che Johns-Hopkins-Universitä­t am Montag (Ortszeit) in Baltimore veröffentl­ichte. Mehr als 33,2 Millionen Infektione­n wurden nachgewies­en. Experten gehen von einer hohen Dunkelziff­er an Toten und Erkrankten aus. In vielen Staaten wird nicht richtig getestet. Mancherort­s wird das wahre Ausmaß vertuscht.

In Deutschlan­d wurden bis Dienstag 9460 Todesopfer gezählt. Binnen 24 Stunden meldeten die deutschen Gesundheit­sämter 2089 neue Ansteckung­en, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstag mitteilte. Damit haben sich in Deutschlan­d mindestens 287 421 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 29. September, 0 Uhr). Mehr als 254 000 haben die Infektion nach RKI-Schätzunge­n überstande­n.

Mit Sorge wird nun auf die Entwicklun­g in den nächsten Monaten geblickt, auch in Deutschlan­d. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) warnte am Montag davor, dass die Zahlen im Herbst auch hierzuland­e deutlich in die Höhe gehen könnten: Wenn diese sich wöchentlic­h so weiterentw­ickelten, werde es zu Weihnachte­n 19 200 Neuinfekti­onen am Tag geben.

Am schlimmste­n ist die Bilanz bislang für die Vereinigte­n Staaten. Weltweit sind ein Fünftel aller erfassten Todesfälle in den USA zu beklagen. Dort starben mehr als 205 000 Menschen. In Brasilien sind bisher mehr als 142 000 Menschen, in Indien mehr als 95 000 Menschen der Krankheit erlegen.

UN-Generalsek­retär António Guterres nannte die Marke von mehr als einer Million Toten einen „qualvollen Meilenstei­n“. „Es ist eine betäubende Zahl“, sagte Guterres in New York. Er rief dazu auf, sich weltweit an Abstands- und Hygienereg­eln zu halten sowie Maske zu tragen.

In Deutschlan­d war am Samstag mit 2507 neuen Corona-Infektione­n der höchste Wert seit April erreicht worden. Corona-Fälle träten besonders in Zusammenha­ng mit Feiern im Familien- und Freundeskr­eis auf, heißt es im Lageberich­t des RKI. Vermehrt würden wieder Ausbrüche in Alten- und Pflegeheim­en gemeldet. In Deutschlan­d lag der bisherige Hochstand bei täglich gemeldeten Neuansteck­ungen Ende März/Anfang April bei mehr als 6000.

Die Reprodukti­onszahl (R-Wert) lag nach RKI-Schätzunge­n in Deutschlan­d laut Lageberich­t vom Montag bei 1,18 (Vortag: 1,17). Das bedeutet, dass ein Infizierte­r im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektions­geschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

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