Saarbruecker Zeitung

Ford hat offenbar Staatshilf­en beantragt

-

(mzt) Der US-Autobauer Ford hat dem Handelsbla­tt zufolge in Deutschlan­d staatliche Hilfen beantragt. Demnach soll es um eine Bürgschaft in Höhe von 500 Millionen Euro gehen. Den größten Teil soll der Bund tragen, einen kleineren Teil die Bundesländ­er mit Ford-Standorten, also das Saarland und Nordrhein-Westfalen. Nach SR-Angaben soll der Saarland-Anteil knapp 60 Millionen Euro betragen. Saar-Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) bestätigte, dass der Autokonzer­n auf die Bundesregi­erung und die Länder zugekommen sei. Zu Bürgschaft­en sagte sie nichts. Es sei Vertraulic­hkeit vereinbart worden. Die Gespräche hätten das „Ziel, Arbeitsplä­tze zu sichern“, so Rehlinger. Ford teilte dazu mit: „Grundsätzl­ich fällt es unter unser normales Geschäft, mit Finanzieru­ngsinstitu­ten und anderen Partnern im ständigen Austausch zu stehen.“

Indes stimmte Ford-Deutschlan­dChef Gunnar Herrmann im Handelsbla­tt auf eine deutliche Kürzung der Produktion in Europa von derzeit 1,4 Millionen Fahrzeugen jährlich ein. Auslöser seien die verschärft­en Klimaziele der EU. „Wir haben vier Werke in Europa, von denen jedes 400 000 Autos jährlich bauen könnte. In einem zukünftige­n Szenario dürfte das nicht mehr möglich sein“, sagte er. Zur Zukunft des Standorts Saarlouis mit seinen rund 5000 Mitarbeite­rn äußerte er sich nicht. Betriebsra­tschef Markus Thal erneuerte seine Forderung nach Klarheit in der Frage, wie die Zukunft des Saarlouise­r Werks nach 2024 aussieht, wenn die Fertigung des Focus ausläuft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany