Ex-Diplomat führt jetzt das Landeskommando der Bundeswehr
(kir) Aus Kanada über Italien und Japan nach Saarlouis: Oberst Matthias Reibold hat am Dienstag in der Graf-Werder-Kaserne Saarlouis die Befehlsgewalt über das Landeskommando der Bundeswehr übernommen. Der 60-jährige gebürtige Karlsruher, der seine militärische Karriere vor 40 Jahren in Bexbach begann, war in den vergangenen Jahren unter anderem Verteidigungsattaché an den deutschen Botschaften in Ottawa und Tokio sowie Teilnehmer des Nato Defense College in Rom. Ein Verteidigungsattaché, ein hoher Offizier mit Diplomatenstatus, ist der militärpolitische Berater des deutschen Botschafters.
Reibold hat zudem Erfahrung in der zivil-militärischen Zusammenarbeit,
für die auch das Landeskommando zuständig ist: Beim bundesweiten Hochwasser 2013 leitete er die Operationszentrale in Berlin, die den Einsatz der rund 20 000 Soldaten gegen die Fluten führte. Reibold nahm am deutschen, kanadischen und japanischen Generalstabslehrgang teil und wurde im Kosovo und in Afghanistan eingesetzt. Er ist Nachfolger von
Oberst Klaus Peter Schirra, der vier Jahre an der Spitze des Landeskommandos stand. Der Wallerfanger wurde bei dem Appell am Dienstag nach über 41 Dienstjahren bei der Bundeswehr in den Ruhestand verabschiedet.
Das Landeskommando in Saarlouis versteht sich als „Botschaft der Bundeswehr im Saarland“. Die vergleichsweise kleine Dienststelle vertritt die
Bundeswehr mit landesweit 1500 Soldaten sowie 450 zivilen Mitarbeitern gegenüber den zivilen Stellen. Sie koordiniert die Amtshilfe-Einsätze, etwa in der Flüchtlingskrise 2015 oder zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.