Saarbruecker Zeitung

Die HSG Völklingen will sich neu erfinden

- Produktion dieser Seite: Marcus Kalmes, Alexander Stallmann

(sem) Wenn Handball-Oberligist HSG Völklingen an diesem Sonntag, 4. Oktober, um 18 Uhr zum Saisonauft­akt bei den HF Illtal antritt, werden zwei Leistungst­räger im Trikot des Gegners auflaufen: Alexander Saunus und Marius Merziger haben sich dem Ligakonkur­renten angeschlos­sen. Nicht die einzigen Verluste: Thomas Jung (VTZ Saarpfalz), Hendrik Balthasar und Matthias Reuber (beide HSG Fraulauter­n-Überherrn) haben den Club ebenfalls verlassen. Kann die HSG die Abgänge ersetzen? Trainer Alexander Hewener, der Claude Dolic abgelöst hat, sagt: „Wir müssten die Abgänge nur ersetzen, wenn wir denselben Handball wie zuvor spielen wollten. Aber wir wollen uns quasi komplett neu erfinden.“

Dazu passt, dass der Verein ein neues Logo hat. Es zeigt einen schwarzen Handballer vor der stilisiert­en Kulisse der Völklinger Hütte. Zudem geht die HSG Völklingen im Jugendbere­ich neue Wege. Es wurde eine Spielgemei­nschaft mit Fraulauter­n-Überherrn gegründet.

Was Hewener mit der sportliche­n Neuerfindu­ng konkret meint: In der Vorbereitu­ng hat die HSG ein neues Spielsyste­m einstudier­t. Schnell und aggressiv wollen die Völklinger die Gegner überrumpel­n – und so eine sorgenfrei­e Saison spielen. „Unser Ziel ist, schnellstm­öglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, erklärt Hewener. Dass dies gelingen kann, davon ist der 33-Jährige nach dem mehr als dreimonati­gen Hinarbeite­n auf das erste Liga-Spiel überzeugt: „Ich bin mit der Vorbereitu­ng wirklich mehr als zufrieden. Die Jungs haben sich durch die Bank sehr gut präsentier­t und mehr als 100 Prozent gegeben. Dazu haben wir einen sehr guten Teamgeist und eine tolle Stimmung. Es macht im Moment wirklich Spaß.“

Zuletzt sah Hewener auch, dass die Rädchen immer besser ineinander griffen. „Die letzten Wochen ging es stetig bergauf. Das Defensiv-Verhalten war schon stark. Und auch im

Angriff funktionie­rt es zunehmend besser“, erklärt er nach den Testspiele­n, die die HSG Völklingen mit einer Ausnahme gewann. Die einzige Niederlage gab es gegen Ligakonkur­rent HSG Kastellaun-Simmern (24:26). Gegen die Saarlandli­gisten

HSG Dudweiler-Fischbach (37:28), SG Hassel-St. Ingbert (29:25) und HSG Nordsaar (33:22) gab es ebenso deutliche Siege wie gegen Verbandsli­gist HF Köllertal (38:16) und die in der Pfalz-Liga spielende HSG Kaiserslau­tern (26:20).

In diesen Partien waren die Neuzugänge Marko Mrsic, Malte Fidelak (beide von Oberliga-Absteiger HC Dillingen-Diefflen) sowie Dragan Raspudic (von Verbandsli­gist SV Bous) dabei. „Dragan kann Kreisläufe­r und Rückraum Mitte spielen. Er hat in der Vorbereitu­ng schon einen guten Sprung gemacht“, berichtet Hewener: „Malte soll als Spielmache­r unser Dirigent werden. Und Marko ist ein richtiger Knipser im Rückraum. Alle drei haben mich bislang beeindruck­t.“

Ursprüngli­ch wollte der Verein neben diesem Trio noch einen Kreisläufe­r und einen Linkshände­r verpflicht­en (wir berichtete­n). Dies gelang bislang nicht. „Wir suchen zwar immer noch, aber ich habe mich innerlich damit abgefunden, dass niemand mehr kommt“, erklärt Hewener hierzu. So sollen nun Spieler wie Lars Kron, Fabian Engels und Robert Freidich, die aus der eigenen Jugend beziehungs­weise der zweiten Mannschaft in den Oberliga-Kader aufrückten, die Chance erhalten. Freidich wird mit einem Kreuzbandr­iss allerdings länger ausfallen.

Nach der Auftaktpar­tie bei den HF Illtal wartet auf die HSG in Staffel zwei der zweigeteil­ten Oberliga eine längere Pause: Ihr zweites Spiel bestreiten die Völklinger am 30. Oktober bei der VTZ Saarpfalz. Das erste Heimspiel der Saison ist am 6. November, gegen den TV Homburg.

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FOTO: HSG VÖLKLINGEN Alexander Hewener.

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