Über die Grenzen der Menschlichkeit
Dichter Smog liegt über der Stadt. Lichter von himmelhohen Gebäuden durchbrechen die Schwaden, auf den Straßen lassen meterhohe Werbe-Hologramme die Menschen bedeutungslos erscheinen. Das ist die Welt von „Blade Runner“, die 1982 erstmals auf der Leinwand bestaunt werden konnte. Die Fortsetzung, „Blade Runner 2049“, setzte den Kultfilm mit Harrison Ford über 30 Jahre später fort: Im Jahr 2049 hat ein mächtiges Unternehmen eine neue Generation von Replikanten erschaffen. Die künstlichen Menschen werden versklavt und das, obwohl der technische Fortschritt die Unterschiede zwischen Mensch und Maschine mittlerweile fast vollständig eliminiert hat. Gezielte Tests verhindern, dass Replikanten Gefühle entwickeln und sich erheben. Polizist „K“stößt auf ein Geheimnis, das die gesamte Gesellschaft einstürzen lassen könnte. Die Welt in „Blade Runner 2049“hat jegliche Menschlichkeit verloren. Dunkle, leergefegte Landschaften prägen die Erde. Hologramme erinnern an ein altes Leben und menschliche Nähe, die es nicht mehr gibt. Menschen erweitern ihre eigenen Körper mit Maschinenteilen, optisch wirken sie unmenschlicher als ihre künstlichen Ebenbilder. Der Film ergründet die Frage, was Menschlichkeit überhaupt ausmacht und ob sie in einer immer maschinelleren Zukunft überhaupt noch bestehen kann. Entstanden ist dabei eine beeindruckende Reflexion unserer Gesellschaft und dessen, was aus ihr werden könnte. Imponierende, Oscar-gekrönte Bilder und Effekte, gepaart mit einem düster majestätischen Soundtrack begleiten einen meisterhaften Film, der zum Nachdenken anregt und im Laufe der nächsten Jahre, genau wie sein Vorgänger, Kult-Status erlangen könnte.