Als die Finanzwelt in die Knie ging
Ach, du großer Gott – wollen die das wirklich hier tun?“Ja, sie wollen. Es wird ein einschneidender Tag werden für die Mitarbeiter und die Investmentbank. Und er beginnt mit dem Auftauchen der Rausschmeißer. Für den bisherigen Leiter der Abteilung Risikomanagement, Eric Dale, wird es der letzte Tag in der Firma werden. Nach 19 Jahren im Dienst wird er mit sofortiger Wirkung entlassen. Zwischen Aufzugtür und Abschied meint Dale noch zu seinem Kollegen, dass er an etwas gearbeitet hat: „Ich denke, das sollte sich mal jemand ansehen.“„Der große Crash“fängt inmitten der Ereignisse im Vorfeld der Finanzkrise von 2008 an und fängt sie am Beispiel einer Bank ein. Dales 28-jähriger Kollege, Peter Sullivan, sieht sich an, was Dale ihm auf einem USB-Stick gab. Nebenbei erfährt der Zuschauer Eigenheiten der kleinen wie feinen Welt des Investmentbankings: „Ich hab letztes Jahr fast ’ne Viertelmillion Dollar verdient. Und wofür? Ich schieb auf nem Computerbildschirm Zahlen hin und her“, meint Sullivans 23-jähriger Kollege Seth Bregman. Was Dale entdeckt hat, kann alles ins Wanken bringen: Die Firmengleichung ist falsch. „Das heißt“, sagt John Tuld, einer der Firmenbosse beim eilends einberufenen nächtlichen Meeting, „dass für uns die Musik schon bald aufhört zu spielen. Und wir mit einem riesen Koffer voll mit toxischen Papieren dastehen werden.“Die Lösung: verkaufen. Schnell, gleich nach Handelseröffnung an der Wall Street. „Das hier wird einschlagen wie eine Bombe“, sagt Seth später zu seinem Abteilungsleiter. „Ja. Und es trifft Menschen wie mich“, meint dieser. „Nein. Nein. Eher die normalen, die echten Menschen“, antwortet Seth. Regisseur J.C. Chandor zeigt das rücksichtslose Gewinnstreben, den Profit, das Geld, all das, was in der Bankenwelt alles bedeutet. Und er übt Kritik daran: „Wann haben wir nur begonnen, den Überblick zu verlieren?“