Hoffnung trotz Hoffnungslosigkeit
Hoffnung ist gefährlich. Hoffnung kann einen Mann in den Wahnsinn treiben. Es ist ein Satz, der durchaus etwas Wahres beinhaltet. Zumindest für Ellis Boyd Redding, genannt „Red“. Ein Mann, der seit 20 Jahren im Gefängnis sitzt und deshalb nicht mehr hoffen möchte. Nie mehr. Red, grandios gespielt von Morgan Freeman, adressiert diesen Satz an Andy Dufresne, exzellent dargestellt von Tim Robbins. Einen Neuhäftling.
„Die Verurteilten“kreiert mit fast schon stoischen Bildern viele dieser geradezu philosophischen Dialoge zwischen den beiden so ungleichen Männern, die im Laufe der Jahre eine berührende, weil tiefgründige und echte Freundschaft schließen. Eine Freundschaft, die beiden Halt gibt. Besonders Dufresne, für den die Zeit im Gefängnis alles andere als leicht ist. Mehrere Male muss er Einzelhaft ertragen, mehrere Male wird er vergewaltigt. Doch durch die Freundschaft zu Red gibt er nicht auf. Spürt Hoffnung. Ein Gefühl, das „eine gute Sache ist, vielleicht sogar die Beste. Und gute Dinge können nicht sterben“, wie er sagt. Und auch Red, der über all die Jahre im Gefängnis immer zynischer wurde, lässt durch Dufresne wieder Hoffnung zu: „Ich hoffe der Pazifik ist so blau, wie er in meinen Träumen immer gewesen ist. Ich hoffe es.“
„Die Verurteilten“, laut Internetdatenbank IMDB der beliebteste Film aller Zeiten, spielt mit den Gegensätzen. Der Film rückt das unsterbliche Gefühl der Hoffnung in den Mittelpunkt. Trotz der scheinbaren Hoffnungslosigkeit. Er erzählt von von Freiheit. Trotz des Gefangenseins. Von der Gefangenschaft berichtet er in ganz ruhigen Bildern. Und trotz Gefangenschaft geht es auch um Freiheit. Das Ende, so viel sei verraten, markiert einen Neuanfang. Und macht deutlich, dass man nie die Hoffnung verlieren darf. Auch, wenn sie gefährlich sein mag.