Jetzt machen mutige Fastnachter ernst
In einem für den Frohsinn so schweren Jahr lassen sich 20 der Faasend verbundene Familien nicht entmutigen – und machen sich bereit für die kommende Session. Deswegen gründeten sie einen Verein.
Vom „Maulhelden“zum „Knallkopp“: Diese Karriere hat Volker Ernst gemacht. Er ist der neue Vorsitzende eines Karnevalsvereins. Der entstand ausgerechnet, als andere Fastnachter die Session absagten. Da will eine Vereinsgründung wohl bedacht sein.
Aber Ernst ist es ernst mit dem organisierten Frohsinn. Anfang August riefen er und andere Freunde der Faasend in Friedrichsthal „Die
In der Satzung steht, dass die Frohsinnsfreunde mit ihren Aktivitäten anderen
helfen wollen.
Knallkepp“ins Leben. Hervorgegangen sind sie aus dem etablierten Karnevalsverein „Die Kneisjer vom Hoferkopp“. Dort stand Ernst unter anderem als „Maulheld“in der Bütt.
Vier Jahre war er dort auf der Bühne, dann schloss er sich zusammen mit anderen aus dem Verein, um eigene Wege zu gehen. Und ja, es habe Streit gegeben bei den Kneisjern. Aber man werde im Karneval nicht die gleiche Richtung einschlagen und keine Wettbewerbssituation entstehen lassen, sagt der 51-Jährige. Seinen Lebensunterhalt verdient er als selbstständiger Bilanzbuchhalter und Insolvenzabwickler.
In der Satzung steht, dass die Frohsinnsfreunde mit ihren Aktivitäten anderen helfen wollen. Denn Vereinszweck ist es, Geld zu sammeln zur Förderung von Kunst, Kultur und Brauchtumspflege sowie von Jugend- und Altenhilfe. Außerdem möchten die Fastnachter Einrichtungen wie Kindergärten oder Hospize unterstützen.
Sie wollen keine Kappensitzungen veranstalten und im Umzug bestenfalls als eigene Gruppe mitgehen. Rund 20 Familien haben sich dafür zusammengetan. Der Verein hat eine Männer- und eine Frauentanzgruppe und ein gemischtes großes Tanzensemble.
„Wir werden tingeln“, sagt Ernst und kündigt Auftritte bei den Sitzungen anderer Vereine und in Altenund Sozialeinrichtungen an. „Die Knallkepp“werden etwas Gage verlangen und diese komplett für wohltätige Zwecke spenden.
So werde der Verein auch für einen Weihnachtsmarkt basteln und den vermutlich in einem privaten Garten unter Coronaregeln so veranstalten, dass man wenigstens in der Nachbarschaft einen kleinen Verkauf für einen Hospizdienst hinbekomme. „Wir wollen uns da sozial engagieren“, sagt Ernst.
Trainerin des Vereins ist Daniela Bour (38). Sie coacht die Tanzgruppen,
die aktuell auch im Freien üben. Trotz Corona gehe man mit einem neuen Karnevalsverein an den Start und ist sicher: Die nächste Session wird kommen.
Kontakt: Wer Interesse an dieser neuen Friedrichsthaler Fastnachtsgesellschaft oder gar einer Mitgliedschaft hat, kann sich mit dem Verein per E-Mail an fffdieknallkepp@googlemail.com in Verbindung setzen.