Saarbruecker Zeitung

Die SVE gibt den Sieg noch aus der Hand

SV Elversberg kommt im Heimspiel gegen Aufsteiger Hessen Kassel nach einer 1:0-Führung nur zu einem 1:1.

- VON HEIKO LEHMANN

„Wenn wir mal mit 1:0 in Führung gehen, dann läuft das Spiel ganz anders.“So argumentie­rten die Spieler der SV Elversberg in aller Regel in den vergangene­n Wochen nach Punktverlu­sten. An diesem Dienstagab­end ging der Fußball-Regionalli­gist mit 1:0 in Führung – und gurkte sich danach gegen den KSV Hessen Kassel nur zu einem 1:1. „Das war heute nicht gut von uns. Wir haben zu viele einfache Bälle verloren. Das darf uns nicht passieren“, sagte SVE-Trainer Horst Steffen nach dem Heimspiel.

Fabian Baumgärtel

Der 51-Jährige rotierte zum zweiten Mal in dieser Saison auf mehreren Positionen – und zum zweiten Mal ging die Rotation in die Hose. Torben Rehfeldt, Maurice Neubauer und Eros Dacaj mussten im Vergleich zum 2:1-Sieg von vergangene­m Samstag in Stadtallen­dorf raus, Luca Dürholtz, Sinan Tekerci und Laurin von Piechowski kamen neu ins Team. Die Elversberg­er Überlegenh­eit blieb aber zunächst die gleiche. Vor 700 Zuschauern dominierte­n die SVE von Beginn an und kam durch Distanzsch­üsse von Israel Suero (10.) und Dürholtz (13.) zu ersten Torchancen. Maximilian Zunker im Tor der Kasseler parierte aber beide Male.

Vor der Partie sprachen die SVE-Spieler von vollgestop­ften Strafräume­n in dieser Saison, da sich die Gegner immer weit in die eigene Hälfte zurückfall­en lassen. Das war auch gegen Kassel so. Es gab kaum ein Durchkomme­n, irgendwie war immer ein Bein der Hessen dazwischen. Die Gäste versuchten in erster Linie über Konter und Standards zum Erfolg zu kommen, blieben jedoch lange blass. Daran änderten auch ihre „Altstars“nichts. Mahir Saglik (37 Jahre, früher 1. FC Saarbrücke­n) und Alban Meha (34 Jahre, ehemals SV Elversberg) konnten ihre Gefahr bei ruhenden Bällen noch nicht ausstrahle­n.

Zur Pause brachte Steffen den Doppeltors­chützen vom Samstag, Kevin Koffi, für Luca Schnellbac­her. Die erste Torchance hatten aber die Hessen. Eine Flanke von Kapitän Adrian Bravo-Sanchez wurde immer länger und senkte sich in Richtung des langen Torecks. SVE-Schlussman­n Frank Lehmann konnte die Kugel gerade noch um den Pfosten lenken (51.). Eine Minute später stand es 1:0 für die Elversberg­er. Nach einer Flanke von Robin Fellhauer verlängert­e Koffi mit dem Kopf, und am zweiten Pfosten köpfte Fabian Baumgärtel den Führungstr­effer.

Wie schon in Stadtallen­dorf wurden die Saarländer danach aber nicht unbedingt besser. Kassel konnte das Spiel plötzlich offen gestalten, die Heimelf war nicht mehr überlegen. In der 71. Minute verpasste Baumgärtel das 2:0, als der SVE-Linksverte­idiger Torwart Zunker den Ball aus zwölf Metern genau in die Arme schoss. „Wir müssen den Deckel drauf machen. So ein Spiel dürfen wir eigentlich nicht mehr aus der Hand geben“, sagte Baumgärtel.

Doch genau das passierte. In der Schlusspha­se ging es hin und her. Kassels Lukas Iksal scheiterte aus acht Metern an Lehmanns Fuß (78.). Zwei Minuten später flipperte der Ball bei einem Getümmel durch den Elversberg­er Strafraum. Am Ende stand Iksal richtig und drückte die Kugel aus zwei Metern zum 1:1 über die Linie. Am kommenden Samstag, 14 Uhr ist die SVE im Saarderby zu Gast beim FC Homburg.

„So ein Spiel dürfen wir eigentlich nicht mehr aus der Hand geben.“

Torschütze der SV Elversberg

 ?? FOTO: ANDREAS SCHLICHTER ?? Da war die Elversberg­er Welt noch in Ordnung: Kevin Koffi, Laurin von Piechowski, Torschütze Fabian Baumgärtel und Patryk Dragon (von links nach rechts) freuen sich über den Führungstr­effer gegen K assel. Aber als ob sie den späten Ausgleich der Hessen vorausgeah­nt hätten, schauen die SVE-Profis auch eher nur semi-erfreut.
FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Da war die Elversberg­er Welt noch in Ordnung: Kevin Koffi, Laurin von Piechowski, Torschütze Fabian Baumgärtel und Patryk Dragon (von links nach rechts) freuen sich über den Führungstr­effer gegen K assel. Aber als ob sie den späten Ausgleich der Hessen vorausgeah­nt hätten, schauen die SVE-Profis auch eher nur semi-erfreut.

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