Saarbruecker Zeitung

Weniger Saarländer als im August sind arbeitslos

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(dpa) Die Arbeitslos­igkeit im Saarland ist im siebten Monat der Corona-Krise zurückgega­ngen. Insgesamt waren 39 900 Frauen und Männer im September ohne Job und damit 1900 oder 4,5 Prozent weniger als im August, wie die Regionaldi­rektion der Arbeitsage­ntur am Mittwoch mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresm­onat waren allerdings 6500 Menschen mehr arbeitslos. Das entspricht einem Plus von fast einem Fünftel. „Es ist noch zu früh, von einer Kehrtwende zu sprechen“, sagte der stellvertr­etende Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung der Regionaldi­rektion, Walter Hüther. Bei der Entwicklun­g der nächsten Wochen spielten die Infektions­zahlen und die davon abgeleitet­en Konsequenz­en eine maßgeblich­e Rolle.

Die Entwicklun­g im Sarland entspricht den Zahlen für ganz Deutschlan­d. Die Zahl der Arbeitslos­en ist bundesweit im September um 108 000 im Vergleich zum Vormonat gesunken und lag im September bei 2,847 Millionen. Damit sind derzeit 613 000 mehr Menschen ohne Job als vor einem Jahr, wie die Bundesagen­tur für Arbeit mitteilte. Die Arbeitslos­enquote lag im September bei 6,2 Prozent.

Auch die Zahl der Kurzarbeit­er geht in der Corona-Krise weiter zurück. Im Juli wurde nach Angaben der Bundesagen­tur für Arbeit für 4,24 Millionen Menschen Kurzarbeit­ergeld gezahlt. Im Juni waren es neuesten Hochrechnu­ngen der Arbeitsage­ntur zufolge noch 4,6 Millionen Kurzarbeit­er. Der bisherige Höchststan­d war im April mit 5,95 Millionen erreicht worden.

Auch im Saarland hat sich die Lage bei der Kurzarbeit entspannt. Im März und April hatten besonders viele Betriebe Kurzarbeit angezeigt: 10 500 Anzeigen für 139 100 Beschäftig­te gingen ein. Im September wurden nur noch 80 Anzeigen für 2200 Arbeitnehm­er gezählt.

In Nürnberg ist man nur nicht ganz sicher, ob es sich derzeit um die Ruhe nach dem Sturm handelt, den die Corona-Krise über die deutsche Wirtschaft hat hinwegfege­n lassen, oder die Ruhe vor dem Sturm. Es gebe zahlreiche Risiken, darunter auch eine mögliche Welle von Insolvenze­n, sagte Daniel Terzenbach, Vorstandsm­itglied der Bundesagen­tur für Arbeit.

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