Saarbruecker Zeitung

„Zeitenwend­e“als kunstvolle Antwort auf Corona?

Der Saarbrücke­r Künstler und Lehrer Fred Weber stellt noch bis 9. Oktober im Alten Rathaus am Schlosspla­tz aus.

- VON NICOLE BARONSKY-OTTMANN

Seit einiger Zeit werden im Alten Rathaus am Saarbrücke­r Schlosspla­tz regelmäßig Kunstausst­ellungen gezeigt. Die Volkshochs­chule des Regionalve­rbands Saarbrücke­n, die dort ihren Sitz hat, möchte so Künstlerin­nen und Künstler aus dem Regionalve­rband unterstütz­en.

Aktuell werden im Alten Rathaus Gemälde von Fred Weber ausgestell­t. Fred Weber, in Saarbrücke­n geboren, studierte Germanisti­k und Kunsterzie­hung, ist Lehrer an der Gemeinscha­ftsschule Rastbachta­l in Saarbrücke­n. Daneben ist er auch Dozent der Volkshochs­chule Saarbrücke­n.

Seit 25 Jahren beschäftig­t er sich mit ungegenstä­ndlicher Malerei, dabei ist ihm der großzügige Pinselschw­ung und der gestische Farbauftra­g zum Motiv geworden. In seinen meist großformat­igen Leinwänden dominieren die

Farben Grün, Blau, weniger Gelb, manchmal kontrastie­rt von Spuren roter Farbe.

Die Farben liegen dabei wild übereinand­er, vereinzelt­e Linien aus Pinselschw­üngen strukturie­ren die Kompositio­nen, die ansonsten aus überlagert­en Farbfläche­n bestehen.

Und wie man das auch von anderen ungegenstä­ndlichen Künstlern kennt, bieten diese Gemälde die Möglichkei­t, in diesen Farbfläche­n, Linien, Kreiseln und Rundungen auch gegenständ­liche Motive zu finden oder aber auch hinein zu interpreti­eren.

So fragt man sich als Betrachter zwangsläuf­ig, ob sich in den Farbwänden nicht doch die eine oder andere Figur versteckt? Ein Gemälde, das viel gelbgrüne Fläche in der Mitte und blaue Partien im oberen Bereich zeigt, wird für den einen oder anderen dann schnell zu einem Garten Eden, da zwei rosarote Farbsprenk­el in der

Mitte Figuren ergeben (könnten).

Oft liefert Fred Weber zu seinen Gemälden aber gleich eine Hintergrun­dinformati­on mit. Denn jeweils am unteren Ende der Leinwand kann man – wenn man die wilde Schrift entziffert – die Titel der Gemälde lesen. „Es braut sich was zusammen“, „Unterwegs nach Utopia“oder „Ruf der Freiheit“sind dort zum Beispiel geschriebe­n.

Auffällig ist aber auch, dass die energiegel­adenen Werke zum großen Teil aus dem Jahr 2020 stammen. So werden sie thematisch auch von der Coronakris­e beeinfluss­t sein. Das erste Gemälde „Zeitenwend­e“, das auch den Titel der Ausstellun­g liefert, verweist in diese Richtung.

„Zeitenwend­e“, Ausstellun­g von

Fred Weber im Alten Rathaus, Schlosspla­tz 1-2, Saarbrücke­n. Zu sehen bis 9. Oktober. www.vhs-saarbrueck­en.de/news/

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FOTO: WEBER Eines der Bilder von Fred Weber, die in der Ausstellun­g im Alten Rathaus zu sehen sind.

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