„Zeitenwende“als kunstvolle Antwort auf Corona?
Der Saarbrücker Künstler und Lehrer Fred Weber stellt noch bis 9. Oktober im Alten Rathaus am Schlossplatz aus.
Seit einiger Zeit werden im Alten Rathaus am Saarbrücker Schlossplatz regelmäßig Kunstausstellungen gezeigt. Die Volkshochschule des Regionalverbands Saarbrücken, die dort ihren Sitz hat, möchte so Künstlerinnen und Künstler aus dem Regionalverband unterstützen.
Aktuell werden im Alten Rathaus Gemälde von Fred Weber ausgestellt. Fred Weber, in Saarbrücken geboren, studierte Germanistik und Kunsterziehung, ist Lehrer an der Gemeinschaftsschule Rastbachtal in Saarbrücken. Daneben ist er auch Dozent der Volkshochschule Saarbrücken.
Seit 25 Jahren beschäftigt er sich mit ungegenständlicher Malerei, dabei ist ihm der großzügige Pinselschwung und der gestische Farbauftrag zum Motiv geworden. In seinen meist großformatigen Leinwänden dominieren die
Farben Grün, Blau, weniger Gelb, manchmal kontrastiert von Spuren roter Farbe.
Die Farben liegen dabei wild übereinander, vereinzelte Linien aus Pinselschwüngen strukturieren die Kompositionen, die ansonsten aus überlagerten Farbflächen bestehen.
Und wie man das auch von anderen ungegenständlichen Künstlern kennt, bieten diese Gemälde die Möglichkeit, in diesen Farbflächen, Linien, Kreiseln und Rundungen auch gegenständliche Motive zu finden oder aber auch hinein zu interpretieren.
So fragt man sich als Betrachter zwangsläufig, ob sich in den Farbwänden nicht doch die eine oder andere Figur versteckt? Ein Gemälde, das viel gelbgrüne Fläche in der Mitte und blaue Partien im oberen Bereich zeigt, wird für den einen oder anderen dann schnell zu einem Garten Eden, da zwei rosarote Farbsprenkel in der
Mitte Figuren ergeben (könnten).
Oft liefert Fred Weber zu seinen Gemälden aber gleich eine Hintergrundinformation mit. Denn jeweils am unteren Ende der Leinwand kann man – wenn man die wilde Schrift entziffert – die Titel der Gemälde lesen. „Es braut sich was zusammen“, „Unterwegs nach Utopia“oder „Ruf der Freiheit“sind dort zum Beispiel geschrieben.
Auffällig ist aber auch, dass die energiegeladenen Werke zum großen Teil aus dem Jahr 2020 stammen. So werden sie thematisch auch von der Coronakrise beeinflusst sein. Das erste Gemälde „Zeitenwende“, das auch den Titel der Ausstellung liefert, verweist in diese Richtung.
„Zeitenwende“, Ausstellung von
Fred Weber im Alten Rathaus, Schlossplatz 1-2, Saarbrücken. Zu sehen bis 9. Oktober. www.vhs-saarbruecken.de/news/