Neuer Kader, neue Liga, große Vorfreude
Die HG Saarlouis startet an diesem Sonntag in die neue Spielzeit der 3. Handball-Liga Mitte. Die Zielsetzung bleibt aber zurückhaltend.
Es war „die längste Pause, die jeder von uns in seinem Sportler-Leben bisher hatte“, sagt Trainer Philipp Kessler. Entsprechend groß ist bei den Handballern der HG Saarlouis die Vorfreude. An diesem Sonntag um 17 Uhr starten sie mit einem Gastspiel beim VfL Gummersbach II in die neue Saison in der 3. Handball-Liga Mitte.
„Zweite Mannschaften sind immer ein bisschen eine Wundertüte“, meint Kessler. Doch egal, wer da kommt: Nach acht Monaten ohne Pflichtspiel brennen seine Spieler darauf, sich wieder im Wettkampf zu messen. „Das ist für uns natürlich eine ganz andere Motivation. Jeder freut sich riesig, dass es endlich wieder um Punkte geht“, sagt Kessler.
Aufgrund der langen Pause gestaltete sich die Vorbereitung diesmal anders. Und sie war wegen der angespannten Corona-Lage entsprechend schwierig. „Wir haben anfangs mehr als sonst den Fokus auf Athletik und Verletzungsprophylaxe legen müssen. Das haben wir gut hinbekommen. Allerdings hat es mit dem geplanten Steigerungslauf, was die Qualität der Testspiele angeht, wegen Absagen nicht geklappt – diese Tests fehlen uns natürlich“, sagt der HG-Trainer.
Getestet hat die HG Saarlouis dennoch: Neben einem 27:24 gegen den letztjährigen Ligarivalen TV Willstätt gelang unter anderem ein 29:27-Erfolg bei der HSG Groß-Bieberau, die nach der Saarlouiser Neueinordnung in der Staffel Mitte zu den Ligarivalen zählt. Die Klasse ist für die HG neu, was es schwer macht, ein konkretes Ziel auszugeben. Ebenso die Tatsache, dass es im eigenen Kader viele Veränderungen gab.
„Die gesamte Rückraum-Achse ist neu besetzt. Daher wird es Zeit brauchen, bis sich alles eingespielt hat“, sagt Kessler. Für den 35-Jährigen ist dennoch klar: „Wir wollen uns definitiv nach oben orientieren und auf keinen Fall nach unten schauen.“ Die Neuzugänge sieht er generell gut integriert. Etwa Rückkehrer Tom Paetow, der in der Vorbereitung im Rückraum Akzente setzte und gezeigt hat, „dass er ein wichtiger Baustein sein wird“. Ebenso die beiden Spielmacher Loic Laurent und Sebastian Hoffmann, den die HG zum Vorbereitungsstart Anfang August als letzten Neuling präsentiert hatte. Den 33-jährigen Ex-Kapitän der HF Illtal schätzt Kessler für seine mannschaftsdienliche Spielweise und ein hohes Maß an Plantreue: „Er ist mit seiner Erfahrung einer, der im richtigen Moment Ruhe reinbringt.“
Neben diesen erfahrenen Zugängen möchten drei Neulinge Fuß fassen: Marcel Becker von den HF Illtal und die Eigengewächse Marko Grgic und Konrad Wagner. „Marcel fühlt sich bereit, bei uns den nächsten Schritt zu gehen. Wir sind froh, dass er jetzt bei uns ist, denn so viele gute Linkshänder haben wir hier nicht. Marko und Konrad werden wir behutsam heranführen“, sagt Kessler,
der Letzteres auch auf die Jung-Torhüter Julien Bro und Vincent Hein sowie Linksaußen Hendrik Huth bezieht. „Das ist eines unserer wichtigsten Ziele: Dass wir es schaffen, diese Talente in die Mannschaft zu integrieren“, betont der sportliche Leiter Mathias Ecker (26).
Der Verein habe sich vor der Saison bewusst für den Schritt ganz weg vom Vollprofitum entschieden – sicher auch aus finanziellen Gründen. Somit herrschen andere Voraussetzungen, die es im Hinblick auf die eigenen Ziele zu berücksichtigen gelte, sagt Ecker, der ein Vorhaben aber klar definiert: „Die Auswärtsleistungen waren letzte Saison nicht zufriedenstellend. Da müssen wir definitiv besser werden.“Am besten schon am Sonntag gegen Gummersbach.