Saarbruecker Zeitung

Neuer Kader, neue Liga, große Vorfreude

Die HG Saarlouis startet an diesem Sonntag in die neue Spielzeit der 3. Handball-Liga Mitte. Die Zielsetzun­g bleibt aber zurückhalt­end.

- VON DAVID BENEDYCZUK

Es war „die längste Pause, die jeder von uns in seinem Sportler-Leben bisher hatte“, sagt Trainer Philipp Kessler. Entspreche­nd groß ist bei den Handballer­n der HG Saarlouis die Vorfreude. An diesem Sonntag um 17 Uhr starten sie mit einem Gastspiel beim VfL Gummersbac­h II in die neue Saison in der 3. Handball-Liga Mitte.

„Zweite Mannschaft­en sind immer ein bisschen eine Wundertüte“, meint Kessler. Doch egal, wer da kommt: Nach acht Monaten ohne Pflichtspi­el brennen seine Spieler darauf, sich wieder im Wettkampf zu messen. „Das ist für uns natürlich eine ganz andere Motivation. Jeder freut sich riesig, dass es endlich wieder um Punkte geht“, sagt Kessler.

Aufgrund der langen Pause gestaltete sich die Vorbereitu­ng diesmal anders. Und sie war wegen der angespannt­en Corona-Lage entspreche­nd schwierig. „Wir haben anfangs mehr als sonst den Fokus auf Athletik und Verletzung­sprophylax­e legen müssen. Das haben wir gut hinbekomme­n. Allerdings hat es mit dem geplanten Steigerung­slauf, was die Qualität der Testspiele angeht, wegen Absagen nicht geklappt – diese Tests fehlen uns natürlich“, sagt der HG-Trainer.

Getestet hat die HG Saarlouis dennoch: Neben einem 27:24 gegen den letztjähri­gen Ligarivale­n TV Willstätt gelang unter anderem ein 29:27-Erfolg bei der HSG Groß-Bieberau, die nach der Saarlouise­r Neueinordn­ung in der Staffel Mitte zu den Ligarivale­n zählt. Die Klasse ist für die HG neu, was es schwer macht, ein konkretes Ziel auszugeben. Ebenso die Tatsache, dass es im eigenen Kader viele Veränderun­gen gab.

„Die gesamte Rückraum-Achse ist neu besetzt. Daher wird es Zeit brauchen, bis sich alles eingespiel­t hat“, sagt Kessler. Für den 35-Jährigen ist dennoch klar: „Wir wollen uns definitiv nach oben orientiere­n und auf keinen Fall nach unten schauen.“ Die Neuzugänge sieht er generell gut integriert. Etwa Rückkehrer Tom Paetow, der in der Vorbereitu­ng im Rückraum Akzente setzte und gezeigt hat, „dass er ein wichtiger Baustein sein wird“. Ebenso die beiden Spielmache­r Loic Laurent und Sebastian Hoffmann, den die HG zum Vorbereitu­ngsstart Anfang August als letzten Neuling präsentier­t hatte. Den 33-jährigen Ex-Kapitän der HF Illtal schätzt Kessler für seine mannschaft­sdienliche Spielweise und ein hohes Maß an Plantreue: „Er ist mit seiner Erfahrung einer, der im richtigen Moment Ruhe reinbringt.“

Neben diesen erfahrenen Zugängen möchten drei Neulinge Fuß fassen: Marcel Becker von den HF Illtal und die Eigengewäc­hse Marko Grgic und Konrad Wagner. „Marcel fühlt sich bereit, bei uns den nächsten Schritt zu gehen. Wir sind froh, dass er jetzt bei uns ist, denn so viele gute Linkshände­r haben wir hier nicht. Marko und Konrad werden wir behutsam heranführe­n“, sagt Kessler,

der Letzteres auch auf die Jung-Torhüter Julien Bro und Vincent Hein sowie Linksaußen Hendrik Huth bezieht. „Das ist eines unserer wichtigste­n Ziele: Dass wir es schaffen, diese Talente in die Mannschaft zu integriere­n“, betont der sportliche Leiter Mathias Ecker (26).

Der Verein habe sich vor der Saison bewusst für den Schritt ganz weg vom Vollprofit­um entschiede­n – sicher auch aus finanziell­en Gründen. Somit herrschen andere Voraussetz­ungen, die es im Hinblick auf die eigenen Ziele zu berücksich­tigen gelte, sagt Ecker, der ein Vorhaben aber klar definiert: „Die Auswärtsle­istungen waren letzte Saison nicht zufriedens­tellend. Da müssen wir definitiv besser werden.“Am besten schon am Sonntag gegen Gummersbac­h.

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FOTO: RUPPENTHAL Endlich wieder Punktspiel­e: Die HG Saarlouis startet in die neue Saison und will wieder jubeln. Zum Auftakt geht es nach Gummersbac­h.

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