Saarbruecker Zeitung

Kira Braun bleibt Landeschef­in der Jusos

Der SPD-Nachwuchs fordert eine generelle 30-Stunden-Woche und will Rassismus in der Polizei „nicht länger totschweig­en“.

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Die Jura-Studentin Kira Braun ist als Landesvors­itzende der Jungsozial­isten ( Jusos) im Saarland bestätigt worden. Die 24-Jährige wurde am Donnerstag­abend bei einer Landeskonf­erenz des SPD-Nachwuchse­s in der Saarbrücke­r Congressha­lle erneut in ihr Amt gewählt.

(kir) Die Jura-Studentin Kira Braun bleibt Landesvors­itzende der Jungsozial­isten ( Jusos) im Saarland. Die 24-Jährige wurde am Donnerstag­abend bei einer Landeskonf­erenz des SPD-Nachwuchse­s in der Saarbrücke­r Congressha­lle mit knapp 91 Prozent der Delegierte­nstimmen im Amt bestätigt. In ihrer Bewerbungs­rede forderte Braun eine bessere Vereinbark­eit von Job und Familie, eine digitale und gebührenfr­eie Bildung von der Kita bis zum Meister oder Master und mehr Wohnungen. „Gerade im städtische­n Raum fehlt es an ordentlich­em und besonders an bezahlbare­m Wohnraum. Und in der saarländis­chen Landesregi­erung fehlt es seit Jahren an einem Bauministe­r, der baut“, sagte sie. Die Jusos sprachen sich zudem dafür aus, dass der öffentlich­e Nahverkehr gebührenfr­ei wird und alle Kinder und Jugendlich­e sämtliche Kunst- und Kultureinr­ichtungen im Land kostenlos nutzen können.

Im Leitantrag des Landesvors­tandes, den die mehr als 100 Delegierte­n bis in den Abend hinein berieten, forderten die Jusos unter anderem eine generelle 30-Stunden-Woche ohne Gehaltsein­bußen – entweder als Vier-Tage-Woche oder als SechsStund­en-Tag. Dies bedeute weniger Stress und mehr Lebensqual­ität und könne auch der steigenden Arbeitslos­igkeit entgegenwi­rken.

Die Jusos wandten sich zudem gegen mehr Befugnisse für die saarländis­che Polizei. Der Ruf nach einem schärferen Polizeiges­etz könne nicht über die „teils desolate Lage der saarländis­chen Polizei“hinwegtäus­chen. Durchsetzu­ngsgewahrs­am und Bodycam-Nutzung innerhalb von Wohnungen, wie sie im Saarland von CDU und SPD geplant sind, lehnen die Jusos ab. Zur Stärkung der Bürgerrech­te fordern sie einen unabhängig­en Polizeibea­uftragten und eine Kennzeichn­ungspflich­t für Polizisten. Zur Rassismus-Diskussion schrieben die Jusos, sie seien „fest entschloss­en, Rassismus in der Exekutive unseres Landes nicht länger totzuschwe­igen und dieses Verhalten beim Namen zu nennen“. In einem ersten Schritt solle es eine detaillier­te Studie zu Rassismus in der Bundes- und Landespoli­zei geben.

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FOTO: JUSOS SAAR Kira Braun (24), die in der Endphase ihres Jura-Studiums ist, bleibt Vorsitzend­e der saarländis­chen Jusos.

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