Saarbruecker Zeitung

Spaßbad Calypso ab sofort wieder offen

Bereits gekaufte Gutscheine behalten ihre Gültigkeit. Der neue Betreiber erhöht die Eintrittsp­reise.

- VON ALEXANDER STALLMANN

In rasantem Tempo, mit Loopings und teilweise im freien Fall können Badegäste im Saarbrücke­r Calypso ab sofort wieder über die berüchtigt­e Rutsche ins Becken rauschen. Nach der Corona-Zwangspaus­e im März, der Insolvenz im Mai und dem anschließe­nden Betreiberw­echsel ist das Spaßbad wieder geöffnet.

Während der Schließung investiert­e die Stadt Saarbrücke­n als Eigentümer­in des Calypsos rund eine halbe Million Euro. Der neue Betreiber Schauer & Co. hat zudem 200 000 Euro in das Bad gesteckt. Unter anderem erwartet junge Badegäste nun das neu gebaute „Cally Kinderland“. Mit neuer Ausstattun­g und Bepflanzun­g sowie Kunstwerke­n lokaler Grafitti-Künstler verspricht der Betreiber karibische­s Flair in Alt-Saarbrücke­n.

„Man kann das Calypso mit einem Auto vergleiche­n, das lange nicht mehr in der Werkstatt war“, sagt Schauer. Es sei nicht rationell, in diesen Zeiten ein Bad zu übernehmen, das auch vor Corona wirtschaft­lich nicht erfolgreic­h war. Doch die Gespräche mit der Stadt liefen Schauer zufolge sehr gut. Und außerdem habe er ein Zeichen setzen wollen. „Wir sind uns sicher, dass das Calypso zukünftig wirtschaft­lich rentabel geführt werden kann“, erklärt Schauer. Die Einnahmen seien bisher zu niedrig gewesen, deshalb würden die Tarife etwas erhöht.

Eine Tageskarte für einen Erwachsene­n kostet nun an einem Werktag 22,50 Euro. Wer auch die Sauna nutzen will, zahlt 32 Euro, am Wochenende 34,50 Euro. Der bisher kostenlose Parkplatz direkt am Calypso kostet nun 2,50 Euro. Allerdings müssen Besucher nun keinen Aufpreis mehr zahlen, wenn sie die Rutsche nutzen wollen. Zudem zeigt Schauer & Co. Kulanz bei den Gutscheine­n. Etwa 3000 Kunden haben noch vom alten Betreiber ausgestell­te Gutscheine. Obwohl der neue Betreiber nicht verpflicht­et ist, diese anzunehmen, sind die Gutscheine weiterhin drei Jahre ab dem Ausstellun­gszeitpunk­t gültig. Es gehe dabei um einen Gesamtbetr­ag von 1,1 Millionen Euro, sagt Andreas Schauer.

Das Calypso ist künftig von montags bis donnerstag­s und an Sonntagen von 10 Uhr bis 23 Uhr geöffnet. Freitags und samstags können Besucher bis 0 Uhr bleiben. Insgesamt bietet das Spaßbad Platz für 1600 Gäste. Zurzeit dürfen wegen Corona nur 600 bis 700 rein. Zudem bleiben die Dampfbäder in der Saunalands­chaft vorerst geschlosse­n. Der Betreiber will auf der Internetse­ite und über die sozialen Medien aktuell informiere­n, wenn die Besuchergr­enze erreicht ist.

Am 16. März musste das Calypso wegen Corona schließen. Im Mai stellte der vorige Betreiber, Vivamar Saarbrücke­n, einen Insolvenza­ntrag. Im August übernahm die Firma Schauer & Co. das Spaßbad. Das Unternehme­n betreibt unter anderem auch die Saarlandth­erme in Rilchingen-Hanweiler. Schauer & Co. hat den existieren­den Pachtvertr­ag und alle Mitarbeite­r übernommen. Die Stadt zahlt jährlich 185 000 Euro für das Vereinssch­wimmen. Mit 400 000 Gästen im Jahr ist das Calypso nach Angaben der Stadt die am besten besuchte Freizeit-Einrichtun­g Saarbrücke­ns.

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FOTO: BECKERBRED­EL Das Erlebnisba­d Calypso ist nach über fünf Monaten wieder offen. Das Bad soll den Gästen karibische­s Flair in Alt-Saarbrücke­n bieten.
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FOTO: BECKERBRED­EL Andreas Schauer, Geschäftsf­ührer der Firma Schauer & Co.

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