Schnelles Wiedersehen mit Neubauer
Der 24-Jährige ist gerade erst vom FC Homburg zur SV Elversberg gewechselt. Nun kehrt er ins Waldstadion zurück.
Wenn Fußballvereine kurz vor Saisonbeginn noch Spieler verpflichten, sagt der Trainer in aller Regel: „Der braucht noch Zeit, bis er richtig fit ist.“Trainingsrückstand durch die fehlende Vorbereitung ist meistens der Grund für die mangelnde Fitness. Als die SV Elversberg Ende August Linksverteidiger Maurice Neubauer unter Vertrag nahm, sagte Trainer Horst Steffen nach den ersten Einheiten: „Es ist erstaunlich, wie fit er ist. Er ist schon auf dem Stand wie alle anderen.“
Gleich im zweiten Saisonspiel beim SSV Ulm bekam Neubauer seine ersten Einsatzminuten, und beim 4:2-Sieg im DFB-Pokal gegen Zweitligist FC St. Pauli stand der 24-Jährige über die volle Spielzeit auf dem Platz und zählte zu den Besten. „Ich kann schon immer lange laufen und habe eine gute Fitness. Ich mache auch was dafür. Nach dem Saisonabbruch in der vergangenen Saison habe ich viel mit einem Athletiktrainer
gearbeitet“, erklärt Neubauer.
Beim FC Homburg avancierte der geborene Recklinghausener in der vergangenen Saison zu einem der besten Linksverteidiger in der Regionalliga Südwest. In der Winterpause signalisierte Drittligist 1. FC Kaiserslautern Interesse, aber auch die SV Elversberg meldete sich schon ganz früh im Jahr. „Es waren ganz offene Gespräche, und die SVE machte nie Druck. Wir blieben immer im Kontakt. Diese Vorgehensweise hat mich beeindruckt“, berichtet Neubauer. Sein Ziel war aber der richtige Profifußball, der erst ab der 3. Liga beginnt. „Jeder Spieler will dorthin und wartet auf Angebote. Ich hatte auch welche aus der 3. Liga, doch alles in allem war das Gesamtpaket der SVE besser“, sagt Neubauer.
Bereits in der Jugend beim FC Schalke 04 zählte Neubauer in seinem Jahrgang mit den Nationalspielern Leroy Sané (FC Bayern München) und Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain) zu den Stützen des Teams. Bei den Schalke-Profis durfte er mittrainieren, doch für einen Profivertrag reichte es nicht. „Die Schalker haben mir geraten, den nächsten Schritt in der 2. oder der 3. Liga zu machen. Du musst im Fußball zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein und Glück haben“, sagt der 24-Jährige, der seine Zukunft auch anderweitig plant. Er ist im letzten Jahr seines BWL-Fernstudiums und hat bereits die Trainer-B-Lizenz in der Tasche. Mit seiner Freundin wohnt er in Rehlingen, zieht aber in den nächsten Wochen nach Saarbrücken um.
Sportlich zog er von Schalke zum FSV Mainz 05 II, stieg aber mit den Mainzern aus der 3. Liga ab. Es folgte der Wechsel nach Homburg und jetzt nach Elversberg. „Natürlich möchte ich wieder hoch. Unsere Chancen stehen ganz gut. In dieser Saison gibt es anscheinend keine Mannschaft, die ohne Niederlagen durch die Liga spaziert. Jedes Topteam hat schon gepatzt“, sagt er – seine SVE mit den Niederlagen in Ulm und in Stuttgart sogar schon zweimal. Auch sein Ex-Verein FC Homburg verlor schon gegen Schott Mainz und den FK Pirmasens. An diesem Samstag (14 Uhr) kommt es zum direkten Duell im Homburger Waldstadion.
Obwohl SVE-Trainer Steffen schon mehrfach rotierte, stehen die Chancen für einen Platz in der Startelf für Neubauer gut. Wie reagieren die Homburger Fans am Samstag, wenn der Leistungsträger aus der vergangenen Saison zurück ins Waldstadion kommt? „Ich bin mit den Fans eigentlich immer gut klar gekommen. Ich habe immer mein Bestes gegeben und kann mir nichts vorwerfen“, sagt Neubauer.