Saarbruecker Zeitung

Gewalt setzt sich vor der Schule fort

- Hans-Jürgen Spies, Schwalbach

„Lehrer sehen sich öfter als Opfer von Gewalt“(I), SZ vom 25. September

Das Problem, als Ganzes, ist ja schon repräsenta­tiv auf den Punkt gebracht und beschriebe­n worden. Wie die Alten sungen, zwitschern auch die Jungen. Wie alt ist diese Aussage schon? Und beweist, aktuell, eine absolute Gültigkeit. Es stellt sich die Frage nach der Beschreibu­ng der präzisen Lösungen und deren Umsetzung in die Praxis. Gewiss, es wird ein holpriger Weg sein. Doch wenn er nicht mit konsequent­er Nachhaltig­keit begangen wird, kann sich die Situation nicht wirklich so verbessern, dass alle damit leben können. SLLV-Chefin Lisa Brausch ist zu 100 Prozent mit ihrem Anliegen zu unterstütz­en. Doch es stellen sich weitere Fragen zu diesem Problem. Der Bereich der Schule ist nicht alleine betroffen. Wie sieht das dann aus, wenn Schulschlu­ss herrscht und die Jugendlich­en sich von ihrem vorher aufgezeigt­en Verhalten nicht getrennt haben? Wie definiert man diese Gewalt, die innerhalb der Schulen ausgeübt wird, wenn sie außerhalb ihre Fortführun­g findet? Dort hat sie eine andere Qualität. Diese äußert sich durch unterschie­dliche Arten, etwa durch Baumfrevel, Gewalt gegen Dinge, die der Allgemeinh­eit gehören: umgeworfen­e Bänke, angebrannt­e Tische, zerstörte Mülleimer, persönlich­e Beleidigun­gen, Gegröle in der Offentlich­keit, absolutes Negieren der derzeit empfohlene­n AHA-Corona-Regeln, aggressive Geräusche aus überlauten Boxen. So ist also die Allgemeinh­eit betroffen. Die offizielle Seite ist diesbezügl­ich zu zögerlich. Es gibt viele Formen der bewussten Negierung von Problemen. Dieses Laisser-faire hat gravierend­ere Folgen, als sich so mancher vorstellen kann. Jetzt und in der Zukunft. Für alle.

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