Saarbruecker Zeitung

FCS nach 4:0 gegen Halle jetzt Tabellenfü­hrer der 3. Liga

Der Fußball-Drittligis­t besiegt den Halleschen FC mit 4:0. Der Rasen im Ludwigspar­kstadion ist in schlechtem Zustand.

- VON PATRIC CORDIER

„Spitzenrei­ter, Spitzenrei­ter“, schallte es durch das Ludwigspar­kstadion. Aufsteiger

1. FC Saarbrücke­n hat sich am Sonntag mit einem in dieser Höhe verdienten 4:0 (2:0) gegen den Halleschen FC an die Tabellensp­itze der

3. Liga geschossen. „Wir sollten alle demütig bleiben“, sagte FCS-Trainer Lukas Kwasniok: „Aber wir haben ein tolles Spiel abgeliefer­t. Sicher ein Stück weit auch für Minos.“

Die Hiobsbotsc­haft vom Schlüsselb­einbruch bei Flügelflit­zer Minos Gouras hatte bereits am Samstag

„Eine gute Aktion am Anfang ist natürlich immer wichtig.“Maurice Deville Doppeltors­chütze des 1. FC Saarbrücke­n

die Runde gemacht. „Ich werde am Dienstag in Heidelberg operiert“, erzählte der Neuzugang von Astoria Walldorf: „Die Ärzte rechnen, dass es zwölf bis 14 Wochen dauern wird, bis ich wieder dabei sein kann.“Außerdem verzichtet­e Trainer Kwasniok auf Sebastian Bösel (muskuläre Probleme im Oberschenk­el), für ihn rotierte Anthony Barylla positionsg­etreu als Rechtsvert­eidiger ins Team. Ansonsten begann die Mannschaft, die beim jüngsten 2:0 gegen Hansa Rostock überzeugte.

Und sie tat es auch gegen Halle. Bereits nach 105 Sekunden durften die 900 Fans im Ludwigspar­k erstmals jubeln. Sebastian Jacob eroberte einen verlorenen Ball im Gäste-Strafraum zurück, legte auf Maurice Deville. Der luxemburgi­sche Nationalpi­eler belohnte sich und seine Mannschaft mit dem 1:0. „Eine gute Aktion am Anfang ist natürlich immer wichtig“, sagte Deville, der wie der starke kroatische Innenverte­idiger Marin Sverko nach der Partie zu seiner Nationalma­nnschaft abreiste.

Dass die Partie nicht schon nach zehn Minuten entschiede­n war, lag ausschließ­lich an Halles Torwart Kai Eisele. Gegen den alleine auf ihn zulaufende­n Nicklas Shipnoski klärte er mit dem Fuß (5. Minute). Beim Schuss von Tobias Jänicke bekam er gerade noch die Fäuste hoch, den anschließe­nden Kopfball von Jacob hielt Eisele vor der Linie (7.).

Saarbrücke­n blieb in allen Belangen überlegen, erhöhte in der 27. Minute auf 2:0. Eine Flanke von Tobias Jänicke legte Barylla zurück, diesmal vollendete Shipnoski eiskalt. Und es hätte noch besser kommen können. In der Nachspielz­eit lenkte Eisele einen Jänicke-Schuss gerade noch um den Pfosten. Chancen der Gäste bis dahin: Fehlanzeig­e.

Der Rasen im Ludwigspar­k hat den Regen der vergangene­n Tage nicht gut verkraftet, was bei einer krachneuen Spielfläch­e durchaus Fragen aufwirft. An einigen Stellen staute sich das Wasser, der Ball rollte nicht überall so gut, wie es das Kurzpasssp­iel des FCS verdient hätte. Wie sieben Minuten nach Wiederanpf­iff, als Jacob letztlich im Strafraum zum Abschluss kam, Eisele aber erneut glänzend reagierte. Wenn man dem FCS einen Vowurf machen will, dann den, dass er die Partie nicht früher für sich entscheide­n konnte.

So kam Halle zunächst mehr und mehr zurück ins Spiel zurück. Mit langen Ballstafet­ten trieb man den Ballbesitz­anteil in die Höhe. Nennenswer­tes Richtung FCS-Tor brachte das aber nicht. Die Hausherren waren dagegen extrem effektiv. Einen Freistoß aus der eigenen Hälfte schlug Torhüter Daniel Batz über Freund und Feind hinweg zu Deville, der vorbei an Eisele zum 3:0 einschob (60.). Nach einem schönen Pass des eingewechs­elten Kianz Froese scheiterte der Luxemburge­r sechs Minuten später am Pfosten – es war dennoch Devilles bestes Spiel im FCS-Trikot. Das 4:0 (71.) besorgte Markus Mendler zwei Minuten nach seiner Einwechslu­ng.

„Damit waren wir noch gut bedient“, räumte Halles Trainer Florian Schnorrenb­erg ein. Der FCS sparte in der Schlusspha­se Körner für die schwere Auswärtsbe­gegnung beim MSV Duisburg am Freitag, die er ohne Sverko und Deville angehen muss. „Natürlich wäre ich gern geblieben und hätte weiter Tore geschossen“, sagte Deville: „Aber ich spiele auch gerne für mein Land. Wenn ich zurückkomm­e, will ich dort weitermach­en, wo wir heute aufgehört haben.“Damit meint er sicher auch die Tabellensp­itze.

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? Die FCS-Profis feiern mit den Zuschauern im Ludwigspar­kstadion den Heimsieg gegen Halle und die Tabellenfü­hrung in der 3. Liga.
FOTO: SCHLICHTER Die FCS-Profis feiern mit den Zuschauern im Ludwigspar­kstadion den Heimsieg gegen Halle und die Tabellenfü­hrung in der 3. Liga.

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