FCS nach 4:0 gegen Halle jetzt Tabellenführer der 3. Liga
Der Fußball-Drittligist besiegt den Halleschen FC mit 4:0. Der Rasen im Ludwigsparkstadion ist in schlechtem Zustand.
„Spitzenreiter, Spitzenreiter“, schallte es durch das Ludwigsparkstadion. Aufsteiger
1. FC Saarbrücken hat sich am Sonntag mit einem in dieser Höhe verdienten 4:0 (2:0) gegen den Halleschen FC an die Tabellenspitze der
3. Liga geschossen. „Wir sollten alle demütig bleiben“, sagte FCS-Trainer Lukas Kwasniok: „Aber wir haben ein tolles Spiel abgeliefert. Sicher ein Stück weit auch für Minos.“
Die Hiobsbotschaft vom Schlüsselbeinbruch bei Flügelflitzer Minos Gouras hatte bereits am Samstag
„Eine gute Aktion am Anfang ist natürlich immer wichtig.“Maurice Deville Doppeltorschütze des 1. FC Saarbrücken
die Runde gemacht. „Ich werde am Dienstag in Heidelberg operiert“, erzählte der Neuzugang von Astoria Walldorf: „Die Ärzte rechnen, dass es zwölf bis 14 Wochen dauern wird, bis ich wieder dabei sein kann.“Außerdem verzichtete Trainer Kwasniok auf Sebastian Bösel (muskuläre Probleme im Oberschenkel), für ihn rotierte Anthony Barylla positionsgetreu als Rechtsverteidiger ins Team. Ansonsten begann die Mannschaft, die beim jüngsten 2:0 gegen Hansa Rostock überzeugte.
Und sie tat es auch gegen Halle. Bereits nach 105 Sekunden durften die 900 Fans im Ludwigspark erstmals jubeln. Sebastian Jacob eroberte einen verlorenen Ball im Gäste-Strafraum zurück, legte auf Maurice Deville. Der luxemburgische Nationalpieler belohnte sich und seine Mannschaft mit dem 1:0. „Eine gute Aktion am Anfang ist natürlich immer wichtig“, sagte Deville, der wie der starke kroatische Innenverteidiger Marin Sverko nach der Partie zu seiner Nationalmannschaft abreiste.
Dass die Partie nicht schon nach zehn Minuten entschieden war, lag ausschließlich an Halles Torwart Kai Eisele. Gegen den alleine auf ihn zulaufenden Nicklas Shipnoski klärte er mit dem Fuß (5. Minute). Beim Schuss von Tobias Jänicke bekam er gerade noch die Fäuste hoch, den anschließenden Kopfball von Jacob hielt Eisele vor der Linie (7.).
Saarbrücken blieb in allen Belangen überlegen, erhöhte in der 27. Minute auf 2:0. Eine Flanke von Tobias Jänicke legte Barylla zurück, diesmal vollendete Shipnoski eiskalt. Und es hätte noch besser kommen können. In der Nachspielzeit lenkte Eisele einen Jänicke-Schuss gerade noch um den Pfosten. Chancen der Gäste bis dahin: Fehlanzeige.
Der Rasen im Ludwigspark hat den Regen der vergangenen Tage nicht gut verkraftet, was bei einer krachneuen Spielfläche durchaus Fragen aufwirft. An einigen Stellen staute sich das Wasser, der Ball rollte nicht überall so gut, wie es das Kurzpassspiel des FCS verdient hätte. Wie sieben Minuten nach Wiederanpfiff, als Jacob letztlich im Strafraum zum Abschluss kam, Eisele aber erneut glänzend reagierte. Wenn man dem FCS einen Vowurf machen will, dann den, dass er die Partie nicht früher für sich entscheiden konnte.
So kam Halle zunächst mehr und mehr zurück ins Spiel zurück. Mit langen Ballstafetten trieb man den Ballbesitzanteil in die Höhe. Nennenswertes Richtung FCS-Tor brachte das aber nicht. Die Hausherren waren dagegen extrem effektiv. Einen Freistoß aus der eigenen Hälfte schlug Torhüter Daniel Batz über Freund und Feind hinweg zu Deville, der vorbei an Eisele zum 3:0 einschob (60.). Nach einem schönen Pass des eingewechselten Kianz Froese scheiterte der Luxemburger sechs Minuten später am Pfosten – es war dennoch Devilles bestes Spiel im FCS-Trikot. Das 4:0 (71.) besorgte Markus Mendler zwei Minuten nach seiner Einwechslung.
„Damit waren wir noch gut bedient“, räumte Halles Trainer Florian Schnorrenberg ein. Der FCS sparte in der Schlussphase Körner für die schwere Auswärtsbegegnung beim MSV Duisburg am Freitag, die er ohne Sverko und Deville angehen muss. „Natürlich wäre ich gern geblieben und hätte weiter Tore geschossen“, sagte Deville: „Aber ich spiele auch gerne für mein Land. Wenn ich zurückkomme, will ich dort weitermachen, wo wir heute aufgehört haben.“Damit meint er sicher auch die Tabellenspitze.