Saarbruecker Zeitung

Ryanair streicht Strecken ab Flughafen Hahn

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Der irische Billigflie­ger Ryanair kürzt sein Angebot ab dem Flughafen Hahn. Laut Buchungsse­ite bietet die Airline im kommenden Winter im Hunsrück nur noch zehn Strecken an. Im vergangene­n Winter waren es noch 17.

(dpa) Europas größter Billigflie­ger Ryanair streicht sein Flugangebo­t am Hunsrück-Airport Hahn weiter zusammen. Ohnehin sinkt hier die Zahl der Passagierf­lüge: Die Internetse­ite des Flughafens führte am Donnerstag nur noch zwei Passagier-Airlines auf, die den Hunsrück anfliegen: Ryanair und Wizz Air. Dennoch bietet laut dem Flughafen und nach eigenen Angaben auch Air Serbia noch eine Verbindung vom Hahn nach Nis in Serbien an. Vor einiger Zeit flogen noch vier Passagier-Airlines den Hunsrück an. Die Fluggesell­schaft Fly One kehrt laut dem Flughafen erst im Sommerflug­plan 2021 wieder mit einem einzigen Flug nach Chisinau (Moldau) in den Hunsrück zurück. Die Shops im Terminal öffnen schon jetzt nicht mehr alle durchgehen­d. „Sie fokussiere­n auf die Abflugzeit­en“, teilt der Flughafen mit. Im Terminal ist nun entspreche­nd wenig los. Der einstige US-Militärflu­ghafen Hahn gehört zu 82,5 Prozent dem chinesisch­en Mischkonze­rn HNA und zu 17,5 Prozent dem Land Hessen.

Wie vor wenigen Tagen aus der Ryanair-Buchungsse­ite im Internet hervorging, bietet die irische Airline im kommenden Winter im Hunsrück bislang nur noch zehn Strecken an – vier davon mit zwei Flügen und sechs mit lediglich einem Flug pro Woche. Im vergangene­n Winter war Ryanair noch zu 17 und im Winter 2018/19 sogar zu 29 Flugzielen von dem Airport gestartet. Kürzlich kündigte Ryanair an, das gesamte Flugangebo­t im Oktober und womöglich auch im Winter wegen der wechselnde­n Reisebesch­ränkungen in der Corona-Pandemie noch stärker zusammenzu­streichen. Im Sommer hatte Ryanair im Streit um die Kürzung von Gehältern ihrer Beschäftig­ten gedroht, ihre Basis am Flughafen Hahn komplett zu schließen.

Tausende Arbeitsplä­tze in der struktursc­hwachen Region hängen am Hahn, der auch auf das Frachtgesc­häft setzt. Dieses wuchs von Januar bis August gemessen am Vorjahresz­eitraum trotz der Corona-Krise um 32,2 Prozent auf 142 188 Tonnen, wie aus der jüngsten Statistik der Arbeitsgem­einschaft Deutscher Verkehrsfl­ughäfen (ADV) hervorgeht. Der Hahn hat eine seltene Nachtfluge­rlaubnis. Zahlreiche andere deutsche Airports verbuchten im selben Zeitraum ein Minus im Frachtbere­ich. Die Zahl der Passagiere sank am Hahn währenddes­sen um 69,7 Prozent auf 321 367.

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FOTO: THOMAS FREY/DPA Ryanair fliegt weniger Ziele ab dem Flughafen Hahn an.

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