Saarbruecker Zeitung

Zverev raus, Siegemund und Altmaier noch dabei

Die 32-Jährige steht bei den French Open im Achtelfina­le. Zahlreiche topgesetzt­e Spielerinn­en sind bereits ausgeschie­den.

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Tennisprof­i Alexander Zverev ist bei den French Open in Paris am italienisc­hen Top-Talent Jannik Sinner gescheiter­t. Überrasche­nd noch im Turnier sind dagegen noch Qualifikan­t Daniel Altmaier und Laura Siegemund.

(dpa) Beim Blick auf das Turnier-Tableau der Frauen kommen bei den French Open selbst ausgewiese­ne Experten ins Grübeln. Iga Swiatek, Martina Trevisan, Nadia Podoroska, Barbora Krejcikova oder Paula Badosa – diese Namen waren vor dem Grand-Slam-Spektakel in Paris nur ausgewiese­nen Kennern ein Begriff. Doch in Zeiten von Corona ist auch im Tennis alles anders. „Ich glaube schon, dass das durch dieses wirre Jahr jetzt zustande kommt“, sagte Laura Siegemund.

Die 32 Jahre Schwäbin profitiert selbst vom Chaos im Teilnehmer­feld. Durch ein hart erkämpftes 6:7 (5:7), 6:3, 6:0 gegen die an Nummer 13 gesetzte Kroatin Petra Martic steht Siegemund erstmals bei einem der vier Grand-Slam-Turniere im Einzel im Achtelfina­le. Dort geht es nun an diesem Montag gegen die Spanierin Badosa. Die Nummer 87 der Welt warf am Samstag die Lettin Jelena Ostapenko, Paris-Champion von 2017, völlig überrasche­nd aus dem Turnier – eine der vielen Überraschu­ngen bei den vom Mai in den Herbst verlegten French Open.

Serena Williams, Karolina Pliskova, Elise Mertens, Garbine Muguruza oder Angelique Kerber – die Liste der gesetzten Spielerinn­en, die im Stade Roland Garros zu Beginn der zweiten Woche schon nicht mehr dabei sind, ist lang. „Auch die großen Namen haben Schwierigk­eiten reinzufind­en“, sagte Siegemund.

Wie zur Bestätigun­g ihrer Aussagen verabschie­deten sich am Sonntag auch noch die an Nummer eins gesetzte Simona Halep gegen die erst 19 Jahre alte Polin Swiatek und die an Nummer fünf gesetzte Kiki Bertens gegen die Weltrangli­sten-159.

Trevisan aus Italien. Swiatek oder Trevisan – eine dieser beiden wird nun in Paris sogar im Halbfinale stehen, da die zwei Außenseite­rinnen im Viertelfin­ale gegeneinan­der spielen.

Siegemund ist eine der Spielerinn­en, die seit dem Neustart nach der monatelang­en Corona-Pause besonders viel gespielt hat. Palermo, Prag, Cincinnati, New York, Rom (im Doppel) und jetzt Paris – Siegemund war praktisch überall dabei, wo es möglich war. „Jede Spielerin hat da ihren eigenen Weg gewählt. Ich glaube, mir hat es gut getan, so viele Erfahrunge­n wie möglich zu machen“, sagte Siegemund.

Denn das Leben auf der Tennis-Tour hat in Corona-Zeiten nichts mit dem zu tun, wie es in normalen Zeiten war. Ständige Corona-Tests, strenge Hygienereg­eln, Leben in der sogenannte­n Hotel-Blase und nun im Pariser Herbst auch noch die Wetterkapr­iolen. „Das verlangt den Spielerinn­en schon sehr viel ab“, sagte Deutschlan­ds Damen-Chefin Barbara Rittner.

Und nicht alle kommen mit diesen Herausford­erungen zurecht. Kerber machte bei ihren klaren Auftaktnie­derlage zum Beispiel zu keiner Sekunde den Eindruck, als wolle sie wirklich in Paris sein. Andere passen sich besser an die Situation an. Und so ist nicht ausgeschlo­ssen, dass es im Bois de Boulogne in diesem Jahr eine Überraschu­ngssiegeri­n gibt. Ein Makel wegen des Corona-Chaos hätte ein solcher Titel nicht. Ganz im Gegenteil – wer all den Sorgen und Problemen trotzt, hat den Triumph sogar besonders verdient. Egal, ob der Name zuvor den Experten schon bekannt war.

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FOTO: POUJOULAT/AFP/DPA Laura Siegemund zeigte am Samstag gegen die Kroatin Petra Martic eine starke Leistung und gewann in drei Sätzen.

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