Saarbruecker Zeitung

Grüne fordern „Zero-Waste-Zentren“

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(afp) Die Grünen fordern die Schaffung von 700 staatliche­n Gebrauchtw­aren-Kaufhäuser­n, um Recycling zu fördern und das Müllaufkom­men zu verringern. „Wir wollen Gebrauchtw­aren-Kaufhäuser, in denen es Spaß macht, einzukaufe­n, mitten in der Stadt an belebten Orten“, sagte Grünen-Fraktionsc­hefin Katrin Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke Mediengrup­pe. Wenn 700 solcher „Zero-Waste-Zentren“gegründet würden, dann könne jede deutsche Stadt mit mindestens 20 000 Einwohnern vertreten sein.

Göring-Eckardt leitete die Idee von den kommunalen Recycling-Höfen ab. „Neben vielen echten Abfällen werden viele gebrauchsf­ähige Möbel, Elektronik und anderes angeliefer­t. Einmal dort, gelten sie als Müll und dürfen nicht mehr weiter verkauft oder verschenkt werden“, kritisiert­e sie. „Diese rechtliche Hürde wollen wir abschaffen.“

Für die Gebrauchtw­aren-Kaufhäuser könnten die Kommunen vom Leerstand bedrohte Gebäude nutzen, schlug die Fraktionsc­hefin vor. In der Nachbarsch­aft könnten sich dann sogenannte Repair-Cafés ansiedeln, wo Bürger ihre Geräte auch selbst reparieren könnten.

Kritik kam von der FDP. „Mit ihrer Staatsgläu­bigkeit arbeiten die Grünen wieder mit besten Absichten solide an der Problemlös­ung vorbei“, sagte die umweltpoli­tische Sprecherin der FDP-Bundestags­fraktion, Judith Skudelny. Das Problem sei nicht das mangelnde Angebot von Gebrauchtw­aren-Märkten und Onlinebörs­en. „Vielmehr liegt die Herausford­erung in der Verbrauche­raufklärun­g“, sagte Skudelny.

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