Werkstätten sind startklar für Reifenwechsel
Viele Betriebe im Regionalverband haben vor der kalten Jahreszeit gut gefüllte Auftragsbücher. Und gestiegene Anforderungen.
Die Reifenhändler im Regionalverband haben gut zu tun. Der plötzliche Wetterwechsel und die damit offensichtlich verbundene Gewissheit, dass der lange Sommer in den Herbst übergeht, sorgen für zahlreiche Werkstattaufträge und Reifenbestellungen.
Bei der Jochen Schmidt GmbH in Luisenthal ist Jennifer Lambeng für die Reifenbestellungen zuständig und hat die Saison vorbereitet: „Wir haben 1500 Reifensätze auf Lager. Die haben wir schon vor Oktober alle durchgesehen und im Computer entsprechend markiert, wenn die Profiltiefe unzureichend war. Diese Kunden haben wir angerufen und Neubestellungen angeboten, damit zum Wechseltermin die neuen Räder schon montiert sind und alles schnell geht“, sagt die Kauffrau.
Da ihr Unternehmen viele Taxibetriebe und den Rettungsdienst betreue, sei das Terminbuch schon jetzt gut gefüllt. „Die gewerblichen Fahrzeuge müssen am 1. November Winterreifen haben, das ist vorgeschrieben. Daher sind diese Gruppen auch meist schon lange im Voraus terminiert“, sagt die Expertin. In der Werkstatt sei schon jetzt viel los. 6000 Räder warten allein dort darauf, gewechselt zu werden. „Das sind die eingelagerten Räder, dann kommen die dazu, die ihre Räder mitbringen“, eräutert Lambeng.
Unterschiedlich seien die Gewohnheiten.
Viele hätten Kompletträder mit Felgen, andere würden nur die Gummis tauschen lassen und dieselben Felgen im Sommer und Winter nutzen. Das würden die Kunden selbst entscheiden. Für die Werkstatt sei das kein Problem.
„Bei uns geht es in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren eher zögerlich los“, sagt Michael Fürst, Inhaber des Autoservice Michael Fürst und Karsten Schäfer in Holz. „Normal beginnt die Saison Anfang Oktober. Dieses Jahr ist es so, dass die
Leute erst Anfang Oktober anrufen, um Termine für in ein oder zwei Wochen vereinbaren.“Corona-bedingt könne der Autoservice derzeit keine Laufkundschaft bedienen. „Wir arbeiten nur auf Termin und in Stundentaktung, damit wir die Abstands
und Hygieneregeln einhalten können. Das funktioniert gut, da wir ohnehin 90 Prozent Stammkunden haben, die jedes Jahr kommen.“Er betont die Wichtigkeit der Winterreifen. „Die passende Bereifung ist nicht nur bei Eis und Schnee von Bedeutung,
Winterreifen sind zudem besser an unterschiedliche Witterungsverhältnisse, wie beispielsweise Regen, angepasst als Sommerreifen“, sagt Michael Fürst.
Gregor Schmeer, Kfz-Meister beim Reifenhändler Frank Hertel in Güdingen, bemerkt keinen Unterschied zu den Vorjahren. „Die Reifensaison geht allmählich los. Bei uns ist die Terminlage normal wie auch in den vergangenen Jahren“, erklärt Schmeer. „In Deutschland gibt es für Privatfahrzeuge keine termingebundene Winterreifenpflicht. Bei Eis und Schnee müssen die Reifen aber eine Winterzulassung haben, sonst darf man nicht mit dem Wagen fahren.“
Schmeer rechnet damit, dass die Preise für Winterreifen in diesem Jahr Corona-bedingt steigen. „Manche Größen konnten wegen der Lockdowns in diesem Jahr nicht in hoher Menge produziert werden. Man weiß noch nichts Genaues, aber ich denke, dass sich das auf den Preis niederschlägt.“
Die Autowerkstatt Werner Ohler in Dudweiler hat, was Reifen angeht, derzeit nicht viel zu tun. „Im Vergleich zum Vorjahr ist im Bereich Reifenwechsel noch gar nichts los“, erzählt Inhaber Werner Ohler. „Normalerweise geht es Anfang Oktober, oft auch schon im September los. Doch dieses Jahr rufen die Leute erst jetzt an, um Termine zu vereinbaren.“Er habe ein relativ kleines Unternehmen mit nur zwei Mitarbeitern und könne ohnehin nicht zu viele Termine zur selben Zeit annehmen. Daher seien Abstandsregeln für ihn kein Problem. „Wir müssen keine Termine entzerren, sondern können uns komplett nach den Kunden richten.“Er empfehle, ab Mitte September, spätestens Anfang Oktober, auf Winterreifen umzusteigen.
Der Wetterwechsel sorgt für zahlreiche Werkstattaufträge und
Bestellungen in den Betrieben.