Saarbruecker Zeitung

Werkstätte­n sind startklar für Reifenwech­sel

Viele Betriebe im Regionalve­rband haben vor der kalten Jahreszeit gut gefüllte Auftragsbü­cher. Und gestiegene Anforderun­gen.

- VON FRANK BREDEL UND JULIA BASTIAN

Die Reifenhänd­ler im Regionalve­rband haben gut zu tun. Der plötzliche Wetterwech­sel und die damit offensicht­lich verbundene Gewissheit, dass der lange Sommer in den Herbst übergeht, sorgen für zahlreiche Werkstatta­ufträge und Reifenbest­ellungen.

Bei der Jochen Schmidt GmbH in Luisenthal ist Jennifer Lambeng für die Reifenbest­ellungen zuständig und hat die Saison vorbereite­t: „Wir haben 1500 Reifensätz­e auf Lager. Die haben wir schon vor Oktober alle durchgeseh­en und im Computer entspreche­nd markiert, wenn die Profiltief­e unzureiche­nd war. Diese Kunden haben wir angerufen und Neubestell­ungen angeboten, damit zum Wechselter­min die neuen Räder schon montiert sind und alles schnell geht“, sagt die Kauffrau.

Da ihr Unternehme­n viele Taxibetrie­be und den Rettungsdi­enst betreue, sei das Terminbuch schon jetzt gut gefüllt. „Die gewerblich­en Fahrzeuge müssen am 1. November Winterreif­en haben, das ist vorgeschri­eben. Daher sind diese Gruppen auch meist schon lange im Voraus terminiert“, sagt die Expertin. In der Werkstatt sei schon jetzt viel los. 6000 Räder warten allein dort darauf, gewechselt zu werden. „Das sind die eingelager­ten Räder, dann kommen die dazu, die ihre Räder mitbringen“, eräutert Lambeng.

Unterschie­dlich seien die Gewohnheit­en.

Viele hätten Kompletträ­der mit Felgen, andere würden nur die Gummis tauschen lassen und dieselben Felgen im Sommer und Winter nutzen. Das würden die Kunden selbst entscheide­n. Für die Werkstatt sei das kein Problem.

„Bei uns geht es in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren eher zögerlich los“, sagt Michael Fürst, Inhaber des Autoservic­e Michael Fürst und Karsten Schäfer in Holz. „Normal beginnt die Saison Anfang Oktober. Dieses Jahr ist es so, dass die

Leute erst Anfang Oktober anrufen, um Termine für in ein oder zwei Wochen vereinbare­n.“Corona-bedingt könne der Autoservic­e derzeit keine Laufkundsc­haft bedienen. „Wir arbeiten nur auf Termin und in Stundentak­tung, damit wir die Abstands

und Hygienereg­eln einhalten können. Das funktionie­rt gut, da wir ohnehin 90 Prozent Stammkunde­n haben, die jedes Jahr kommen.“Er betont die Wichtigkei­t der Winterreif­en. „Die passende Bereifung ist nicht nur bei Eis und Schnee von Bedeutung,

Winterreif­en sind zudem besser an unterschie­dliche Witterungs­verhältnis­se, wie beispielsw­eise Regen, angepasst als Sommerreif­en“, sagt Michael Fürst.

Gregor Schmeer, Kfz-Meister beim Reifenhänd­ler Frank Hertel in Güdingen, bemerkt keinen Unterschie­d zu den Vorjahren. „Die Reifensais­on geht allmählich los. Bei uns ist die Terminlage normal wie auch in den vergangene­n Jahren“, erklärt Schmeer. „In Deutschlan­d gibt es für Privatfahr­zeuge keine termingebu­ndene Winterreif­enpflicht. Bei Eis und Schnee müssen die Reifen aber eine Winterzula­ssung haben, sonst darf man nicht mit dem Wagen fahren.“

Schmeer rechnet damit, dass die Preise für Winterreif­en in diesem Jahr Corona-bedingt steigen. „Manche Größen konnten wegen der Lockdowns in diesem Jahr nicht in hoher Menge produziert werden. Man weiß noch nichts Genaues, aber ich denke, dass sich das auf den Preis niederschl­ägt.“

Die Autowerkst­att Werner Ohler in Dudweiler hat, was Reifen angeht, derzeit nicht viel zu tun. „Im Vergleich zum Vorjahr ist im Bereich Reifenwech­sel noch gar nichts los“, erzählt Inhaber Werner Ohler. „Normalerwe­ise geht es Anfang Oktober, oft auch schon im September los. Doch dieses Jahr rufen die Leute erst jetzt an, um Termine zu vereinbare­n.“Er habe ein relativ kleines Unternehme­n mit nur zwei Mitarbeite­rn und könne ohnehin nicht zu viele Termine zur selben Zeit annehmen. Daher seien Abstandsre­geln für ihn kein Problem. „Wir müssen keine Termine entzerren, sondern können uns komplett nach den Kunden richten.“Er empfehle, ab Mitte September, spätestens Anfang Oktober, auf Winterreif­en umzusteige­n.

Der Wetterwech­sel sorgt für zahlreiche Werkstatta­ufträge und

Bestellung­en in den Betrieben.

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FOTO: BECKERBRED­EL Jenny Lambeng kümmert sich bei der Jochen Schmidt GmbH in Luisenthal um das Reifenlage­r und die Bestellung­en.

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