Baums Defensiv-Taktik bringt Schalke nicht weiter
Der Ruhrpott-Club geht beim Debüt seines neuen Trainers bei RB Leipzig mit 0:4 unter. Serdar und Fährmann verletzt.
(dpa) Nach dem nächsten desaströsen Auftritt des Schalker Scherbenhaufens folgte die Abrechnung des Sportchefs. „Es geht für uns erst mal darum, wettbewerbsfähig zu werden und Union Berlin im nächsten Spiel Paroli bieten zu können“, sagte Jochen Schneider am Sonntag. Einen Tag zuvor hatte der neue Trainer Manuel Baum beim 0:4 bei RB Leipzig eine verheerende Premiere auf der Bank des Bundesliga-Schlusslichts erlebt.
Schneider offenbarte, dass die Situation der vergangenen Monate mit der Trennung von David Wagner und nun 19 Liga-Spielen ohne Sieg nicht spurlos an ihm vorübergegangen sind. „Es tut weh. Die Situation ist seit Januar alarmierend“, sagte der 50-Jährige. Die aktuelle Situation nach drei Spielen mit null Punkten und 1:15 Toren habe „mit der Birne zu tun. Diese Blockaden müssen wir lösen.“Baum sagte: „Wir müssen an allen Themen arbeiten.“Ihm wurde in Leipzig schmerzhaft vor Augen geführt, was er sich mit seinem neuen Job wohl angetan hat. „Wir waren extrem viel mit dem Verteidigen beschäftigt. Selbst wenn wir die Bälle erobert hatten, waren sie schnell wieder weg. Nach vorn haben wir mutlos agiert.“
Baums erdachte Defensiv-Taktik mit bis zu acht dicht um den eigenen Strafraum aufgebauten Spielern fiel nach einer guten halben Stunde wie ein Kartenhaus zusammen. Vorausgegangen waren zwei entscheidende Momente. Zunächst war bei Suat Serdar nach 20 Minuten eine gerade erst verheilte Oberschenkelverletzung wieder aufgebrochen, wegen der der 23-Jährige wohl auch auf die anstehenden Länderspiele verzichten muss. Dann lenkte der für Serdar eingewechselte Can Bozdogan (31. Minute) eine Vorarbeit von Emil Forsberg ins eigene Netz.
Der Leipziger Sieg durch die weiteren Tore von Angelino (35.), Willi Orban (45.+2) und Marcel Halstenberg (80./Handelfmeter) hätte noch viel höher ausfallen können. Der 41-jährige Baum will die Länderspielpause nun zur intensiven Arbeit mit dem Kader nutzen. Die Spieler hat der neue Trainer dabei auf seiner Seite. „Er hat gute Ideen. Mit ihm werden wir den Abwärtstrend stoppen“, sagte Kapitän Omar Mascarell. Für den zur Halbzeit für den verletzten Ralf Fährmann ins Tor gerückte Frederik Rönnow ist das Rezept eigentlich einfach: „Wir kämpfen um unser Selbstvertrauen und brauchen ein Erfolgserlebnis.“