Saarbruecker Zeitung

Wiesbacher Befreiungs­schlag im Derby

8:1-Kantersieg im Prestigedu­ell der Oberliga RPS Süd in Eppelborn. Diefflen verlässt den Keller nach wichtigem Dreier gegen Speyer.

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FV Eppelborn – FC Hertha Wiesbach 1:8 (1:4). „Derbysiege­r, Derbysiege­r, hey, hey“, hallten die Gesänge der Wiesbacher Spieler unmittelba­r nach dem Abpfiff über den Kunstrasen des Illtal-Stadions. Diese Gesänge hätte die Hertha auch schon 80 Minuten früher anstimmen können, denn da war das traditions­reiche Derby schon so gut wie entschiede­n. Nach dem Doppelschl­ag von Fabio Pelagi (3.) und Andrej Ogorodnik (4.) ließen die Wiesbacher auch in der Folge nichts anbrennen, spielten sehr dominant und unterbande­n die wenigen Eppelborne­r Versuche, ins Spiel zu kommen, durch das dritte Tor von Nico Wiltz. Selbst als Thomas Selensky auf 1:4 verkürzte, ließ sich Wiesbach nicht beirren und legte nach der Pause noch vier weitere Treffer drauf. Für Eppelborn wird der 2. Oktober 2020 als „Schwarzer Tag“in die Vereins-Historie eingehen. „Wir waren das klar bessere Team und haben nichts zugelassen. Mein Team hat sich durch nichts beirren lassen und sich konsequent an die Vorgaben gehalten“, war Wiesbachs Coach Michael Petry sehr zufrieden. FV Eppelborn: Lissmann - Dennert, Becker, Schwenk, Strauß, Dalphin, Roßfeld (68. Kempf ), Selensky, Hoffmann (24. Sesar), Büch, Rupp. Trainer: Sebastian Kleer.

FC Hertha Wiesbach: Thomé - Hinkelmann, Ogorodnik, Simon, Bach, Schubert, Bidot (83. Paulus), Wiltz (74. Mittermüll­er), Staroscik, M‘Passi, Pelagi.Trainer: Michael Petry.

Tore: 0:1 Fabio Pelagi (3.), 0:2 Andrej Ogorodnik (4.), 0:3 Nico Wiltz (22.), 0:4 Ruddy M‘Passi (25.), 1:4 Thomas Selensky (31.), 1:5 Lucas Bidot (62.), 1:6 Nico Wiltz (71.), 1:7 Ruddy M‘Passi (80.), 1:8 Kilian Staroscik (82.). Gelb-Rot: Thomas Selensky (37.). Zuschauer: 605. Schiedsric­hter: Fabian Schneider (Grafschaft­er SV ).

FV Dudenhofen – FSV Jägersburg 3:1 (2:0). Nach dem Abpfiff war Jägersburg­s Vorsitzend­er Martin Germann mächtig angefresse­n: „Dudenhofen war uns 90 Minuten lang kämpferisc­h in sämtlichen Belangen überlegen. Wenn du das gesamte Spiel ohne eigene Torchance bleibst, musst du dich auch nicht über diese Niederlage wundern“, so Germann. Paul Stock war bereits in der Anfangsvie­rtelstunde nach zwei Fehlern im Jägersburg­er Spielaufba­u zum 1:0 (3.) und 2:0 (14.) erfolgreic­h. In der Folge hatten die Saarländer zwar sehr viel Ballbesitz, ließen jedoch in der Offensive jegliche Durchschla­gskraft vermissen. Nach dem Seitenwech­sel holte Tim Pommerenke einen Handelfmet­er heraus, den Frederic Ehrmann zum 1:2-Anschlusst­reffer verwandelt­e (80.). Allerdings folgte kurz darauf bereits der nächste Fehler im Spielaufba­u der Gäste: Nutznießer war Marvin Sprengling zum 3:1 (86.). FSV Jägersburg: Vogel - Huf (64. Labisch), Schreiber, Mandersche­id, Mandersche­id, Steinhauer (64. Schauer), Reiplinger, Koblenz, Holzweißig, Ehrmann, Schmieden (46. Pommerenke). Trainer: Tim Harenberg.

Tore: 1:0 Paul Stock (3.), 2:0 Paul Stock (14.), 2:1 Frederic Ehrmann (80.), 3:1 Marvin Sprengling (86.). Zuschauer: 275. Schiedsric­hter: Luca Schlosser .

Arminia Ludwigshaf­en – SV Elversberg II 2:2 (1:2). Die Arminia ging vor 220 Zuschauern nach 30 Sekunden durch einen kuriosen Treffer in Führung: Ein Befreiungs­schlag von Daniel Evrard wurde immer länger und senkte sich über SVE-Torwart Joshua Blankenbur­g zum 1:0 für den Tabellenzw­eiten ins Netz. Elversberg zeigte sich von dem Schock unbeeindru­ckt und schlug prompt zurück. Nach einer Ecke von Maurice Baier glich Luis Kerner per Kopf aus (13.). Sechs Minuten später schickte Jannis Gabler im Anschluss an einen „doppelten Doppelpass“mit Baier seinen Kapitän Nico Floegel auf die Reise und der vollstreck­te zur 2:1-Pausenführ­ung. Kurz vor Schluss sah Evrard nach einem Ellbogensc­hlag gegen Blankenbur­g, der vor ihm am Ball war, die rote Karte. Trotz Unterzahl gelang Lennart Thum kurz danach der Ausgleich für die Arminia. Er schoss nach einer Hereingabe in den Strafraum zum 2:2 ein.

SV Elversberg II: Blankenbur­g Amadi, Frank, Geißler, Kerner (76. Kaiser), Holzweissi­g, Baier (86. Hirsch), Becker, Gabler (73. Brückner), Dahl, Floegel. Trainer: Marco Emich.

Tore: 1:0 Daniel Evrard (1.), 1:1 Luis Kerner (13.), 1:2 Nico Floegel (19.), 2:2 Lennart Thum (90.). Rot: Daniel Evrard (90.). Zuschauer: 220. Schiedsric­hter: Vincent Hardt (TV Kestert).

FV Diefflen – FC Speyer 3:0 (0:0). Exakt 243 Zuschauer im Dillinger Parkstadio­n sahen eine schwache erste Hälfte, in der Aufsteiger Speyer leichte Vorteile hatte. Die beste Chance der Gäste durch einen Schuss von Kevin Diefenbach­er in der 17. Minute parierte FV-Torwart Enver Marina. Nach dem Seitenwech­sel steigerte sich Diefflen in allen Bereichen. In der 55. Minute setzte sich Merouane Taghzoute auf der rechten Seite durch, seine Hereingabe schoss Fabian Poß aus zehn Metern zum 1:0 ein. Nur 180 Sekunden später brachte Poß den Ball vom linken Strafraume­ck scharf vors Tor. Kevin Folz hielt den Fuß hin und die Kugel zappelte zum 2:0 im Netz. Per Kopf erhöhte Diefflens Neuzugang Fabio Götzinger mit seinem ersten Oberliga-Treffer in der 66. Minute nach einer Freistoß-Hereingabe von Poß auf 3:0. Kurz vor Schluss sahen Poß und Speyers Meridon Haxhija nach einem Wortgefech­t gelb-rot. FV Diefflen: Marina - Hessedenz, Götzinger, Diefenbach, Folz, Lange (77. Sossah), Francus (24. Fritsch), Guss, Mielczarek (75. Kolodziej), Taghzoute, Poß. Trainer: Thomas Hofer.

Tore: 1:0 Fabian Poß (55.), 2:0 Kevin Folz (58.), 3:0 Fabio Götzinger (66.). Gelb-Rot: Meridon Haxhija (88.), Fabian Poß (88.). Zuschauer: 243. SR: Michel Lehmann (TuS Gückingen).

Röchling Völklingen – TuS Mechtershe­im 1:1 (0:0). Röchling tut sich zu Hause schwer, wenn die Mannschaft das Spiel machen muss. Das war auch gegen den TuS so, der über weite Strecken den besseren Fußball zeigte. Bis zur Pause blieb es beim 0:0, nach Wiederanpf­iff ging Röchling in Führung, als Kevin Saks gefoult wurde und Schiri Engel auf Elfmeter entschied. Ein Pfiff, den GästeTrain­er Ralf Schmitt auf der Pressekonf­erenz als „Frechheit“bezeichnet­e. Saks war es egal, er schoss zum 1:0 (55.) ein. Nun folgte Röchlings stärkste Phase, doch die dauerte nur kurz. Dann wurden die Gäste wieder stärker und kamen zum verdienten Ausgleich: Eine Flanke von links kam zu Christoph Batke, der, von drei Abwehrspie­lern flankiert, zum 1:1 einschoss. „Es waren zu viele Fehler in unserem Spiel. Das Tor haben wir sehr schlecht verteidigt“, meinte SVR-Coach Justin Erhardt.

Röchling Völklingen: Sorg - Eichmann, Birster (79. Mandla), Meßner, Kern, Erhardt, Schley, Scheffer, Judith, Saks, Weber (59. Christ) (90. Eisenbarth). Trainer: Nico Zimmermann, Justin Maurice Erhardt.

Tore: 1:0 Kevin Saks (57., FE), 1:1 Christoph Batke (70.). Gelb-Rot: Kuroyanagi (75.). Zuschauer: 250. SR: Jan-Hagen Engel (SV Gonzerath).

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FOTO: FNS/MOHR Ausgerechn­et die „Mutter aller Derbys“gegen Eppelborn bescherte Wiesbach die Trendwende: Nach dem Kantersieg war der Jubel riesig.

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