Fragezeichen hinter Hallenfußball-Serie
Bisher haben erst vier Vereine ein Qualifikations-Turnier angemeldet. An diesem Mittwoch ist eine Videokonferenz des Verbandes mit allen Clubs.
In Zeiten der Corona-Pandemie ist eine Austragung der großen Hallenfußball-Serie im Saarland mit dem abschließenden Hallenmasters mehr als fraglich. Der Fußball-Verband und die Vereine wollen heute darüber beraten.
Seit etwas mehr als vier Wochen rollt im Saar-Fußball das Leder wieder auf dem Feld. Bei den Aktiven gab es, bis auf vereinzelte Spielabsagen (oft als Vorsichtsmaßnahme), bislang kaum Probleme aufgrund der Corona-Krise. Aber können die Fußballer in zwei Monaten wie sonst üblich auch in der Halle kicken? Zu diesem Thema hat der Saarländische Fußballverband (SFV) für diesen Mittwoch um 18 Uhr eine Videokonferenz mit Vereinsvertretern einberufen.
„Wir haben mit dem Volksbanken-Masters ein echtes Premiumprodukt geschaffen. Leider wissen wir derzeit noch nicht, wie sich die Corona-Pandemie auf die Hallenrunde auswirken wird“, sagt der neue SFV-Präsident Heribert Ohlmann. Die Vereine sollen in die Entscheidungsfindung, ob es eine
Hallenrunde unter Corona-Bedingungen geben wird, eingebunden werden. „Wir starten ergebnisoffen in diese Konferenz“, erklärt der neue Verbandsspielausschuss-Vorsitzende
Josef Kreis: „Die Vereine müssen sich überlegen, ob die Durchführung von Turnieren unter den jeweiligen Vorgaben der Ordnungsämter wirtschaftlich für sie Sinn macht.“
Dieselbe Rechnung muss der Verband selbst für das für den 24. Januar 2021 in der Saarlandhalle angesetzte Finalturnier durchführen. Dieses war in der Vergangenheit mit rund 3500 Zuschauern stets ausverkauft. Doch volle Zuschauerränge und damit verbundene hohe Einnahmen wird es diesem Winter mit Sicherheit nicht geben. Das zeigt auch ein Blick auf erlaubte Zuschauerzahlen in anderen Hallensportarten.
Volleyball-Zweitligist TV Bliesen etwa darf bei seinen Heimspielen im St. Wendeler Sportzentrum derzeit exakt 150 Zuschauer begrüßen. Genauso viele sind es bei Handball-Oberligist HF Illtal in der Eppelborner Hellberghalle, wo der FV Eppelborn in den vergangenen Jahren sein Masters-Qualifikationsturnier ausrichtete. In der Riegelsberghalle in Riegelsberg und im Püttlinger Trimm-Treff (dort fanden auch Masters-Turniere statt) dürfen beim
Handball aktuell 100 Besucher auf die Ränge. Dass beim Hallenfußball, wo aufgrund der höheren Anzahl an Teams mehr Spieler involviert sind, größere Fan-Zahlen erlaubt werden, scheint mehr als fraglich.
Bis Montag hatten erst vier Vereine beim SFV ein Masters-Qualifikations-Turnier angemeldet. In den vergangenen Jahren umfasste die Qualifikations-Serie bis zu 50 Turniere. „Wir haben die Veranstalter sonst aktiv angeschrieben, dass sie ihre Veranstaltung melden sollen. Dass haben wir dieses Jahr noch nicht getan, weil wir die Konferenz am Mittwoch abwarten wollen“, berichtet Peter Oswald von der SFV-Geschäftsstelle. Auch die sonst übliche „Deadline“für die Meldung (8. Oktober) wurde ausgesetzt.
Einer von den vier Vereinen, die schon ein Turnier gemeldet haben, ist Landesligist SV Hülzweiler. „Wir haben das eher pro forma getan, weil wir auf sinkende Infektionszahlen gehofft haben“, erklärt Spielausschuss-Leiter Wolfgang Andres: „Danach sieht es aber ja im Moment leider nicht aus.“
Vom Ordnungsamt der Gemeinde Schwalbach hat Hülzweiler ein Hygienekonzept für den Austragungsort, die Schwalbacher Jahnsporthalle, genehmigt bekommen. Dieses sieht vor, dass statt der sonst üblichen 300 bis 400 Besucher nur 44 Zuschauer in die Halle dürften. „Unter diesen Umständen werden wir das Turnier wohl ausfallen lassen“, sagt Andres. Eine Absage würde den Verein hart treffen. „Das ist unsere Haupteinnahmequelle neben der Kirmes – und die ist auch schon ausgefallen.“Hülzweiler ist nicht der einzige Verein, bei dem das so ist. Dennoch scheint eine Absage des Hallenmasters derzeit kaum zu verhindern zu sein. saar-fv.de