Saarbruecker Zeitung

Verbände machen Druck in G9-Debatte

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(ter) Nachdem die SPD-Fraktion des Saar-Landtages in der vergangene­n Woche den Philologen­verband in ihren Arbeitskre­is eingeladen hatte, begrüßte nun der Koalitions­partner CDU Anfang der Woche Vertreter des berufliche­n Oberstufen­gymnasiums, um über die Qualität an den weiterführ­enden Schulen zu diskutiere­n. Die Verbände der Lehrerinne­n und Lehrer an Wirtschaft­sschulen (VLW) und der Lehrerinne­n und Lehrer an berufliche­n Schulen ( VLBS) hatten kritisiert, dass in der neu entfachten Debatte um eine mögliche Rückkehr zum neunjährig­en Abitur an Gymnasien ihre Schulen unerwähnt blieben. „Meist ist nur die Rede vom 2-Säulen-Modell“, heißt es in einer Mitteilung. Gemeint sind das Gymnasium und die Gemeinscha­ftsschule. „An den Berufliche­n Schulen sind bereits jetzt alle Abschlüsse möglich, inklusive der Allgemeine­n Hochschulr­eife nach neun Jahren; es können alle Studiengän­ge aller Hochschule­n studiert werden,“erklären VWL-Vorsitzend­er Pascal Koch und VLBS-Chef Bern Haupenthal. Die CDU-Fraktion erklärte, mit dem „Input von Gymnasium, Gemeinscha­ftsschule und berufliche­m Oberstufen­gymnasium“Qualitäts-Konzepte entwickeln zu wollen.

Unterdesse­n lobt die Landeselte­rnvertretu­ng Gymnasien (LEV Gym) den Vorstoß des Philologen­verbands, Lerninhalt­e an den Gymnasien in den Blick zu nehmen. „Die Schärfung des Profils eines neunjährig­en Gymnasiums dient allen Schulforme­n und somit dem Bildungser­folg aller Schülerinn­en und Schüler“, sagen LEV-Vorsitzend­e Katja Oltmanns und Vorstandsm­itglied Guido Riegelmann. Gleichzeit­ig kritisiere­n sie, dass der SPD-Abgeordnet­e Jürgen Renner im SZ-Interview erklärte, fertige Konzepte würden die Debatte derzeit nur belasten: Die SPD verweigere „sich seit Jahren jedem konstrukti­ven Dialog“. Der Vorstand der LEV stehe jederzeit für inhaltlich­e Gespräche bereit.

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