Altmaier gefällt die große Tennis-Luft, Siegemund fordert Kvitova
Die 32-Jährige kann an diesem Mittwoch erstmals in ein Grand-Slam-Halbfinale einziehen. Dort steht schon das Herrendoppel Krawietz/Mies.
(sid) Atemlos fühlte sich Daniel Altmaier nach dem Ende seines Höhenflugs so gar nicht. „Ich habe das erste Mal auf der Tour reingeschnuppert“, sagte der 22-jährige Kempener: „Und ich konnte die Luft atmen.“Den ersten Anflug von Enttäuschung wischte Altmaier am Montagabend nach der 2:6, 5:7, 2:6-Achtelfinal-Niederlage gegen den Spanier Pablo Carreno Busta bei den French Open entschlossen beiseite. Sein spektakulärer Lauf durch die Qualifikation bis in die Top 16 des Events hatte ihm zu viel gegeben, um nun Trübsal zu blasen. „Ich kann wirklich stolz sein“, sagte er.
Vor allem aber ist der Erfolg ein Ansporn, sich dauerhaft in der Elite festzusetzen. Und so fasste Altmaier
ein neues Ziel ins Auge – die Australian Open im Januar in Melbourne: „Für mich wird die nächste Herausforderung sein, in Australien direkt im Hauptfeld zu stehen. Ich glaube daran, dass ich das schaffen kann.“Altmaier will nun einige Tage „reflektieren“mit seinem argentinischen Trainer Francisco Yunis und weiteren engen Vertrauten. „Ich habe mein kleines Team, das mich schützt, und ich bin der Mann in der Mitte, der so ein bisschen tanzt und seinen Job macht“, sagte Altmaier. Durch seine Erfolge in Frankreich wird der Niederrheiner in der Weltrangliste von Rang 186 rund 60 Plätze nach oben schnellen.
„Diszipliniert arbeiten“will Altmaier auch im mentalen Bereich.
Beim Stand von 5:4, 30:15 waren ihm gegen Carreno Busta zwei Doppelfehler unterlaufen, die einen Satzgewinn verhinderten. „Das ist genau das, was die Topleute in den entscheidenden Situationen nicht machen“, sagte Altmaier. Er ärgerte sich, meinte aber auch: „Für mich eine gute Erfahrung zum Lernen.“
Damit ist Laura Siegemund die letzte Deutsche im Einzel-Wettbewerb von Paris. Die 32-Jährige tritt an diesem Mittwoch zu ihrem ersten Viertelfinale bei einem GrandSlam-Turnier an. Das Spiel gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien wird der Moment, auf den sie lange hingearbeitet hat. Siegemund kann als erste Deutsche seit Andrea Petkovic 2014 in Roland Garros das Halbfinale erreichen. „Petra ist eine wirklich starke Gegnerin, keine Frage“, sagte Siegemund: „Es wird komplett anders als alle bisherigen Matches bisher, die ich bislang hier gespielt habe.“
Die Titelverteidiger Kevin Krawietz und Andreas Mies sind derweil schon ins Halbfinale eingezogen. Das Doppel setzte sich am Dienstag nach einer starken Vorstellung gegen die Briten Jamie Murray und Neal Skupski mit 6:4, 6:4 durch. Im Kampf um den Einzug in das Endspiel treffen der 28 Jahre alte Coburger Krawietz und der 30 Jahre alte Kölner Mies auf das niederländisch-kroatische Duo Wesley Koolhof/Nikola Mektic, das zuletzt im Finale der US Open stand.