Saarbruecker Zeitung

Die Koala-Flüsterin aus Australien

Koalas sind extrem drollig, aber auch extrem verletzlic­h. Bei Izzy Bee und ihren Eltern bekommen sie Hilfe. Jetzt gewährt das Mädchen aus Australien auch bei Netflix Einblick in ihre tierisch niedliche Welt.

- VON CAROLA FRENTZEN

Koalas sind extrem drollig, aber auch extrem verletzlic­h. Bei der 13-jährigen Izzy Bee und ihren Eltern bekommen sie Hilfe. Jetzt gewährt das Mädchen aus Australien auch bei Netflix Einblick in ihre tierisch niedliche Welt.

(dpa) Schon ihr Name klingt bezaubernd: Izzy Bee. Aber auch was die 13-Jährige in ihrer Freizeit am liebsten tut, hat Niedlichke­itsfaktor. Izzy ist Koala-Flüsterin und verbringt den Großteil des Tages mit den putzigen Beuteltier­en, die in der Tierklinik ihrer Eltern aufgepäppe­lt werden. Das macht sie so gut und mit solchem Charme, dass Netflix dem Mädchen von Magnetic Island vor der Ostküste Australien­s eine eigene Serie gewidmet hat. In der Serie können die Zuschauer erleben, wie das Mädchen schon vom Aufstehen an mit den Tieren interagier­t.

Derzeit tummeln sich 14 Koalas in der Hilfsstati­on der Familie Bee. „Und das ist auch das Limit von dem, was unsere Einrichtun­g derzeit leisten kann“, sagt Mutter Ali, die mit ihrem Mann Tim das „Magnetic Island Koala Hospital“leitet. Insgesamt haben die beiden Veterinäre

über die Jahre schon 230 hilfsbedür­ftige Tiere versorgt.

Die Tiere leiden vor allem unter dem Verlust ihres natürliche­n Lebensraum­s. Wo sie früher friedlich ihrem Tagesablau­f nachgingen, werden sie plötzlich von Hunden angegriffe­n, von Autos angefahren oder beim Überwinden von Zäunen verletzt. Hinzu kommen immer schlimmere Dürren und immer schrecklic­here Buschfeuer.

Nicht nur auf Magnetic Island brauchen die drolligen Kreaturen Hilfe, auch vom Festland werden verwundete oder bedürftige Artgenosse­n in die Klinik geschickt. Die Kleinsten sind meist Waisenkind­er und leben im Haus der Familie. Während Izzy redet, klettert Neuzugang Molly ungestüm auf ihr herum. In Izzys Zimmer dürfen sie aber nur in Ausnahmefä­llen nächtigen: Die Baby-Koalas fiepsen und quieken so laut, dass ihre junge Pflegerin wohl kein Auge zumachen würde. Wenn die Tiere größer werden, kommen sie in den Koala-Kindergart­en. Ziel ist es, sie auf ihre Auswilderu­ng vorzuberei­ten.

Ihr ganzes Leben lang hat Izzy mit Koalas gelebt. Sie kennt ihre verschiede­nen Laute, ihre speziellen Charakteri­stiken und besonderen Bedürfniss­e. „Morgens checke ich zunächst einmal, wie es jedem einzelnen geht und ob alle glücklich und gesund sind.“Dafür habe sie mittlerwei­le ein Gespür, für das

„Morgens checke ich zunächst einmal, wie es jedem einzelnen geht und ob alle glücklich und gesund sind.“

Izzy Bee

es keiner Worte bedarf.

Die Faszinatio­n für die Beuteltier­e hat sie von ihrer Mutter geerbt. „Sie sind einfach solch entzückend­e Dinger und so hilflos. Sie schauen Dich an und dein Herz schmilzt dahin“, sagt Ali und fügt hinzu, sie sei mächtig stolz, dass ihre Tochter auch so eine starke Bindung zu den Koalas aufgebaut habe.

Das haben auch die Netflix-Macher erkannt. Sie wurden auf Izzy aufmerksam, als sie vor zwei Jahren in einer Episode der Serie „Dodo Heroes – Aus Liebe zu den Tieren“auftrat. Eine gute Viertelstu­nde dauern die Episoden der Serie, gemacht sind sie vorwiegend für ein junges Publikum. Denn Klima- und Tierschutz sind Themen, für die gerade Kinder und Jugendlich­e brennen.

„Seit den Buschfeuer­n ist das Interesse für Koalas sehr groß“, sagt Ali Bee. „Jeder möchte wissen, wie man ihnen helfen kann.“Aber dass ihre Tochter und die Tierklinik jetzt Protagonis­ten einer eigenen Serie sind, das sei doch „ziemlich surreal“. Auch Izzy sagt: „Ich habe das alles noch gar nicht richtig realisiert.“Eine letzte Frage noch: Wer sind denn nun die besseren Freunde, ihre Mitschüler oder die Koalas? Izzy lacht. „Das kommt ganz drauf an, um welchen Mitschüler es geht – und um welchen Koala.“

 ?? FOTO: NETFLIX/DPA ?? Izzy Bee hält einen ihrer Koalas im Arm. Sie ist eine Koala-Flüsterin und verbringt den Großteil des Tages mit den putzigen Beuteltier­en in der Tierklinik ihrer Eltern. Nun hat Netflix dem Mädchen eine eigene Serie gewidmet.
FOTO: NETFLIX/DPA Izzy Bee hält einen ihrer Koalas im Arm. Sie ist eine Koala-Flüsterin und verbringt den Großteil des Tages mit den putzigen Beuteltier­en in der Tierklinik ihrer Eltern. Nun hat Netflix dem Mädchen eine eigene Serie gewidmet.

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