Saarbruecker Zeitung

Deutscher Maschinenb­au vor großem Stellenabb­au

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(dpa) Die deutsche Maschinenb­au-Industrie bereitet einen großen Stellenabb­au vor. Nach einer Umfrage planen etwa drei Viertel der Unternehme­n, ihre Belegschaf­ten zwischen fünf und 15 Prozent zu verkleiner­n, sagte am Donnerstag der scheidende Präsident des Branchenve­rbandes VDMA, Carl Martin Welcker. Angesichts eines Produktion­srückgangs von 17 Prozent über alle Betriebe halte er das für ein „immer noch moderates Vorgehen“. Im Juli beschäftig­te die Schlüsselb­ranche 1,027 Millionen Menschen, von denen ein gutes Drittel in Kurzarbeit war.

2021 werde noch nicht das große Erholungsj­ahr für den Industriez­weig, meinte Welcker, der selbst den Kölner Werkzeugma­schinenher­steller Schütte führt. 2021 werde die in diesem Jahr abgesackte Produktion nur zwei Prozent zulegen. Die Firmen stellten sich anders als in der Finanzkris­e 2008/2009 auf eine längere Durststrec­ke ein. Das Kurzarbeit­ergeld reiche nicht über die gesamte Periode der Nachfrages­chwäche hinweg. Zum Ende seiner vierjährig­en Amtszeit lobte Welcker die Bundesregi­erung für ihren Umgang mit der Corona-Pandemie, warnte aber vor zunehmende­m Staatsdiri­gismus und bürokratis­chen Belastunge­n, was die internatio­nale Wettbewerb­sfähigkeit verringere.

Auch in der saarländis­chen Metallund Elektroind­ustrie sieht es alles andere als rosig aus. So planen nach einer Verbandsum­frage 43,9 Prozent der befragten Unternehme­n bis Ende 2021 Personalab­bau.

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