Saarbruecker Zeitung

Marionette­npoesie im Carreau

-

(sop) Theater trifft Marionette, Musik trifft Drama: Wenn sich der junge Momo und die betagte Madame Rosa in einem Pariser Arbeitervi­ertel begegnen, wächst eine Wahlverwan­dtschaft jenseits konservati­ver Familienbi­lder. Den arabischst­ämmigen Jugendlich­en und die dicke Schoah-Überlebend­e, ehemals Prostituie­rte, die sich nun um die Kinder arbeitende­r Kolleginne­n kümmert, verbindet mehr als der Zufall. Mit „La vie devant soi“holt das Forbacher Theater Le Carreau heute ein Stück nach, das aufgrund der

Covid-Pandemie im März abgesagt werden musste, und steigt damit wieder in den Spielbetri­eb ein. Darin bringt die Kompagnie Rodéo Théâtre mit drei Schauspiel­ern und mehreren Marionette­n einen Roman des Prix Goncourt-Preisträge­rs Romain Gary auf die Bühne. „Es ist eher soziologis­ches als politische­s Theater; keine Partisanen-Show. Jedenfalls zeigt uns der Erzähler, welchen Platz man in Frankreich Gemeinscha­ften von anderswo eingeräumt hat“, teilte Simon Delattre, Regisseur des Rodéo Théâtre, mit.

„La vie devant soi“ist ab 14 Jahren gedacht, gespielt wird auf Französisc­h mit deutschen Übertiteln. Für Live-Musik auf Französisc­h, Arabisch und Englisch sorgt die Sängerin Nabila Mekkid des französisc­hen Trip-Hop-Duos Nina Blue.

„La vie devant soi“, an diesem Freitag um 20 Uhr, Le Carreau Forbach, Karten unter Tel. (0033) 3 87 84 64 34, carreau-forbach.com oder billetteri­e@ carreau-forbach.com. Mund- und Nasenschut­z während der Vorstellun­g ist Pflicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany