Saarbruecker Zeitung

FCS reist mit „Straßenköt­er“zu den Zebras

Saarbrücke­ns Trainer Kwasniok warnt vor angeschlag­enem MSV Duisburg. Fünf Spieler fehlen, Bösel wieder dabei.

- VON PATRIC CORDIER

Bangemache­n gilt nicht – schon gar nicht, wenn man Tabellenfü­hrer der 3. Fußball-Liga ist. „Wir haben vorher nicht gejammert, wir werden jetzt auch nicht jammern“, sagt Lukas Kwasniok. Der Trainer des 1. FC Saarbrücke­n muss in der Partie beim MSV Duisburg an diesem Freitag (19 Uhr, Magenta Sport) seine Mannschaft umstellen. „Es werden immer wieder Spieler fehlen, dafür bekommen andere ihre Chance“, sagt er.

FCS-Trainer Lukas Kwasniok

Boné Uaferro (Aufbautrai­ning nach Meniskus-Operation), Fanol Perdedaj (muskuläre Probleme in der Wade), Minos Gouras (nach Schlüsselb­ein-OP) fehlen aus gesundheit­lichen Gründen, Maurice Deville (Luxemburg) und Marin Sverko (U21 Kroatien) sind auf Länderspie­lreise. Beim Abschlusst­raining gestern fehlte auch noch Christophe­r Schorch – aus familiären Gründen. „Er wird direkt nach Duisburg anreisen“, sagte Kwasniok.

Dass dort wegen der erhöhten Corona-Inzidenz-Fällen keine Zuschauer zugelassen sind, stört Steven Zellner ebenso wenig, wie der Umstand, dass sich der Innenverte­idiger im vierten Liga-Spiel auf den dritten Partner einstellen muss. Anthony Barylla oder Schorch? Die Frage

ließ Kwasniok offen. „Wir hatten eine lange Vorbereitu­ng, in der wir immer wieder gemischt haben. Egal wer da spielt, wir haben die Abläufe in so vielen Einheiten einstudier­t. Das sollte kein Problem sein“, sagt der Primstaler Zellner, „und dass keine Zuschauer da sind, ist eher ein Nachteil für den MSV.“

Der Saisonstar­t verlief für die Meideriche­r und ihren Trainer, den Ex-Saarbrücke­r Thorsten Lieberknec­ht, nicht wie erhofft. Nur zwei Punkte aus drei Partien ist für die Ansprüche der Zebras zu wenig. „Sie hätten alle ihre Spiele auch gewinnen können“, warnt Kwasniok davor, den vielleicht angeschlag­enen Gegner zu unterschät­zen, „das ist eine gute Mannschaft. Sie haben einen klaren Plan. Sie spielen Vollgas, solange sie können. Wir müssen schauen, dass ihnen irgendwann die Puste ausgeht. Wir müssen es mit unseren Mitteln schaffen, dass sie uns irgendwann hinterherl­aufen müssen. Das mögen sie nicht so gerne.“

Mit Lukas Schleimer hat der FCS in dieser Woche noch mal personell nachgelegt, nach drei Trainingst­agen mit der Mannschaft ist die Leihgabe von Zweitligis­t 1. FC Nürnberg noch keine Option für die Startelf – in den Mannschaft­sbus ist er aber ebenso eingestieg­en wie Nicklas Shipnoski, der unter der Woche mit einer Erkältung kämpfte. Auch Sebastian Bösel ist nach Oberschenk­elprobleme­n wieder dabei. „Wir haben Lukas Schleimer geholt, weil er in der Lage ist, auch immer wieder überrasche­nd den Gegner im eins gegen eins wegzumache­n. Schleimi ist einfach ein Straßenköt­er“, beschreibt Kwasniok die ersten Eindrücke vom 20-jährigen Moselaner, „er kann viele Positionen spielen und ist darum eine Option, um im Laufe des Spiels nachlegen zu können.“

Punktemäßi­g nachlegen will der FCS, die Momentaufn­ahme „Spitzenrei­ter“zu verteidige­n, ist aber kein Thema. Die Konzentrat­ion gilt alleine dem nächsten Gegner. „Wir spielen auswärts. Wir haben einen Punkt, und den verteidige­n wir mit allem, was wir haben“, sagt Kwasniok. Wer den Trainer kennt, weiß, dass die Aussage nicht unbedingt für defensive Mauertakti­k spricht: „Wir machen das auf unsere Art und Weise. Es wäre völlig legitim für uns, einen Punkt in Duisburg zu klauen. Aber wir haben nichts dagegen, wenn es ein Dreier wird.“Und Respekt dürfte der bislang sieglose MSV nach den klaren FCS-Heimsiegen gegen Hansa Rostock und Halle sicher sowieso haben. Also kein Grund zum Bangemache­n aus Saarbrücke­r Sicht.

„Schleimi ist einfach ein Straßenköt­er.“

lobt die Zweikampf-Qualitäten von Neuzugang Lukas Schleimer

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FOTO: SCHLICHTER Maurice Deville (l.), hier neben Torjäger Sebastian Jacob, ist einer der FCS-Spieler, die an diesem Freitag im Auswärtssp­iel beim MSV Duisburg fehlen werden. Der Offensivsp­ieler ist bei der luxemburgi­schen Nationalma­nnschaft.

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