FCS reist mit „Straßenköter“zu den Zebras
Saarbrückens Trainer Kwasniok warnt vor angeschlagenem MSV Duisburg. Fünf Spieler fehlen, Bösel wieder dabei.
Bangemachen gilt nicht – schon gar nicht, wenn man Tabellenführer der 3. Fußball-Liga ist. „Wir haben vorher nicht gejammert, wir werden jetzt auch nicht jammern“, sagt Lukas Kwasniok. Der Trainer des 1. FC Saarbrücken muss in der Partie beim MSV Duisburg an diesem Freitag (19 Uhr, Magenta Sport) seine Mannschaft umstellen. „Es werden immer wieder Spieler fehlen, dafür bekommen andere ihre Chance“, sagt er.
FCS-Trainer Lukas Kwasniok
Boné Uaferro (Aufbautraining nach Meniskus-Operation), Fanol Perdedaj (muskuläre Probleme in der Wade), Minos Gouras (nach Schlüsselbein-OP) fehlen aus gesundheitlichen Gründen, Maurice Deville (Luxemburg) und Marin Sverko (U21 Kroatien) sind auf Länderspielreise. Beim Abschlusstraining gestern fehlte auch noch Christopher Schorch – aus familiären Gründen. „Er wird direkt nach Duisburg anreisen“, sagte Kwasniok.
Dass dort wegen der erhöhten Corona-Inzidenz-Fällen keine Zuschauer zugelassen sind, stört Steven Zellner ebenso wenig, wie der Umstand, dass sich der Innenverteidiger im vierten Liga-Spiel auf den dritten Partner einstellen muss. Anthony Barylla oder Schorch? Die Frage
ließ Kwasniok offen. „Wir hatten eine lange Vorbereitung, in der wir immer wieder gemischt haben. Egal wer da spielt, wir haben die Abläufe in so vielen Einheiten einstudiert. Das sollte kein Problem sein“, sagt der Primstaler Zellner, „und dass keine Zuschauer da sind, ist eher ein Nachteil für den MSV.“
Der Saisonstart verlief für die Meidericher und ihren Trainer, den Ex-Saarbrücker Thorsten Lieberknecht, nicht wie erhofft. Nur zwei Punkte aus drei Partien ist für die Ansprüche der Zebras zu wenig. „Sie hätten alle ihre Spiele auch gewinnen können“, warnt Kwasniok davor, den vielleicht angeschlagenen Gegner zu unterschätzen, „das ist eine gute Mannschaft. Sie haben einen klaren Plan. Sie spielen Vollgas, solange sie können. Wir müssen schauen, dass ihnen irgendwann die Puste ausgeht. Wir müssen es mit unseren Mitteln schaffen, dass sie uns irgendwann hinterherlaufen müssen. Das mögen sie nicht so gerne.“
Mit Lukas Schleimer hat der FCS in dieser Woche noch mal personell nachgelegt, nach drei Trainingstagen mit der Mannschaft ist die Leihgabe von Zweitligist 1. FC Nürnberg noch keine Option für die Startelf – in den Mannschaftsbus ist er aber ebenso eingestiegen wie Nicklas Shipnoski, der unter der Woche mit einer Erkältung kämpfte. Auch Sebastian Bösel ist nach Oberschenkelproblemen wieder dabei. „Wir haben Lukas Schleimer geholt, weil er in der Lage ist, auch immer wieder überraschend den Gegner im eins gegen eins wegzumachen. Schleimi ist einfach ein Straßenköter“, beschreibt Kwasniok die ersten Eindrücke vom 20-jährigen Moselaner, „er kann viele Positionen spielen und ist darum eine Option, um im Laufe des Spiels nachlegen zu können.“
Punktemäßig nachlegen will der FCS, die Momentaufnahme „Spitzenreiter“zu verteidigen, ist aber kein Thema. Die Konzentration gilt alleine dem nächsten Gegner. „Wir spielen auswärts. Wir haben einen Punkt, und den verteidigen wir mit allem, was wir haben“, sagt Kwasniok. Wer den Trainer kennt, weiß, dass die Aussage nicht unbedingt für defensive Mauertaktik spricht: „Wir machen das auf unsere Art und Weise. Es wäre völlig legitim für uns, einen Punkt in Duisburg zu klauen. Aber wir haben nichts dagegen, wenn es ein Dreier wird.“Und Respekt dürfte der bislang sieglose MSV nach den klaren FCS-Heimsiegen gegen Hansa Rostock und Halle sicher sowieso haben. Also kein Grund zum Bangemachen aus Saarbrücker Sicht.
„Schleimi ist einfach ein Straßenköter.“
lobt die Zweikampf-Qualitäten von Neuzugang Lukas Schleimer