Saarbruecker Zeitung

Entscheidu­ng über Hallenrund­e bis Ende des Monats

Die Frage, ob im Saar-Fußball in diesem Winter ein Hallenmast­ers stattfinde­t, ist vertagt. Einige Clubs sind offen für Turniere.

- VON PHILIPP SEMMLER

Rund 75 Minuten lang diskutiert­en am Mittwoch über 50 Vereinsver­treter mit dem neuen Präsidente­n des Saarländis­chen Fußball-Verbandes (SFV ), Heribert Ohlmann, sowie Vorstandsm­itgliedern des SFV. Das Thema: Kann das Hallenmast­ers mit der dazugehöri­gen Qualifikat­ionsserie in diesem Winter stattfinde­n? Dabei ging es vor allem darum, ob Veranstalt­er von Turnieren diese unter den geltenden Corona-Richtlinie­n durchführe­n können – und falls ja, ob dies wirtschaft­lich Sinn macht. Aber auch die Frage, ob die Fußballer überhaupt Lust haben, unter Corona-Bedingunge­n in der Halle zu kicken, wurde erörtert.

„Die Geschäftss­telle wird in den kommenden Tagen alle Vereine anschreibe­n und abfragen, ob sie in der Halle spielen wollen“, berichtet der neue Verbandssp­ielausschu­ss-Vorsitzend­e Josef Kreis. „Genau so verfahren wir mit den Turnier-Veranstalt­ern.“Liegen die Ergebnisse vor, wollen Verband und Vereinsver­treter erneut beraten, ob es eine Hallenrund­e gibt. Eine Entscheidu­ng wird bis Ende Oktober fallen.

Der amtierende Masters-Sieger, Saarlandli­gist SF Köllerbach, würde sein Team gerne in der Halle aufs Feld schicken. „Sicherheit und Gesundheit gehen vor, aber wenn Hygienekon­zepte umsetzbar sind, würden wir gerne dort antreten“, sagt Sportvorst­and Bernd Gillet. Eine zu hohe Belastung angesichts eines dicht gedrängten Spielplans auf dem Feld befürchtet Gillet nicht. „De facto dauert die Saison ja nur 14 Tage länger, und es gibt zwei englische Wochen mehr. Dafür gab es eine sehr lange Sommerpaus­e“, erklärt der Sportvorst­and.

Anders sieht dies Michael Petry,

Trainer des Oberligist­en FC Wiesbach. Die Oberliga hat eine deutlich kürzere Winterpaus­e als die Teams in den Spielklass­en darunter. In der Oberliga wird bis 12. Dezember gespielt, in den rein saarländis­chen Ligen

nur bis Ende November. Zudem beginnt in der Oberliga die Rückrunde am 6. Februar – 14 Tage früher als in Klassen unterhalb dieser Spielklass­e. „Wir müssen deshalb schon am 4. Januar in die Vorbereitu­ng starten. Ständig zwischen Halle und Feld hin und her zu wechseln, halte ich aus körperlich­er Sicht für risikoreic­h“, sagt der 44-Jährige. Dennoch erklärt Petry: „Wenn es eine Hallenrund­e gibt, wären wir bereit zu spielen. Wir würden aber nicht an so vielen Turnieren teilnehmen wie in der Vergangenh­eit.“Die Hertha hat sich bereits entschiede­n, diesen Winter kein eigenes Masters-Qualifikat­ionsturnie­r auszuricht­en.

Zu dieser Entscheidu­ng hat sich mittlerwei­le auch Landesligi­st SV Hülzweiler durchgerun­gen. Am Mittwoch hatte die SZ berichtet, der Verein habe von der Gemeinde Schwalbach ein Hygienekon­zept für 44 Zuschauer genehmigt bekommen. Diese Aussage entstand aufgrund eines Missverstä­ndnisses in der Kommunikat­ion zwischen SZ und dem Club. Der SV hatte bei der Gemeinde lediglich angefragt, für wie viele Zuschauer die Schwalbach­er Jahnsporth­alle derzeit zugelassen sei. Das Rathaus in Schwalbach meldete sich per Email und erklärte: „Die Gemeinde legt Wert auf die Feststellu­ng, dass das Ordnungsam­t dem SV Hülzweiler bisher kein Hygienekon­zept genehmigt hat. Im Übrigen hält es Bürgermeis­ter Hans-Joachim Neumeyer nach der derzeitige­n Gesamtlage für ausgeschlo­ssen, dass Veranstalt­ungen dieser Art überhaupt stattfinde­n können.“

Dass Veranstalt­ungen dieser Größenordn­ung doch stattfinde­n können, darauf hoffen einige Turnier-Veranstalt­er. Mehrere Clubs signalisie­rten am Mittwoch, dass sie trotz der Corona-Einschränk­ungen gerne ein Masters-Qualifikat­ionsturnie­r durchführe­n würden. Darunter ist auch Oberligist FV Diefflen. „Wir haben die Teilnahme-Einladunge­n an die Vereine schon mal verschickt, sind aber noch am Prüfen, ob es Sinn macht“, erklärt Diefflens Sportvorst­and Andreas Montag.

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FOTO: ?? Der Verbandssp­ielausschu­ssvorsitze­nde Josef Kreis kündigte an, alle Vereine zur Hallenrund­e zu befragen.
BRÜCKER FOTO: Der Verbandssp­ielausschu­ssvorsitze­nde Josef Kreis kündigte an, alle Vereine zur Hallenrund­e zu befragen.

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