Entscheidung über Hallenrunde bis Ende des Monats
Die Frage, ob im Saar-Fußball in diesem Winter ein Hallenmasters stattfindet, ist vertagt. Einige Clubs sind offen für Turniere.
Rund 75 Minuten lang diskutierten am Mittwoch über 50 Vereinsvertreter mit dem neuen Präsidenten des Saarländischen Fußball-Verbandes (SFV ), Heribert Ohlmann, sowie Vorstandsmitgliedern des SFV. Das Thema: Kann das Hallenmasters mit der dazugehörigen Qualifikationsserie in diesem Winter stattfinden? Dabei ging es vor allem darum, ob Veranstalter von Turnieren diese unter den geltenden Corona-Richtlinien durchführen können – und falls ja, ob dies wirtschaftlich Sinn macht. Aber auch die Frage, ob die Fußballer überhaupt Lust haben, unter Corona-Bedingungen in der Halle zu kicken, wurde erörtert.
„Die Geschäftsstelle wird in den kommenden Tagen alle Vereine anschreiben und abfragen, ob sie in der Halle spielen wollen“, berichtet der neue Verbandsspielausschuss-Vorsitzende Josef Kreis. „Genau so verfahren wir mit den Turnier-Veranstaltern.“Liegen die Ergebnisse vor, wollen Verband und Vereinsvertreter erneut beraten, ob es eine Hallenrunde gibt. Eine Entscheidung wird bis Ende Oktober fallen.
Der amtierende Masters-Sieger, Saarlandligist SF Köllerbach, würde sein Team gerne in der Halle aufs Feld schicken. „Sicherheit und Gesundheit gehen vor, aber wenn Hygienekonzepte umsetzbar sind, würden wir gerne dort antreten“, sagt Sportvorstand Bernd Gillet. Eine zu hohe Belastung angesichts eines dicht gedrängten Spielplans auf dem Feld befürchtet Gillet nicht. „De facto dauert die Saison ja nur 14 Tage länger, und es gibt zwei englische Wochen mehr. Dafür gab es eine sehr lange Sommerpause“, erklärt der Sportvorstand.
Anders sieht dies Michael Petry,
Trainer des Oberligisten FC Wiesbach. Die Oberliga hat eine deutlich kürzere Winterpause als die Teams in den Spielklassen darunter. In der Oberliga wird bis 12. Dezember gespielt, in den rein saarländischen Ligen
nur bis Ende November. Zudem beginnt in der Oberliga die Rückrunde am 6. Februar – 14 Tage früher als in Klassen unterhalb dieser Spielklasse. „Wir müssen deshalb schon am 4. Januar in die Vorbereitung starten. Ständig zwischen Halle und Feld hin und her zu wechseln, halte ich aus körperlicher Sicht für risikoreich“, sagt der 44-Jährige. Dennoch erklärt Petry: „Wenn es eine Hallenrunde gibt, wären wir bereit zu spielen. Wir würden aber nicht an so vielen Turnieren teilnehmen wie in der Vergangenheit.“Die Hertha hat sich bereits entschieden, diesen Winter kein eigenes Masters-Qualifikationsturnier auszurichten.
Zu dieser Entscheidung hat sich mittlerweile auch Landesligist SV Hülzweiler durchgerungen. Am Mittwoch hatte die SZ berichtet, der Verein habe von der Gemeinde Schwalbach ein Hygienekonzept für 44 Zuschauer genehmigt bekommen. Diese Aussage entstand aufgrund eines Missverständnisses in der Kommunikation zwischen SZ und dem Club. Der SV hatte bei der Gemeinde lediglich angefragt, für wie viele Zuschauer die Schwalbacher Jahnsporthalle derzeit zugelassen sei. Das Rathaus in Schwalbach meldete sich per Email und erklärte: „Die Gemeinde legt Wert auf die Feststellung, dass das Ordnungsamt dem SV Hülzweiler bisher kein Hygienekonzept genehmigt hat. Im Übrigen hält es Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer nach der derzeitigen Gesamtlage für ausgeschlossen, dass Veranstaltungen dieser Art überhaupt stattfinden können.“
Dass Veranstaltungen dieser Größenordnung doch stattfinden können, darauf hoffen einige Turnier-Veranstalter. Mehrere Clubs signalisierten am Mittwoch, dass sie trotz der Corona-Einschränkungen gerne ein Masters-Qualifikationsturnier durchführen würden. Darunter ist auch Oberligist FV Diefflen. „Wir haben die Teilnahme-Einladungen an die Vereine schon mal verschickt, sind aber noch am Prüfen, ob es Sinn macht“, erklärt Diefflens Sportvorstand Andreas Montag.