Swiatek und Kenin bestreiten das Finale
Auch deutsches Tennis-Doppel Krawietz/Mies steht als Titelverteidiger im Endspiel der French Open in Paris.
(sid/dpa) Die 19 Jahre alte Polin Iga Swiatek hat den Höhenflug der Argentinierin Nadia Podoroska gestoppt und erstmals das Finale der French Open erreicht. Swiatek schlug die vier Jahre ältere Qualifikantin am Donnerstag in einem einseitigen Halbfinale mit 6:2, 6:1 und geht damit ohne Satzverlust im Turnierverlauf ins Finale gegen Sofia Kenin.
Kenin, Australian-Open-Siegerin aus den USA, setzte sich mit 6:4, 7:5 gegen Petra Kvitova aus Tschechien durch, die im Viertelfinale Laura Siegemund ausgeschaltet hatte. „Ich bin super stolz“, sagte Kenin, die mit ihrem sicheren Service punktete und ihre Breakchancen konsequenter nutzte als Kvitova. Gegen Swiatek wird sie aufgrund ihrer größeren Erfahrung als Favoritin ins Match gehen, doch ihre Gegnerin spielte bislang wie im Rausch. „Ich hätte vor dem Turnier nie gedacht, dass ich es bis ins Finale schaffe“, sagte Swiatek.
Podoroska, Nummer 131 der Welt, hatte schon mit ihrem Halbfinal-Einzug Geschichte geschrieben. Nie zuvor stand eine Qualifikantin seit Einführung des Profitennis 1968 bei dem Major-Turnier in Paris unter den besten Vier. Doch gegen Swiatek, die unter anderem die topgesetzte Simona Halep aus dem Turnier geworfen hatte, war sie chancenlos.
Swiatek, die auch im Doppel-Halbfinale steht, dominierte im ersten Satz klar. An ihrem Sieg ließ Swiatek auch im zweiten Durchgang keinen Zweifel und schaffte als zweite Polin nach Jadwiga Jedrzejowska 1939 den Einzug ins Finale von Roland Garros. „Ich bin ein bisschen überrascht. Ein Traum ist wahr geworden“, sagte sie. Verzückt war davon auch Polens Präsident Andrzej Duda. „Wahnsinn! Bravo! Bravo! Bravo“, schrieb Duda auf Twitter.
Im Männer-Halbfinale kämpfen an diesem Freitag Rekordchampion Rafael Nadal aus Spanien gegen den Argentinier Diego Schwartzman (Argentinien) (14.50 Uhr/Eurosport) und danach der Weltranglistenerste Novak Djokovic (Serbien) und der Grieche Stefanos Tsitsipas um die Finaltickets. Der „Djoker“hatte zuvor sein Viertelfinale gegen den Spanier
Pablo Carreño Busta nach einiger Kraftanstrengung mit 4:6, 6:2, 6:3, 6:4 gewonnen.
Im Doppel stehen Kevin Krawietz und Andreas Mies ein Jahr nach ihrem historischen Triumph vor der erfolgreichen Titelverteidigung. Das deutsche Doppel zog am Donnerstag mit einem 6:3, 7:5 gegen Wesley Koolhof und Nikola Mektic aus den Niederlanden und Kroatien ins Endspiel ein. Finalgegner am Samstag sind die US-Open-Sieger Mate Pavic und Bruno Soares aus Kroatien und Brasilien. 2019 hatten Krawietz/ Mies mit ihrem Titelgewinn in Roland Garros den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert.
Das Duo aus Coburg und Köln legte dabei wild entschlossen mit einem Break los und bestätigte dies mit einem sicheren Aufschlagspiel. Krawietz/Mies agierten von der Grundlinie aus sicher, waren am Netz enorm präsent und nahmen Koolhof/Mektic den ersten Satz im Turnierverlauf ab. Krawietz und Mies wirkten auch zu Beginn des zweiten Satzes weiter locker und nutzten am Ende gleich ihren ersten Matchball. „Das ist nicht so einfach in Worte zu fassen. Natürlich ist es unglaublich emotional schon jetzt“, jubelte Krawietz.