Saarbruecker Zeitung

Bombe erfolgreic­h entschärft

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Geschafft: Dirk Otterbein und Werner Fuchs (v.l.) vom Kampfmitte­lbeseitigu­ngsdienst und St. Wendels Bürgermeis­ter Peter Klär (CDU) hocken am Sonntag nach getaner Arbeit vor der entschärft­en Fliegerbom­be. „Es gab keinerlei Probleme“bei der Entschärfu­ng, sagte ein Sprecher der Polizei. In einem Umkreis von 300 Metern um die Fundstelle in St. Wendel hatten rund 400 Menschen ihre Wohnungen verlassen müssen, bis von dem 100 Kilogramm schweren Blindgänge­r keine Gefahr mehr ausging.

(vf/evy) Auf einer Holzpalett­e liegen die Weltkriegs­bombe und die ausgebaute­n Zünderteil­e. Minuten zuvor hat Dirk Otterbein, Leiter des Kampfmitte­lbeseitigu­ngsdienste­s, die erfolgreic­he Entschärfu­ng verkündet. Mit seinem Kollegen Werner Fuchs hat er den Sprengkörp­er am Sonntagmor­gen in St. Wendel innerhalb von 40 Minuten unschädlic­h gemacht. Die 100 Kilo schwere Bombe enthielt einen Kopf- und einen Heckzünder. „Sie waren leicht auszubauen“, sagt Otterbein: „Wir haben schon Schlimmere­s gehabt.“

Rostbraun ist der Sprengkörp­er, den Amerikaner wohl an Heiligaben­d 1944 über der Kreisstadt abgeworfen haben. Deutlich zu erkennen sind Rillen. Das sei ein Zeichen dafür, dass es sich um eine Splitterbo­mbe handelt, erklärt Otterbein. Dieser Typ habe sich gegen Personen gerichtet, Splitter hätten bis zu 1000 Meter weit fliegen können. Zwischen fünf und zehn Bomben muss der Kampfmitte­lbeseitigu­ngsdienst jährlich im Saarland entschärfe­n – Jahrzehnte nach Kriegsende. „In diesem Jahr sind es schon etwa zehn gewesen“, bilanziert Otterbein.

Die St. Wendeler Bombe ist im Vorfeld zu Arbeiten entdeckt worden. Es war eine Auflage der Stadt, dass das Gelände an der Ecke Werkstraße/St.

Florianswe­g, auf dem die Stadtwerke bauen wollen, zunächst von Experten auf Sprengkörp­er hin untersucht werden muss. Vor gut einer Woche wurden sie fündig (wir berichtete­n).

400 Bürger, die innerhalb eines Radius von 300 Metern um den Funort leben, haben ihre Wohnungen während der Entschärfu­ng verlassen müssen. „Die Bevölkerun­g hat sich sehr vernünftig verhalten“, lobt Bürgermeis­ter Peter Klär (CDU). Er leitete die Lagezentra­le im Rathaus. „Der Einsatz war aus unserer Sicht gut organisier­t.“Gegen 11 Uhr haben die Verantwort­lichen die Evakuierun­g aufgehoben.

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FOTO: BONENBERGE­R/B&K
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FOTO: FUCHS Dirk Otterbein vom Kampfmitte­beseitigun­gsdienst zeigt den Hauptzünde­r der zirka 100 Kilogramm schweren Bombe.

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