Ein Treffer mit feiner Klinge
Gerüchte in der Politik sind wie das Salz in der Suppe. Dieses hier sorgte jetzt im Berliner Politikbetrieb – ein bisschen – für Furore: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werde nach dem Ende ihrer Amtszeit zurück in ihren Geburtsort Hamburg ziehen, genauer ins noble Blankenese. Angeblich, so machte es das Hamburger Stadtmagazin „Klönschnack“öffentlich, habe die Kanzlerin unerkannt bereits eine Wohnung ausgewählt. Das Kanzleramt dementierte prompt. Was auch sonst.
Ab und an muss man Abgeordnete behandeln wie Kinder. Zum Beispiel den AfD-Mann Andreas Mrosek. Auf dem Weg zum Rednerpult im Bundestag trug er keine Maske. Daraufhin schickte Vize-Präsident Hans-Peter Friedrich ihn zurück zu seinem Platz, um den Mund-Nase-Schutz aufzusetzen. Friedrich kommentierte pädagogisch wertvoll: „So ist richtig, prima.“Nach Mroseks Rede meinte Friedrich dann: „Setzen Sie bitte den Mundschutz schön auf, jawohl, prima.“Wie im Kindergarten.
Die AfD teilt ja gerne aus im Bundestag. Inzwischen muss sie aber auch ordentlich einstecken. Als am Freitag die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch ihre Rede beendet hatte, trat der SPD-Mann Mahmut Özdemir ans Rednerpult. Er begann seinen Beitrag an von Storch gerichtet so: „Ich wollte mich geistig duellieren, aber sie kamen unbewaffnet.“Rums, das saß. Freilich mit ziemlich feiner Klinge.
Julia Klöckner hat mit der Schweinepest viel zu tun. Neulich erst meinte die Bundeslandwirtschaftsministerin ein wenig verquer, die Pest komme nicht nur auf vier Beinen, sondern auch auf zwei Rädern. Beim Besuch in der Krisenregion setzte die CDU-Politikerin jetzt ihre Wortakrobatik fort: Die Schweinepest zu bekämpfen, sei ein Langstreckenlauf. „Dieser Langstreckenlauf wird nur dann erfolgreich sein, wenn wir am Ende die Afrikanische Schweinepest bekämpft haben.“Das war von überzeugender Logik.