Saarbruecker Zeitung

Mit den Fans im Rücken zum nächsten Kantersieg

Tom Paetow führt Handball-Drittligis­t HG Saarlouis zum 31:22 gegen die HSG Hanau. 300 Zuschauer in der Stadtgarte­nhalle.

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(bene) „Ich bin gerade sehr glücklich“, sagte Tom Paetow, nachdem er am Samstag mit der HG Saarlouis den Traumstart in die neue Saison in der 3. Handball-Liga Mitte perfekt gemacht hatte. Das Team von Trainer Philipp Kessler knüpfte im ersten Heimspiel nach sieben Monaten Unterbrech­ung an den starken Auftakt zuvor beim VfL Gummersbac­h II an und hielt die Gäste von der HSG Hanau klar mit 31:22 (15:10) in Schach. Die rund 250 Zuschauer, die zum Heimdebüt der HG zugelassen waren, trieben ihr Team 60 Minuten bedingungs­los nach vorne und durften nach langer Zeit endlich wieder gemeinsam mit ihrer Mannschaft jubeln. Nicht zuletzt dank Neuzugang Paetow, der gegen die Hessen eine bärenstark­e Leistung zeigte.

Das Saarlouise­r Eigengewäc­hs war vor zwei Jahren von der HG zum VTZ Saarpfalz gewechselt. Nun ist er zurück – und wie: Der 25-jährige Rückraumak­teur stach gegen Hanau aus einem starken Saarlouise­r Team heraus und war mit zehn Toren mit Abstand bester Werfer der

Saarländer, die nach ihrem zweiten klaren Erfolg weiter an der Spitze der 3. Liga Mitte stehen. „Das war auf jeden Fall eine Rückkehr, wie ich sie mir gewünscht habe“, betonte Paetow: „Ich denke, man hat gesehen, dass wir Riesenspaß hatten. An erster Stelle steht der Sieg der Mannschaft

– und wenn es auch persönlich so gut läuft, kann man sich am Ende des Tages nicht beschweren.“

Paetow gab gleich zu Beginn mit seinem 1:0 die erste Duftmarke ab. Danach brachte er die HG zum 5:3 (11. Minute) nach vorne, ehe seine drei schnellen Treffer in Folge zum 9:4 (17.) – unterbroch­en von einer Hanauer Auszeit – den Gastgebern früh ein ordentlich­es Polster sicherten. Neben Paetow schwang sich schon früh am Abend ein weiterer Saarlouise­r zum Sieggarant­en auf: Torwart Patrick Schulz brachte die Werfer der Hessen mit seinen Paraden reihenweis­e zur Verzweiflu­ng. 18 gehaltene Bälle standen nach einer überragend­en Leistung für „Pat“zu Buche.

„Es war superschön, endlich wieder zu Hause in der Stadtgarte­nhalle vor den Fans zu spielen“, sagte Schulz, der das Lob an sein Team weiterreic­hte: „Respekt an die Mannschaft. Sie hat den Gegner im Angriff mit viel Disziplin und Bewegung quasi müde gespielt. In der Abwehr haben wir sehr gut gestanden – die Jungs haben mir es so leichter gemacht. Ab der 40. Minute war es dann irgendwo ein Selbstläuf­er“, blickte der HG-Torwart auf eine souveräne Vorstellun­g.

Nachdem die HG ihren Vorsprung durch drei Tore in Folge von Loic Laurent, Niklas Louis und Philipp Leist auf 23:15 ausgebaut hatte (42.), blieb in der Endphase sogar Zeit zum Zaubern: Erst ein wunderbare­r Dreher zum 27:20 von Linksaußen Lars Walz, der daraufhin Paetow herrlich per Kempa-Trick in Szene setzte – eine klasse Aktion zum 28:21, die vom Anhang frenetisch bejubelt wurde. „Für uns alle war das ein besonderes Erlebnis, endlich wieder vor Fans zu spielen – das war einfach nur geil“, sagte Paetow: „Auch wenn es nur 300 Zuschauer waren, sie haben trotzdem großartig Stimmung gemacht. Ich habe immer gesagt, ich komme auch wegen der Fans zurück – es sind einfach die geilsten Fans überhaupt, ob es nun 300 oder 1000 sind.“

Aus Paetows Sicht darf es für die HG nach dem Traumstart in die neue Runde gerne so weitergehe­n. Der Rückkehrer weiß aber auch: „Wir befinden uns im Umbruch, daher müssen wir realistisc­h bleiben. Es werden noch andere Gegner kommen, die uns mehr fordern.“Wahrschein­lich schon im nächsten Spiel, wenn die HG am kommenden Samstag ab 19.30 Uhr beim TV Gelnhausen gastiert.

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FOTO: RUPPENTHAL Da konnten sich die Hanauer strecken, wie sie wollten – Tom Paetow (Nummer 37) feuert sein Geschoss ab und erzielt eines seiner zehn Tore.

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