Saarbruecker Zeitung

Bei der SVE wird die Stimmung frostiger

Regionalli­gist SV Elversberg verliert sein Heimspiel gegen den FK Pirmasens mit 0:1. Trainer Steffen ratlos.

- VON HEIKO LEHMANN

Zum ersten Mal in der knapp zweijährig­en Trainer-Ära von Horst Steffen bei der SV Elversberg gab es am vergangen Samstag verbale Schelte von den eigenen Fans. Die SVE verlor mit 0:1 erstmals in ihrer Regionalli­ga-Geschichte ein Heimspiel gegen den FK Pirmasens – und die Spieler mussten sich danach Einiges anhören. „So gewinnt ihr kein Spiel mehr.“„Mit der Leistung verliert ihr nächste Woche auch gegen Koblenz.“„Was ist los mit euch?“

Die Fans machten ihrem Ärger Luft, was bei den Spielern auf Verständni­s stieß. „Wir sind genau so enttäuscht. So können wir einfach nicht spielen“, sagte Innenverte­idiger Torben Rehfeldt. Der 27-Jährige stand nach einer zweiwöchig­en Wadenverle­tzung wieder von Beginn an als Kapitän auf dem Platz, sah aber schon nach zwei Minuten nicht besonders gut aus. Nach einer Pirmasense­r Flanke war Rehfeldt nicht eng genug bei Gegenspiel­er Dennis Chessa. Zu allem Überfluss kam Torhüter Frank Lehmann zu spät aus seinem Tor heraus, und Chessa lupfte den Ball volley über Lehmann ins lange Eck zum Tor des Tages.

„Mich stören die Schwankung­en in unserem Spiel. Beim 1:1 gegen Hessen Kassel waren wir ähnlich schwach, beim 2:1-Sieg in Homburg hat alles gepasst. Heute war es wieder sehr schwach. Eine genaue Erklärung habe ich noch nicht“, sagte Horst Steffen. Unter der Woche sagte der 51-Jährige, dass es in erster Linie auf die Basis-Arbeit mit rennen, kämpfen und aggressive­m Pressing ankäme. Die Basis war am Samstag vor 700 Zuschauern an der Kaiserlind­e zwar da – mehr aber nicht.

Die Pirmasense­r Halbprofis kauften den Elversberg­er Vollprofis dagegen mit der besseren Einstellun­g den Schneid ab. Tom Schmitt köpfte in der 18. Minute aus sieben Metern freistehen­d einen Meter neben das Elversberg­er Tor, und Lehmann musste in der 33. Minuten im Eins gegen Eins gegen Dennis Krob retten. Die Pirmasense­r hätten zur Pause höher führen können.

Im zweiten Durchgang kam bei der SVE mit Kevin Koffi für den schwachen Israel Suero der zweite Stürmer ins Spiel. Eros Dacaj scheiterte in der 56. Minute mit einem Freistoß aus 20 Metern am sehr stark haltenden Benjamin Reitz im Pirmasense­r Tor. Zehn Minuten später rutschte Koffi bei einem Schussvers­uch aus elf Metern weg, und der Ball ging über das Tor. Drei Minuten vor dem Abpfiff hätten Sinan Tekerci

„Mich stören die Schwankung­en in unserem Spiel.“

Horst Steffen Trainer der SV Elversberg

und Koffi alleine auf das Tor zulaufen können, standen sich aber gegenseiti­g im Weg und vertändelt­en den Ball. In der Nachspielz­eit vergab Patryk Dragon mit einem Kopfball aus fünf Metern die letzte Großchance.

„Den muss ich zumindest auf das Tor bringen“, sagte Dragon, „das war heute nichts. Ich kann die Fans verstehen. Wir müssen uns steigern und vor allem diese ständigen Rückstände vermeiden.“In bislang acht Saisonspie­len lag die SVE bereits fünf Mal mit 0:1 zurück.

Den Pirmasense­rn war das egal. Die Pfälzer feierten den ersten Sieg in Elversberg wie eine Meistersch­aft. „Bei uns rennt jeder für jeden, und wir haben zurzeit echt einen Lauf. Wir feiern gleich auf der Heimfahrt noch weiter“, sagte Innenverte­idiger

Moritz Zimmer, der für die SVE schon in der 3. Liga spielte.

Nach der dritten Saisonnied­erlage ist der Abstand der SVE auf Tabellenfü­hrer TSV Steinbach Haiger auf sechs Punkte angewachse­n. Am kommenden Samstag, 14 Uhr, empfängt die SVE den Vorletzten RotWeiß Koblenz. Bei einer erneuten Niederlage könnte der Wind noch etwas rauer werden.

 ?? FOTO: WIECK ?? Enttäuscht stehen die Elversberg­er Spieler um Kevin Koffi (Nummer 30) auf dem Rasen, während die in gelb gekleidete­n Pirmasense­r sich über den 1:0-Auswärtssi­eg freuen.
FOTO: WIECK Enttäuscht stehen die Elversberg­er Spieler um Kevin Koffi (Nummer 30) auf dem Rasen, während die in gelb gekleidete­n Pirmasense­r sich über den 1:0-Auswärtssi­eg freuen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany