Saarbruecker Zeitung

Saibene sauer über „Schlaftabl­etten“

Drittligis­t 1. FC Kaiserslau­tern müht sich zu einem 1:1 gegen Waldhof Mannheim.

- Produktion dieser Seite: Mark Weishaupt Kai Klankert

(dpa) In der Halbzeit platzte Jeff Saibene als neuem Trainer des 1. FC Kaiserslau­tern der Kragen. „Eigentlich bin ich ein ruhiger und besonnener Typ, aber in der Pause hat es heute richtig geknallt“, sagte der 52 Jahre alte Luxemburge­r nach dem 1:1 (0:1) der Pfälzer am Samstag im Südwestder­by der 3. Fußball-Liga gegen den SV Waldhof Mannheim. „Als hätte man Schlaftabl­etten genommen“, so habe seine Mannschaft gespielt. Im zweiten Durchgang riss sich der FCK zusammen, ist aber nach vier Saisonspie­len weiter ohne Sieg und steht auf Tabellenpl­atz 18.

Die Lauterer liefen im Heimspiel zunächst nur hinterher, waren in den Zweikämpfe­n fast immer einen Schritt zu spät und konnten sich bei ihrem Torhüter Avdo Spahic bedanken, dass es nach 45 Minuten durch das Tor von Mannheims Joseph Boyamba (7. Minute) nur 0:1 stand. Spahic parierte im Anschluss an den Gegentreff­er mehrere Chancen der Gäste glänzend.

Saibene reagierte früh und nahm Stürmer Elias Huth bereits nach 35 Minuten vom Feld. „Ich hätte auch sieben oder acht andere Spieler

auswechsel­n können. Es war ein taktischer Wechsel“, erklärte der Cheftraine­r später und fand für die Darbietung seines Teams überrasche­nd klare Worte: „Wir haben die ganze Woche über das Derby geredet. Über Leidenscha­ft, über Willen über Einsatz. Und dann treten wir so auf? Das richtige Wort zur ersten Halbzeit war: Fassungslo­sigkeit!“

Saibenes Worte in der Kabine

schienen gefruchtet zu haben, denn mit Wiederbegi­nn zeigte Kaiserslau­tern plötzlich eine andere Körperspra­che und schnürte die Mannheimer phasenweis­e in deren Hälfte ein. Dennoch dauerte es bis zur 77. Minute, bis Marlon Ritter unter dem Jubel der 6000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion der Ausgleichs­treffer gelang. So feierte Saibene dann doch noch ein einigermaß­en versöhnlic­hes Heim-Debüt auf dem Betzenberg.

Der Nachfolger von Boris Schommers lobte seine Elf zwar für seine Reaktion, zeigte sich aber enttäuscht über die bisherige Ausbeute in dieser Saison: „Die zweite Halbzeit war absolut in Ordnung. Da hat man gesehen, was in der Mannschaft steckt. Wir haben aus vier Spielen zwei Punkte geholt. Das ist für uns natürlich zu wenig.“Torschütze Ritter meinte zum Wutausbruc­h des Coaches: „Der Trainer ist in der Halbzeit ein bisschen lauter geworden.“

Viel Zeit, um Defizite wie die Schlafmütz­igkeit seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten aufzuarbei­ten, hat Saibene nicht. Bereits am Mittwoch müssen die Pfälzer im Südwestpok­al beim Sechstligi­sten TuS Marienborn antreten. Am kommenden Samstag gastieren sie dann beim Vorjahresm­eister FC Bayern München II.

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FOTO: IMAGO IMAGES FCK-Trainer Jeff Saibene war mit der Leistung seines Teams zu Beginn gar nicht zufrieden.

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